Naja, schaff die Vereine und die Ligen ab, und Du hast auch kein Nationalteam mehr und damit auch keine Förderungen. Das dauernde gegenseitige Ausspielen der beiden Aspekte bringt's einfach nicht. Wir brauchen beides, aber beides mit Realitätssinn. Da hapert's dahier halt ein wenig bis mehr, im Sport und im Umfeld. Ich persönlich sehe weder eine gescheiterte Olympia-Quali noch den Verbleib in der Div1A als Katastrophe, weil ich das halt als das heimische Niveau einschätze, das man im Durchschnitt ohne Austros immer schon gehabt hat. Mit Ausreisser nach oben und nach unten. Deswegen ist mir aber das Nationalteam nicht wurscht - im Gegenteil, das ist so ziemlich das einzige im Sport, wo ich patriotisch bin.
Und sicher hast mit einigem recht, wobei halt auch vieles eine Frage des Anspruchs ist. Wenn man die Latte hoch anlegt, ist die Chance, mit dem Ergebnis unzufrieden zu sein, recht groß. Bleibt halt die Frage darüber zu diskutieren, was die richtige Höhe im heimischen Eishockey wäre. Es sollte mal zu denken geben, dass abseits unserer paar Ausnahmekönner sich in Wahrheit kaum ein heimischer 'Top'-Spieler in einer stärkeren ausländischen Liga auf Dauer als Leistungsträger durch- und festgesetzt hat (sah man ja auch bei deren Performances auf A- bzw. TopDiv-Level). Imo fängt da alles mit der falschen Höhe schon mal an (und dass sich Österreich ohne Austros wahrscheinlich bis 2014 für keine OG qualifiziert hätte - oder eben ohne Jahrzehnte der Kaschierung durch Austros heute vielleicht besser dastehen würde).
Wo ich Dir aber nicht zustimme, ist, dass sich gar nix Positives tun würde. Gerade in den letzten drei Jahren sind von Verbandsseite her ein paar Sachen auf den Weg gebracht worden (eben auch mit BSO-Sonderförderung wie auch Erste Bank Geldern), die ich sehr wohl als guten Beginn für einen besseren Weg ansehe. Und allen Imports zum Trotz hat die Liga ein paar scheintote Standorte wieder zum Leben erweckt und stabile und vor allem mehr Standorte sind m.E. das Um und Auf für eine bessere Zukunft im Eishockey. Weil von wo sonst sollen mehr und sportlich bessere Kinder in den kommenden Jahren den Weg zum Eishockey finden? Nur Effekte von der Seite wird man wahrscheinlich erst in zehn Jahren sehen, genauso wie z.B. die Früchte von mehr und besser ausgebildeten heimischen Trainern.
Aber diese Diskussionen sind in dem Forum wahrscheinlich schon hundertemale geführt worden - gab ja in den letzten zehn Jahren leider auch genug Anlass dafür. Ergebnislos - weil zu mehr als zum Aufeinanderprallen von pro- und contra Einstellungen hat es leider dann auch nie gereicht. Was ich wiederum schade finde - ist ja doch ein gewisses Know-How hier herinnen, was man zu etwas mehr nützen könnte.