Ich finde ja, dass ein Spieleraustritt ja nicht unweigerlich etwas negatives sein muss,
Da stimme ich schon zu. Man kann es nicht immer allen und jeden recht machen. Und es wir immer welche geben die unzufrieden sind.
Aber es geht ja nicht um ein paar Austritte in der Saison.
Denn mit Bappert, Behrens, Kofler, Lavallee, Matejovic, Pfeffer, Riedl, Berger, Busch, Dimoff, Haninger, Lidqvist, McKenna, Nokkosmäki, Palmqist, Ranta, Savage, Schiemenz, Voglsinger, Pölzl, Lindner, Pöschmann, Volf, Beck, Dobson, Hagler und Rosenlechner komme ich mit den weiter oben genannten Spielern auf eine Zahl von über dreissig!!! Abgängen in einer Saison bei U18 und U20.
Und da diese jetzt alle bei anderen Vereinen weiterspielen, haben sie ja nicht genug vom Eishockey. Mir ist schon klar das nicht alle aus Frust den Verein gewechselt haben, aber der Anteil derjenigen ist hoch genug. Und die Probleme mit der Schule gibt es ja hier nicht, da die Spieler ein Jahr länger Zeit haben, diese abzuschließen. Und angeblich sind sogar Lehrberufe für Spieler angedacht. Wie weit da die Umsetzung ist, kann ich allerdings nicht beurteilen.
Ich gehe einmal davon aus, dass die Verantwortlichen, bei Spielern die in die Akademie aufgenommen werden, gewisse Perspektiven für die Zukunft sehen. Und für mich ist die Nachwuchsarbeit nun einmal etwas langfristiges. Die durchschnittliche Verweildauer eines Akademiespielers liegt aber bei zwei Saisonen.
Selbst wenn die sich intern sagen, wir sehen uns jeden Spieler einmal zwei Saisonen an und entscheiden dann, ob wir ihn weiter behalten, könnte ich das noch irgendwie verstehen. Muss man aber Spieler mit nicht nachvollziehbarer Gleichgültigkeit und Zynismus von einem Frustmoment in den nächsten treiben. Denn als Unbeteiligter ist es kaum vorstellbar, wie belastend es für eine Familie sein kann. Woche für Woche versuchst du dein Kind wieder aufzubauen, die Situation zu erklären, hoffst das sich irgend etwas ändert obwohl du genau weißt das dies nicht der Fall sein wird und du keinerlei Einfluss darauf hast. Der Vereinswechsel war wie eine Erlösung und die ganzen Probleme gibt es einfach nicht mehr.
Die Akademie besteh natürlich erst seit 2014. Aber die Nachwuchsarbeit sah ja davor ähnlich aus. Es gab eine Skatemill, Off-Ice Trainer, mehrtägige Try-Outs bei der bis zu acht Trainer die Spieler beurteilten, Unterkünfte für Nachwuchsspieler, Schulklassen etc.
Ich bin ja kein Gegner von RB oder der Akademie. Der Grundgedanke ist ja ebenso wie das Engagement lobenswert. Aber was bringt eine Akademie auf Weltklasseniveau, wenn einige der Verantwortlichen auf Kreisklasseniveau agieren?
Vielleicht sollten sich manche darauf besinnen, dass Nachwuchsspieler junge Menschen, mit Wünschen, Träumen und Hoffnungen sind, die dem Sport vieles unterordnen und sich zumindest Respekt verdienet haben.
Und die Situation in der einstigen Eishockeyhochburg Vorarlberg ist sowieso ein eigenen Kapitel. Aber ein ganz trauriges.