Not so good news.
Dunkle Wolken am Horizont: Nach XBB.1.5 kommt XBB.1.16
Genomsequenzierung vom Team Ulrich Ellings für Österreich, 11. Kalenderwoche. XBB.1.5 ist weiterhin dominiert mit über 70% Probenanteil. Die BA.5-Variante, auf die der letzte angepasste Impfstoff zugeschnitten wurde, ist de fakto nicht mehr existent. In Österreich breitet sich zudem derzeit EG.1 (XBB.1.9.2.1) aus, wird aber wahrscheinlich nicht imstande sein, XBB.1.5 die Pole Position streitig zu machen. Dafür wurden zwei weitere Fälle XBB.1.16 detektiert – das uns ein böses Frühlingerwachen bescheren kann....
XBB.1.5 hat den Peak nun auch im Abwassersignal überschritten, während sich im Hintergrund XBB.1.16 aufbaut, das nicht nur weitaus ansteckender ist, sondern die erste Reihe der Immunabwehr effektiver ausschalten kann – sodass es dem aufgebauten Immunschutz noch leichter entkommen kann...
XBB.1.16 hat einen Wachstumsvorteil von 140% über XBB.1.5. Es besitzt drei zusätzliche Spike-Mutationen (E180V, K478R und S486P), aber auch begleitende Mutationen ORF9b:I5T und ORF9b:N55S – die offenbar beim starken Wachstumsvorteil eine wichtige Rolle spielen. Speziell die ORF9b-Mutationen können das angeborene und adaptive Immunsystem ausschalten – sozusagen jenen Teil der Immunantwort, die erstmals vor dem Virus warnt (Interferon). Ohne Interferon spielt die Menge an neutralisierenden Antikörpern, T-Zellen, B-Zellen und Antigen präsentierende Zellen (APC), die Pathogene erkennen und die T-Lymphozyten aktivieren, keine Rolle mehr, denn sie werden nicht funktionieren, weil sie nicht wissen, dass sie aktiviert werden müssen...
Oder in einfachen Worten: Wenn das Interferonsignal durch SARS-CoV2 (hier: XBB.1.16?) manipuliert wird, dann fehlt dem Immunsystem der Startschuss. Da helfen auch keine Gedächtniszellen, weil die durch diesen Startschuss normalerweise erst aktiviert werden. Was bedeutet das im schlimmsten Fall? Dass wir neue Impfstoffe brauchen.