Skandal-Fans aus Auschwitz am Weg nach Klagenfurt
Am Sonntag empfängt der KAC den polnischen Meister Unia Oświęcim. Die polnischen Fans fielen kürzlich mit einem Holocaust-Banner auf, die Polizei ist gerüstet.
Die Königsklasse des europäischen Eishockeys gastiert in Klagenfurt. Im Zuge der Champions Hockey League (CHL) darf der EC KAC gleich zwei Heimspiele in Serie absolvieren. Am Donnerstag besucht Fribourg-Gotteron aus der Schweiz die Heidi-Horten-Arena, am Sonntag schaut Unia Oświęcim vorbei. Diese Partie verspricht besondere Brisanz.
Denn die Fans des polnischen Meisters aus Auschwitz sorgten vergangene Woche für Schlagzeilen. Vor Beginn des CHL-Heimspiels am 7. September wurden die Gegner, die Eisbären Berlin, mit einer fragwürdigen Choreografie begrüßt. „German death camps: Welcome to the city of your biggest crime“, stand auf einem Banner, das die polnischen Ultras ausrollten, geschrieben. Das Plakat mit dem übersetzten Spruch „Deutsche Todeslager: Willkommen in der Stadt eures größten Verbrechens“ spielt auf das Konzentrationslager an, das Deutschland im Nationalsozialismus in Auschwitz betrieb. Rund 1,3 Millionen Menschen haben in diesem Lager ihr Leben gelassen.
„Alle nach Österreich“
Nun steuern der Eishockeyclub und seine Fans Klagenfurt an. „Alle nach Österreich!“, lautet das Motto des Fanclubs, dem auch gefolgt wird. 160 polnische Fans werden in der Halle erwartet. Nicht auszuschließen ist eine neue Choreografie in ähnlicher Tonalität.
Die Polizei ist entsprechend gewarnt. „Wir haben das Spiel gemeinsam mit dem Stadtpolizeikommando am Radar. Beamte sind verstärkt im Einsatz, sowohl uniformierte, als auch welche in zivil“, sagt Waltraud Dullnigg, Sprecherin der Landespolizeidirektion. Wie viele im Einsatz stehen, wird nicht verraten.
„Sämtliche von Auswärtsfans mitgebrachten Fan- und Choreographie-Utensilien (wie z.B. Spruchbänder und Transparente) werden ebenfalls kontrolliert und deren Mitnahme in die Halle gegebenenfalls untersagt, sollten Inhalte der Hallenordnung widersprechen“, sagt KAC-Sprecher Hannes Biedermann
Verstärkter Security-Einsatz
Der KAC stockt bei den Ordnern auf. Im Vergleich zu einem normalen Liga-Spiel steht am Sonntag 25 Prozent mehr Security im Einsatz. „Obwohl eine Zuschauerzahl von rund der halben Hallenkapazität erwartet wird“, sagt KAC-Sprecher Hannes Biedermann. Die Ordner werden die Utensilien der Auswärtsfans am Eingang genau unter die Lupe nehmen. Sollten die Inhalte der mitgebrachten Poster und Banner der Hallenordnung widersprechen, müssen die Gegenstände draußen bleiben, sagt Biedermann.
Für die Aktion gegen die Eisbären brummte die CHL dem polnischen Klub eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro auf. Das Spiel konnten die Berliner mit 1:4 gewinnen.