So sieht es Matikainen:
KAC-Trainer nicht zufrieden | Matikainen: "Wir wollen großartig sein"
Eine deutlich kühlere Atmosphäre herrschte beim KAC-Training am Donnerstag. Matikainen erhöht den Druck auf Petersen, packt ihn nicht mehr in Watte. Steven Strong feiert sein Comeback.
Von Martin Quendler | 12.24 Uhr, 31. Oktober 2019
Eigentlich gibt es aus Rotjacken-Sicht keinen Grund unzufrieden zu sein. Von neun Partien im Oktober siegten die Klagenfurter sechs Mal. Auch wenn die Vorstellungen keine spielerischen Offenbarungen gewesen sind, die KAC-Partien waren ergebnisorientiert. Um diese Jahreszeit ist das ok, die Meisterschaft dauert ja noch lange genug. Wer wie Trainer Petri Matikainen jedoch detailverliebt ist, wird mit den vergangenen Leistungen nicht hundertprozentig zufrieden sein. "Wir haben hohe Ansprüche. Wir wollen großartig sein", stellt der Finne klar.
Daraus resultierten einige Rochaden innerhalb der Formationen. Unter dem Strich bedeutet das für Marco Richter und Lukas Haudum, dass sie nicht am Donnerstag-Training teilnehmen durften und stattdessen im Farmteam eingesetzt werden (gastiert heute bei Ritten). Kein großer Akt für Matikainen. "Das ist unser Konkurrenzkampf, von dem wir immer gesprochen haben. Beim KAC bzw. in Österreich generell ist man das einfach nicht gewohnt." Philipp Kreuzer hingegen, der Matikainen mit starken Leistungen im Farmteam überzeugt hatte, rückt wieder ein. Er bildet am Freitag gegen Dornbirn mit Daniel Obersteiner und Nick Petersen eine Formation.
MÖGLICHES KAC-LINE-UP GEGEN DORNBIRN
Tor: Madlener (Haugen)
Verteidigung: Harand-Schumnig, Kernberger-Fischer, Comrie-Unterweger, Strong
Angriff: Neal-Koch-Kozek, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, Kreuzer-Obersteiner-Petersen, M. Geier-Liivik-S. Geier.
verletzt: Witting, Kraus
Farmteam: Haudum, Richter
Im Umkehrschluss bedeutet das: Der Kanadier, letztjährige Scharfschütze, muss langsam aber sicher von sich aus liefern. Die Hilfestellungen an den Seiten von Thomas Koch oder Thomas Hundertpfund sind vorbei. Matikainen kann schließlich nicht den kompletten Kader umkrempeln, nur um Petersen wieder das Tore schießen beizubringen. Er erhöht den Druck: "Von Top-Spielern werden Top-Leistungen erwartet. Er weiß das. Wir wissen das. Und wir wissen auch, dass eine Saison lange dauert. Es geht bei Petersen vorwärts, Schritt für Schritt. Solche Dinge passieren nicht automatisch, dafür muss man arbeiten." Das, so Matikaien, müsse auch Haudum erkennen. Der Finne meint, es seien in der Art natürliche Wachstumsprobleme. Im Grunde gehe es für seine Spieler darum zu funktionieren. Matikainen: "Ganz einfach."
Gegen Dornbirn wird David Madlener zwischen den Pfosten stehen. Für das Derby am Sonntag gegen den VSV könnte es jedoch wieder zu einem Wechsel kommen und Lars Haugen ins Tor zurückkehren. Co-Trainer Jarno Mensonen legte im Abschlusstraining den Fokus auf das Verhalten in der gegnerischen Zone: "Sie stehen eng auf der blauen Linie und attackieren aggressiv in der eigenen Zone. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen", teilte er den Rotjacken mit.
Diese Anweisungen konnten vor allem Thomas Koch, Daniel Obersteiner und Manuel Ganahl schnell (mit Toren) in die Praxis umsetzen. Die zweite Powerplay-Einheit des KAC wirkt übrigens interessant: Unterweger als Blue-Liner mit Hundertpfund, Ganahl, Obersteiner und Petersen. Am Ende des Trainings bestätigte Matikainen den offensichtlichen Stimmungswechsel innerhalb der Mannschaft: "Es war ein richtig gutes Training mit hoher Intensität. Alle wirkten fokussiert. Das mag ich."
Ein Comeback steht übrigens bevor: Rotjacken-Verteidiger Steven Strong kehrt nach seiner Verletzung zurück.
Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/eishocke…grossartig-sein