Er hat keines!
Er mäkelt nur herum, weil der VSV momentan knappe Kassa und wenig Chancen auf den EBEL-Meister hat und vermischt in seiner Hilflosigkeit Dinge, die nur bedingt etwas miteinander zu tun haben. Nämlich die Kosten der EBEL-Klubs mit der Anzahl der Legionäre und die mäßigen "Erfolge der Nationalmannschaft".
Zum ersten: Ich behaupte die Kosten der Vereine haben nur bedingt mit der Anzahl der Legionäre zu tun. Jeder Verein hat die Möglichkeit seinen Kader aus einer nahezu beliebigen Mischung von jungen und alten Österreichern, sowie Legionären zu füllen. Der KAC hat mit sechs Legos sicher kein geringeres Budget, als die VIC mit Neun. In Wahrheit wird der Kader heute von der Vereinen kaum mehr nach der Punkteobergrenze, sondern fast nur mehr nach selbstauferlegten Budgetobergrenzen erstellt. Und das ist auch gut so. In Österreich haften bei Vereinen die Organe (meist die Präsidenten) für Schulden persönlich, auch wenn das die wenigsten wissen und realisieren. Die, die es in der Zwischenzeit realisiert haben, agieren mittlerweile stark mit dem Rechenstift. Dass die Budgetobergrenzen der Vereine unterschiedlich sind und damit die Chancenverteilung Meister zu werden ebenfalls, war immer so und wird auch immer so bleiben. Auch wenn wieder eine Beschränkung kommt, wird es Vereine geben, die sich dann halt weniger, aber trotzdem Top-Legos leisten können und Vereine, die halt nur die dritte Garnitur verpflichten können. Das gilt auch für die guten Österreicher. D.h. eine Legionärsbeschränkung hat nur sehr beschränkt etwas mit Kostenbeschränkung zu tun. Die defakto Aufhebung hatte eher den Sinn bei wenigen EBEL tauglichen Österreichern für Chancengleichheit aller Vereine zu sorgen und das am Schluß absurde Preis/Leistungsverhältnis für die Österreicher wieder zu normalisieren. Dies ist auch größtenteils gelungen.
Tatsächlich reformbedürftigt sind die negativen Effekte der Punkteregelung, die zugunsten der jeweils heimischen Spieler stark vereinfacht gehört. Dass ein Peintner in der EBEL keinen Job mehr bekommt, hat möglicherweise nicht nur finanzielle und sportliche Gründe, sollte aber systematisch nicht passieren. Daher runter mit den Punkten auf insgesamt 50, 0 Punkte für U23 Ösis, 1 Punkt für Ösi Goalies, 2 Punkte für alle anderen Ösis und 4 Punkte für Legos. Dies sollte wieder einen gesunden Wettbewerb zwischen jungen und alten österreichischen Spielern bringen und ist eine Defakto Beschränkung auf 6-7 Legos.
Zum zweiten:
Das "Nationalteamproblem", das Mion hier sehr vordergründig durchschaubar und populistisch hineinmischt hat andere Ursachen, als die Legionärsfreigabe in der EBEL. Das Problem ist die Folge von leider "schwachen" Jahrgängen, verbunden mit nahezu keiner Verbandsförderung. Wo sind Konzepte für Eishockey-BNZ? Wo sind Förderlehrgänge für Ux Spieler? Wo sind Verbands-Nachwuchstrainer, die auch von ihrem Job leben können? Wo sind Strukturen und Organisationen und was hat der Verband getan, um alá österreichischer Skipool Geld systematisch dafür aufzustellen? Warum kommen aus der NL so wenig Leute in die EBEL? Die Herrschaften schlafen seit Jahren in der Pendeluhr und geben lieber Geld für befreundete Beratungsunternehmen aus, um sich ihr Nichtstun öffentlich reinwaschen zu lassen. Anstatt endlich aufzuwachen und zu erkennen, dass systematische Nachwuchsarbeit nicht ausschließlich Sache von ein paar wenigen Vereinen und den Eltern, die viel Geld für private Nachwuchscamps ausgeben, ist. Lieber trifft man sich bei den VIP-Buffets und jammert sich gegenseitig die Ohren blutig, wie schlecht denn die gerade aktuelle Mannschaft spielt, wo mindestens 4-6 Topspieler wegen Wehwehchen oder "keine Lust" abgesagt haben und seit Jahren zumindest 1-2 nicht spielen wollen oder dürfen. An einem Setzinger, der in seinem Frust über seine eigene Leistung und die überheblichen Funktionäre der Kragen platzt und undiplomatisch Dinge öffentlich anspricht statuiert man lieber ein Exempel, anstatt sich mit den Ursachen dieser Geschichte selbstkritisch auseinanderzusetzen. Das Krebsgeschwür der Nationalmannschaft ist seit Jahren das NIchtstun des Verbandes, um das Verbandshockey auf das nächste Level zu heben. Man hat sich von einem zufällig sehr starken 86-88 Jahrgang blenden lassen und hat geglaubt, das geht ewig so weiter, ohne das man etwas dazutun muß. Nun kommt die bittere Rechnung und sie ist bei weitem noch nicht ausbezahlt!
Ich frage daher nochmals. Wo ist das Konzept? Es gibt keines!!! Stattdessen wird das Versagen des A-Teams zum Problem der Liga gemacht. Die hat in Zukunft ganz andere Probleme, wobei ich glaube, dass diese mit einer Legionärsbeschränkung kaum gelöst werden können.