Damit sie, weil sie zu unserem Praktikum gehört, nicht spurlos an uns vorübergeht: In Graz findet gerade die Hauptverhandlung gegen Sanel Kuljic, Dominique Taboga und acht weitere Angeklagte im Wettskandal statt. DIE KLEINE ZEITUNG berichtet regelmäßig hier.
Was bisher geschah?
Die Vertreterin der Anklage: "Der Wettbetrug lief immer gleich ab: Vor dem Spiel war der Ausgang vereinbart worden, teilweise sogar mit genauen Ergebnissen oder Tordifferenzen, erklärte die Anklägerin. Dann wurden Wetten platziert, und zwar vorwiegend bei asiatischen Wettanbietern. "Die Spieler mussten dann die Ergebnisse so unauffällig wie möglich herbeiführen", so Heidinger. Dafür gab es Bestechungsgeld von zunächst 7.000 Euro pro Mann, später sollen es bis 40.000 Euro gewesen sein. Außerdem führt die Anklage noch Drohungen und Nötigungen an, mit denen sich die Beschuldigten teilweise gegenseitig zum Weitermachen zwingen wollten."
Taboga macht einen auf Kronzeuge: " Als Taboga Angst um sich und seine Familie (seine Frau war beim Prozessauftakt am Freitag auch im Publikum) bekam, ging er zur Polizei, gab an, er werde von Kuljic und zwei weiteren Personen erpresst und packte aus".
Kuljic: "Ganz anders die Ausführungen des Verteidigers von Sanel Kuljic, der die Theorie aufstellte, sein Mandant sei in den meisten Fällen nur zur Ablenkung von Taboga beschuldigt worden. Tatsächlich schuldig fühle sich Kuljic nur in drei Fällen, als er für den SV Kapfenberg spielte. Im Übrigen, so der Anwalt, seien zehn von 18 Spielen aus Sicht der Manipulatoren schief gegangen."
Zweiter Verhandlungstag (Montag, 11.8.2014): Taboga schildert Spielmanipulationen im Detail hier ("Er wurde" - welche Überraschung als Ursache für kriminelles Verhalten - "immer wieder vom selben Kollegen angesprochen, dieser war spielsüchtig, und zwar nicht in Bezug auf Fußball, sondern bei Automaten und Internetwetten.").
Dritter Verhandlungstag (Dienstag, 12.8.2014) hier