Keine Ahnung, ob die Zeit schon reif ist für diesen Post. Am Ende des Tages geht es um RisikoMANGEMENT. Für mich war es die größte Überraschung in dieser Pandemie, wie wenig Zugang die Leute da haben - quer durch alle Schichten (bitte nicht böse sein).
Dabei wurden die Grundlagen des Risikomanagements schon lange vor der Pandemie geschaffen. Ich greife jetzt mal die grundlegende Norm für Medizintechnik raus - die ISO 14971. Man findet das aber auch an allen anderen Stellen der Literatur:
Der wichtigste Gedanke ist folgender (man findet ihn auf der ersten Seite der Norm).
Jede Maßnahme die man setzt, um ein Risiko zu minimieren, hat auch potentielle Nachteile. -> Wenn man einfach 100.000 Schmarn-Maßnahmen setzt, wird es nicht besser. Es geht immer darum Nutzen & Risiken gegeneinander abzuwiegen (risk vs. benefit). Am Ende des Tages muss der Nutzen deutlich überwiegen.
Ich sehe am Ende der Pandemie eine Spaltung der Gesellschaft, die in keiner Relation zum Nutzen vieler Maßnahmen steht. Man hat oft nur versucht "aus der Haftung zu kommen" aber mit der Schrottflinte am Ziel vorbeigeschossen. Damit hat man die Menschen verloren.
China z.B. lernt das gerade. Andere Staaten haben es besser gemacht. Trotzdem ist niemand ohne bittere Pillen (das impliziert leider auch Todesfälle) durchgekommen. Mich bestätigen die Beobachtungen der letzten beiden Jahre in einer Ansicht: Diejenigen die frühzeitig erkannt haben, was staatlich lenkbar ist und was nicht, sind INSGESAMT ALS GESELLSCHAFT besser durchgekommen.
Diese meine Feststellung können wir hier rauf und runter diskutieren. Bitte nicht persönlich nehmen - eine zweite wichtige Erkenntnis des Riskiomanagements steht ebenso auf der ersten Seite der ISO 14971. Bei der Bewertung von Nutzen oder Risiko gibt es immer Auffassungsunterschiede der Stakeholder - also der Interessensgruppen.
Das ist ein Punkt der jedes Internetforum überfordert. Da landen wir sofort dort, das Kleinkriege über dem Wohl der Gesellschaft stehen. Wer das nicht glaubt, der liest sich einfach die letzten 1000 Seiten hier nochmal durch.
-> ich tät jetzt vorschlagen, die Pandemie Pandemie sein zu lassen (eigentlich ist sie das - Gott sei Dank - eh nicht mehr). Wer recht gehabt hat oder nicht, das lehrt uns dann in den kommenden Jahrzehnten die Geschichtsschreibung.