Stimmt leider alles, ergänzen würde ich noch die Physis, die schon seit vielen Jahren eines der größten Mankos ist. Mit Ausnahme von evtl. Strong war man in den Zweikämpfen massiv unterlegen, bei manchen Checks bzw. Versuchen ist danach der KACler gelegen und nicht der Gegner.
Das läuferische Element ist gerade bei den Verteidigern sehr auffällig gewesen, die sind körperlich stark und trotzdem schnell, wendig und das nach hinten, vorne und seitwärts. So kann jeder Defender zur Offensive beitragen und ein aktiver Part, ständig in Bewegung befindlich, in einer gemeinsam agierenden 5er unit im gegnerischen Drittel sein. Und zwar ohne, dass dies aber auf Kosten der defensiven Stabilität geht. Ich kann mich gestern an eine Aktion erinnern, als ein schwedischer Verteidiger sich kurz den forecheck des KAC angesehen hat und dann einfach den Turbo durch die Mitte gezogen hat und auf den linken wing eine Topchance auflegte. Was der aus dem Stand für einen speed hatte, da findest in ganz Österreich keinen Verteidiger mit diesen Fähigkeiten.
Weil angesprochen wurde, dass beim KAC die besten schon früh weggehen (Kasper und Nickl bisher) - in Schweden ist das ja nicht anders, nur spielen die halt schon mit 16-17 Jahren bis 20 tragende Rollen in der Kampfmannschaft, bevor sie nach Nordamerika gehen. Leksand lukriert ja dadurch viel Ausbildungs-Kohle, die aus der NHL für die Jungen an sie zurück fließt.
Mit so viel Aufwand und internationalem know how von den untersten Altersstufen weg muss man auch beim KAC den Anspruch haben, dass die oben genannten Defizite gegenüber den Topnationen sich zumindest reduzieren. Was gibt es für eine Ausrede, läuferisch nicht auf ähnlichem Level ausbilden zu können? Warum ist die Schusstechnik bei fast allen österreichischen Spielern so schlecht ausgeprägt? Warum ist man in ganz Österreich seit Jahren nicht in der Lage, läuferisch starke Allroundverteidiger zu entwickeln? Ich bin neugierig, was da in den nächsten 3 Jahren an output aus dem Nachwuchsapparat/AHL-Team heraus kommt, wenn man bedenkt, wieviel Geld da hinein fließt.
Auch nicht zu vergessen ist der Selektionsdruck, der bei diesen Eishockey Nationen von Anfang an da ist. Die Basis ist super breit und zu den höheren Altersstufen hin wird gezielt selektiert. Etwas, dass es im österreichischen Nachwuchs im Grunde nicht gibt.