Ansprüchen nicht Genüge getan von Heimo Kofler
Starke Saison: Martin Grabher Meier. Foto: stiplovsekDornbirn konnte den Vorschusslorbeeren bisher nicht gerecht werden.
Dornbirn. Der Dornbirner EC blieb im Grunddurchgang der Erste Bank Eishockeyliga hinter den Erwartungen zurück. Vor der Saison war Dave MacQueens Team aufgrund der Kader-Qualität von fast allen Experten als Kandidat für einen Platz unter den Top sechs gehandelt worden. Nach 44 Spielen sind die Bulldogs im Vergleich zur letzten Saison aber einiges schuldig geblieben: Platz zehn statt Rang acht, 40 statt 46 Punkte. Und man nimmt nur einen statt drei Bonuszähler in die Play-off-Qualifikation mit. Möchte Dornbirn wieder unter den besten Acht mitspielen, muss wie in der letzten Saison ein Kraftakt her. „Mit nur einem Bonuspunkt ist es verdammt schwer, ins Play-off zu kommen“, weiß auch MacQueen. Aber er verweist auch auf die letzte Saison: „Da waren wir auch schon weg vom Fenster. Und dann haben wir uns mit einem tollen Endspurt doch noch das Ticket für das Viertelfinale gegen Salzburg erkämpft.“
Die Gründe, warum die Dornbirner trotz hochkarätiger Zugänge unter den Möglichkeiten blieben? Garnet Exelby, viel gepriesener Verteidiger mit NHL-Erfahrung, war ebenso ein Fehleinkauf wie Stürmer Justin DiBenedetto. Guillaume Desbiens
konnte Graham Mink nicht vollumfänglich ersetzen, Adam Miller und Zdenek Blatny waren Fehlgriffe. Im Tor zeigte sich Mike Murphy als eher unsicherer Kantonist und musste nicht nur wegen seiner Gehirnerschütterung Nathan Lawson Platz machen. Zu dünn besetzt ist die Verteidigung: Nur sechs Abwehrcracks sind verfügbar, sie bezahlen in Form der meisten Gegentreffern die Zeche.
Schießbude der LigaDie „Special Teams“, also Unter- und Überzahl sind eine Baustelle. Gehörte in der letzten Saison das Überzahlspiel noch zu den Stärken der Bulldogs, so war man heuer nur mehr Durchschnitt. Mit 147 Gegentreffern war der DEC die Schießbude der Liga. Gleich sieben Gegentreffer kassierte man im eigenen Powerplay.
Positive Überraschungen gibt es auch: Martin Grabher Meier spielt die Saison seines Lebens, das sagt auch ServusTV-Experte Sascha Tomanek. Der Lustenauer ist nach Thomas Raffl (43) und Brian Lebler (39) mit 38 Punkten (14 Tore/23 Assists) der drittbeste österreichische Punktesammler und die Nummer 14 der Scorerliste. Auch Andy Bohmbach kam mit Saisonverlauf besser in die Gänge. Der Stürmer, als Schnäppchen aus der zweiten deutschen Liga gekommen, hält bei elf Treffern und 15 Vorlagen. Unter den Gewinnern ist Torhüter David Madlener: der Feldkircher gab mehr als eine Bewährungsprobe ab.