250.000 Euro Miete im Monat
Jeden Monat könnte man sich zehn Mittelklasseautos kaufen, jedes Monat ein Einfamilienhaus bauen, jedes Monat sehr viele bedürftige Familien in der Stadt unterstützen. Doch das alles kann Klagenfurt nicht, denn die Stadt zahlt 250.000 Euro pro Monat Miete für den Oberrang im EM-Stadion. „Wir zahlen seit dem Schlusspiff der letzten EM-Partie“, bestätigte Finanzreferent Albert Gunzer.
Mittlerweile sind das 2,5 Millionen „plus die Indexsteigerung“, wie Gunzer einwarf. Gestern befasste sich der Stadtsenat mit der Arena. Dabei stellte der Finanzchef klar: „Wir haben den Anrainern versprochen, die Kapazität auf 22.000 Sitzplätze zu beschränken. Es wäre aber um fast zwei Millionen Euro günstiger, wenn wir die 30.000 Sitze im Oval belassen würden.“ Auch Vizebürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz „könnte damit leben. Damit das auch die Menschen können, mache ich den Vorschlag – wir lassen 30.000 Sitze, erlauben nur drei Veranstaltungen im Jahr für mehr als 22.000 Zuschauer.“
Beide und Bürgermeister Christian Scheider betonten: „Wir machen nichts ohne die Menschen. Daher wird ein UVP-Feststellungsverfahren eingeleitet. Das soll klären, ob eine UVP nötig ist oder nicht.“ Ganz sicher ist, dass man den Oberrang und den Aufbau kaufen, die Stiegen und das Dach verstärken muss. „Machen wir das nicht, ist die Haltbarkeit sehr begrenzt“, berichtete Gunzer, der „derzeit kein Licht für die Finanzierung der Eishalle in Klagenfurt“ sieht.
Ganz im Gegensatz zum Stadtchef: „Wir bringen das sieben Millionen Euro teure Grundstück als Teil der Stadt ein. Den Rest auf die 40 Millionen müssen Bund, Land und Private aufbringen.“ J. KOPP
Kleine Zeitung, 29.04.2009, Seite 49