- Offizieller Beitrag
Ganz so schlimm wird’s nicht sein, liest sich im Artikel zumindest nicht sooo dramatisch!
Interview mit dem KAC-Meistertrainer-Petri Matikainen: "Ich will keine Spielchen spielen"
Trainer Petri Matikainen (54) verlor mit dem KAC noch keine Meisterschaft. Der Finne will in Klagenfurt weiterhin für erfolgreiches Eishockey stehen, pocht aber auch darauf, dass seine Zukunft rasch geklärt wird.
Von Martin Quendler | 05.30 Uhr, 12. August 2021
Herr Matikainen, Sie haben jeden Sommer ein wenig verändert, wie Sie Ihren Spielern gegenübergetreten wollen. Auch heuer?
Petri Matikainen: Das stimmt. Nach dem ersten Jahr bin ich ein wenig ruhiger geworden. Mittlerweile kennen mich alle. Der Kern des Teams hat sich nicht verändert, die Mannschaft trägt sich selbst. Ich werde kommende Saison die Meetings reduzieren. Wer wir sind, wissen die Spieler doch schon. Aber an der Kommunikation gibt es immer Möglichkeiten zur Verbesserung.
Wie erwähnt: Das Team hat sich marginal verändert. Kann das ein Vorteil sein oder sich zu einem Nachteil entwickeln?
Das wissen wir nach der Saison. Es kann immer in beide Richtungen laufen. Ich glaube aber, dass es ein Vorteil ist. Wichtig wird sein, dass wir die richtige Motivation finden. Wir müssen sicherstellen, dass wir mental mit vollen Tanks unterwegs sind. Sind wir es nicht, werden wir keinen Erfolg haben.
Nach zwei Wochen Training: Wie ist Ihr Eindruck zur körperlichen Verfassung der Spieler?
Sie haben in diesem Sommer wirklich nach der Art und Weise trainiert, wie wir uns das vorstellen. Alle. Anders als vor drei Jahren ist daraus Selbstverständlichkeit geworden.
Der KAC wurde Meister dank einer äußerst stabilen Defensive und eines giftigen Umschaltspiels. Diese Spielweise kennen die Gegner. Womit will man heuer punkten?
Klar, die Gegner schauen natürlich auch, warum wir so erfolgreich sind und werden sich daran orientieren. Ein paar Dinge werden in unserer Spielweise sicherlich verändert. Es gibt ein klares System. Aber wir wollen auch lernen, wollen wachsen. Wir werden nicht acht Monate das gleiche Eishockey spielen.
Ihre Philosophie?
Das ist ein so großes Wort. Für mich steht immer das Team an erster Stelle, jeder Einzelne wird aber respektiert. Ich würde sagen, ich habe das Wort "compete" (konkurrieren, erkämpfen, Anm.) nach Klagenfurt gebracht.
David Fischer musste seine Karriere beenden. General Manager Oliver Pilloni meinte, es wird eine interne Lösung geben. Haben Sie dagegen Einwände?
Nein. Warum sollten wir es nicht mit den Jüngeren versuchen? Sie haben für den KAC, im Frühling als wir Meister geworden sind, für den Klub gelebt und wären für ihn gestorben. Was würde es in ihnen auslösen, wenn ihnen jetzt ein Import vor die Nase gesetzt werden würde
Verletzungen könnten auftreten, Leistungsschwankungen sind normal. Auch in solchen Situationen nicht?
Wenn wir jemanden brauchen sollten - also in ein oder zwei Monaten - könnte sich die Situation verändern, klar. Aber jetzt kommt niemand zu uns, wenn ich ihm lediglich den siebenten Platz als Verteidiger anbiete. Insgesamt wäre das gegen meine Philosophie und ich wäre ein Dummkopf.
Und im Tor?
Florian Vorauer und Jakob Holzer haben sich eine wirkliche Chance verdient. Und die bekommen sie auch. Aber klar ist auch: Wir befinden uns nicht im Nachwuchs, sondern im Profi-Eishockey.
Ihre Ausbeute an Meistertiteln beträgt 100 Prozent. Spüren Sie dennoch Druck?
Natürlich, aber nicht vom Verein. Wir wollen einfach ein weitere gute Saison spielen. Doch werden wir nicht jedes Jahr gewinnen können. Ich bin hier um zu gestalten. Das fühlt sich gut an. Und ich vertraue meinen Trainerkollegen.
Der KAC und Sie scheinen gemeinsam über eine gute Basis zu verfügen. Wie lauten die zukünftigen Ziele?
Ich weiß es noch nicht. Mein Vertrag läuft Ende der Saison aus. Das ist im Moment der Stand der Dinge. Ich erwarte, dass wir uns in den nächsten zwei Monaten über die Zukunft unterhalten.
Das klingt, als würden Sie bleiben wollen und dem KAC den Puck zuspielen. . .
Ja? Ich sorge mich nicht um meine Zukunft. Aber ich werde mich sicher nicht bis zum Ende der Saison hinhalten lassen. Pilloni und ich kennen uns. Und er weiß, dass ich keine Spielchen spiele.
Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/eishocke…kainen_Ich-will