Weitere Unruhen um Xamax und dem Tschetschenen Bulat Tschagajew
Xamax will nach Lausanne oder Genf umziehen, Bulat Tschagajew will nicht mehr in Neuenburg spielen
Bulat Tschagajew, der Präsident von Xamax, droht der Stadt Neuenburg mit dem Wegzug an den Genfersee. Grund für diese Drohung dürften offene Rechnungen der Stadt in der Höhe von 200'000 Franken sein.
Gemäss Islam Satujew, dem Vizepräsidenten, sei der Umzug schon so gut wie beschlossen. Der Name Xamax würde beibehalten, Neuchâtel würde aber wegfallen. Als mögliche neue Spielorte erwähnt Satujew in der Neuenburger Zeitung L'Express-L'Impartial Lausanne oder Genf. Satujew: "Wir haben definitiv die Absicht, mit Xamax umzuziehen. Ob es Lausanne oder Genf sein wird, geben wir nächsten Sonntag nach dem Spiel gegen die Grasshoppers bekannt."
Bis Dezember kein Umzug möglich
Die Swiss Football League (SFL) wurde offiziell in dieser Angelegenheit noch nicht kontaktiert. Bevor das Thema für Edmond Isoz, den Senior Manager der SFL, aktuell wird, muss Xamax diverse Bewilligungen vorlegen.
Neben dem Stadionbetreiber müsste auch Lausanne-Sports (für den Standort Lausanne) oder Servette (für Genf) sein Okay geben. Isoz: "Klar ist, dass schon alleine wegen des existierenden Spielplans bis Dezember kein Umzug möglich ist."
Schuldenerlass als Grund?
Auf Xamax kämen bei einem allfälligen Umzug weitere Probleme zu. Alleine für die Polizeieinsätze müsste Xamax den Kantonen Waadt (Lausanne) oder Genf deutlich mehr bezahlen als im heimischen Neuenburg, wo Xamax wie alle Klubs von besonders günstigen Heimkonditionen profitiert.
Bulat Tschagajew dürfte es mit seiner Wegzugsdrohung primär darum gehen, zu einem Schuldenerlass der Stadt Neuenburg auf offene Rechnungen für die Benützung der Maladière zu kommen. (Si)
Unterdessen wenden sich die Neuenburger Fans von ihrem Klub ab. Gegen GC gibt es einen Stadion-Boykott.
Die Fanclubs Fanati-X und Tigers rufen zum Heimspiel-Boykott bis im Dezember auf.
In einem Communiqué fordern sie alle Xamax-Fans auf, dem Heimspiel gegen GC am nächsten Sonntag fernzubleiben und stattdessen vor dem Stadion zu demonstrieren.
Den Sektor D wollen die Fans symbolisch schliessen. «Mit einem leeren Stadion wollen wir zeigen, was wir von der neuen Klubführung halten», heisst es in einem Communiqué der Fan-Gruppierungen.
Ungemach droht auch von der Stadt Neuenburg. Diese hat Xamax eine Frist bis Freitag, 9. September gesetzt, um die Stadionmiete zu bezahlen.
Bisher ist das Geld nicht überwiesen worden. «Wenn die Zahlungen nicht erfolgen, werden wir rechtliche Schritte einleiten», heisst es auf der Stadtverwaltung. «Xamax wird behandelt, wie alle anderen Mieter.»