- Offizieller Beitrag
Es sagt ja keiner, dass es unter den vorherrschenden Rahmenbedingungen für die Caps (oder auch für einen anderen Verein in ähnlicher Situation) keinen Sinn machen würde, es sind aber eben gerade diese Rahmenbedingungen, die mMn zu hinterfragen sind.
Jetzt werden Spieler schon mit dem Bewusstsein verpflichtet, dass sie nur für einen Monat für den Verein spielen. Gut, eine nicht erfolgreiche Try-Out-Phase ist dann letztendlich auch nix anderes, aber da besteht zumindest die Chance, dass dieser Spieler auch wirklich langfristig Teil des Teams wird. Hab Team bewusst kursiv geschrieben, weil eben genau dieser Teamgedanke mit den jetzigen Regeln mMn ad absurdum geführt wird. Bedachter, nachhaltiger, langfristiger Aufbau eines Teams nach einem Konzept, das bei restriktiveren Regeln notwendig wäre, das ist Teambuilding, wie es sich gehört. Dann wäre der Erfolg eines Vereins auch wirklich gerechtfertigt.
Die Villacher sollten heuer zB für ihre gute Offseason-Arbeit belohnt werden, letztendlich wirds aber so kommen, dass sie am Ende der Saison nicht um den Titel mitspielen werden können, weil die Teams mit gefüllteren Brieftaschen dem entgegenwirken werden.
Ich bin schon gespannt, wie am Ende des Jahres die Kader aussehen werden, wenn man alle Spieler miteinbezieht, die zumindest einmal für einen Verein aufgelaufen sind. Da dürften die Kader dieses Mal recht groß ausfallen
Und was mMn noch viel wichtiger ist als das Teambuilding: Der Nachwuchs bekommt mit diesen Regeln so gut wie keine Chancen. Es ist schon verständlich, dass die Trainer bestimmte Youngsters nicht einsetzen wollen, weil sie nicht das nötige Niveau haben. Man kann sie dann auch nicht bringen, weil mittlerweile fast alle Teams durch alle Reihen gut besetzt sind. Aber das sind sie auch nur, weil es eben diese Try-Out-Phase gibt und bei einer Verletzung eines wichtigen Spielers eine neue Verpflichtung tätigen können. Wenn das nicht möglich wäre, wären die Teams aufgrund von Verletzungen gezwungen, die Jungen zu bringen und wenn man davon ausgeht, dass sich die Verletzungen über die Teams gleichmäßig verteilen, wären davon alle gleich betroffen, womit sich alles wieder ausgleicht. Aber mit diesen Regeln ist es klar, dass die Youngsters ihre Chancen nicht bekommen (oder zumindest weniger davon), weils einfach zu riskant sein kann, sie zu bringen.
Jetzt wird halt in der Pause ein Team geformt, das dann steht, und Verletzungen werden mit Neuverpflichtungen kompensiert. Im Grunde ists für die Jungen klar, dass sie heuer so gut wie keine Eiszeit bekommen, wenn sie nicht sowieso zu den besten 6 Verteidigern oder besten 12 Stürmern gehören. Und in Kombination mit keiner vorhandenen Legiobeschränkung (weil solche gibts mit diesem Punktesystem de facto keine) schauts dann für die Perspektiven des Nachwuchs mehr als düster aus. Welcher Youngster kann schon mit einem Legio mithalten? Das können nicht mal 90 % der Seniorspieler...
Und dass es für einen Nador, Stefan Schumnig, Nicolaus Paul oder wen auch immer besser wäre, mehr EBEL-Eiszeit und weniger EBYSL-Eiszeit zu erhalten, steht ja wohl außer Frage.
Also ich sehe das alles schon ein wenig bedenklich für die Entwicklung des Sports, weil ich denk, es ist ein gravierendes Problem, wenn unsere jetzigen Nachwuchsspieler keine Perspektiven sehen, sich in der EBEL etablieren zu können. Und es könnt im Laufe der Zeit zu einem noch viel größerem Problem werden.
Und bitte jetzt nicht wieder sagen, ein Koch, die Raffls, ein Kalt schaffens auch so, weil wieviele Spieler solcher Klasse wir produzieren, werden wir im Frühling in Skandinavien sehen Unser Standard und unsere Breite sind deutlich niedriger anzusiedeln, und für diese gibts zur Zeit leider wenig Licht in unserer Liga.