Stabil ist die Liga, wie du ja auch selbst sagst, hauptsächlich durch die Hinzunahme von ausländischen Teams geworden, hätten wir es weiterhin mit rein inländischen Teams probiert, wäre die Problematik genau dieselbe, ganz egal, ob mit Legiobeschränkung oder ohne.
Hier wird aber eben ständig behauptet, dass die Einführung der Punkteregel für diese Stabilität verantwortlich ist, diesbezüglich gibt es aber keinen klar erkennbaren Zusammenhang zu geben, weil wie gesagt, am instabilsten war die Lage in der Vergangenheit, als es keine Importbeschränkung gab und in der jüngsten Vergangenheit kann ich da eigentlich keine Vereine finden, von denen beträchtlich mehr während einer Importbeschränkung weggebrochen sind als ohne.
Also, wenn mir jemand von den Experten die Zusammenhänge in den Daten zeigen könnte, ich frage schon seit Jahren darum, liefern hat sie aber noch niemand können
Ich gebe dir Recht, dass die offensichtliche Instabilität der Liga in den 90ern unter einer lockeren Importpolitik zu Stande gekommen ist. Das ist aber nur ein Faktor, wenn man die Stabilität der Liga damals und heute (=EBEL) vergleicht (wenn auch ein wichtiger). Zu bedenken sind dabei noch weitere Dinge:
1) die Importregelung in den 90ern war nicht so freizügig wie unter der Punkteregelung (ich habe das in den mittleren 0er Jahren für meine Dis erhoben, bin im OEHV Büro gewesen und habe mir die Durchführungsbestimmungen der Buli aus der Steinzeit herauf Jahr für Jahr angeschaut). dafür gab's damals noch deutlich mehr Doppelstaatsbürger/Eingebürgerte
2) Zur Instabilität des Betriebes in den 90ern hat mMn auch eine gewisse Wildwestmentalität bei einigen Vereinsbossen beigetragen, die den Erfolg mit allen Mitteln kaufen wollten. Das hat sich mMn fundamental geändert, die Klubs werden heute mMn deutlich professioneller und v.a. risikoaverser geführt
3) heute gibt es Mittel aus der Ligavermarktung, die, über die Klubs verteilt, ausgleichend wirken - gabs damals mWn nicht
4) mit RB- Salzburg und Linz sind zwei Standorte dazugekommen, die wirtschftlich auf Level mit den anderen "Großen" sind
Die Punkte 2-4 sind aber auch indirekt mit der Importöffnung verbunden, diese hat beigetragen ein in weiterem Sinne marktfähiges Produkt zu schaffen, das professionelle Strukturen und längerfristiges Planen überhaupt erst zulässt.
Insofern bleibe ich ganz klar bei der Einschätzung, dass die Importregelung der EBEL nicht nur zufällig mit der Stabilität dieser Liga einhergegangen ist, sondern ursächlich dafür MITverantwortlich war. Genauso wie die laxe Importregelung der 90er MITverantwortlich war, dass damals quasi kein Jahr dem anderen glich.
Und genauso hat die restriktive Importpolitik der Reformliga Anfang der 2000er dazu beigetragen, dass dieses Konstrukt sehr kurzlebig war.