Kronen Zeitung 12.09.2025

KAC Saison 2025/2026
-
-
der aktuelle Artikel, passend zur neuen Spielweise sich - endlich - nichts mehr gefallen zu lassen:
Sablattnig: „Es ist unlustig, gegen uns zu spielen“
In der Rotjacken-Verteidigung hat in den vergangenen Jahren ein Generations- und Kulturwechsel stattgefunden. Eigengewächs Tobias Sablattnig blickt auf starke Entwicklung.
Jahrelang mussten die Fans darum betteln, skandierten „Härte, KAC, Härte“. Sie plädierten, oft vergebens, sich nicht wehrlos dem Geschehen hinzugeben. Mittlerweile hat sich das völlig geändert. So unterstützen sich die Cracks auf dem Eis gegenseitig. Als etwa Simeon Schwinger in der Schlussphase von Fehervar-Keeper Reijola einen Stockschlag kassierte, zeigten die Rotjacken ihre Zähne. Und damit scheint sich auch die Ordnung auf dem Eis zu verändern. „Wir spielen mit viel Grit, zeigen Leidenschaft und setzen unsere Körper ein“, schildert Tobias Sablattnig, der einem jungen Klagenfurter Verteidiger-Quartett (23 Jahre Durchschnittsalter) angehört, neben Maier, Nickl und Preiml. Keinem Check wird ausgewichen, keine Konfrontation gescheut. „Allen muss klar sein: Es ist unlustig, gegen solche Leute zu spielen.“
Die vier Akteure zeichnet allerdings aus, dass sie ihren Aktionsradius nicht einzig und allein auf die eigene Zone beschränken. Mit großem Selbstbewusstsein wird auch in der Offensive gestaltet. Satte fünf Scorerpunkte sammelten Sablattnig und Co. zum Auftakt gegen die Ungarn. Der 22-Jährige erzielte das zwischenzeitliche 2:0: „So etwas gibt natürlich gleich zum Start viel Selbstvertrauen, tut gut. Es spielt sich dann gleich viel leichter.“ Rein formal muss er sich den Platz mit Maxi Preiml teilen, ist im Eifer des Gefechts aber nicht immer möglich. Und so leistete sein Kompagnon die Vorarbeit.
So mag sich die Spielauffassung unter Trainer Kirk Furey in den vergangenen Jahren nicht geändert haben. Das Auftreten hingegen sehr wohl. „Im Vorjahr war aufgrund der knappen Finalniederlage alles ein bisschen anders. Heuer ist die Stimmung ausgezeichnet. Sicher auch wegen der Neuen“, gibt Sablattnig Einblicke. Die intensive Spielweise lässt sich leichter umsetzen: „Es macht Spaß. Wir schalten schnell um, bringen die Scheibe tief, laufen viel und setzen den Körper ein. Das zeichnet uns aus. Mir ist es aber wichtig, noch konstanter zu spielen.“
Einig sind sich die Rotjacken darüber, dass von Fehervar ein besserer Auftritt erwartet worden war. Die Fehleranfälligkeit der Ungarn war für ihre Verhältnisse eher untypisch. Dieses Bild wird sich in Salzburg ändern. „Das wird der erste Test, eine richtige Standortbestimmung“, ist Sablattnig überzeugt. Was die Aufgabe nicht unbedingt erleichtert: Mario Kempe und Schwinger (beide krank) drohen neben Hochegger (fix out) auszufallen. Anlass zur Sorge ist das nicht: „Ich kann ja notfalls auch vorne einspringen“, meint er grinsend. Dann werden mit Härte nicht nur die gegnerischen Stürmer, sondern eben auch Verteidiger und Torhüter ins Schwitzen gebracht.
-