Weil Eier, kann man sich auch hier fragen, was zuerst da war: die Henne oder das Ei? Ist das Prob, dass es keine Trainer gibt, die den Jungen das Vertrauen aussprechen, oder ist das Prob, dass es oft keine Jungen gibt, denen die Trainer guten Gewissens (ihrem Verein und den Fans gegenüber) das Vertrauen aussprechen können? Weil ist es nicht eine Qualität eines Coaches, dass er das beste Team auf das Eis schickt, und definiert nicht das jeweilige Ligen-Umfeld mit den Begriff 'das beste'? Man sieht ja anhand der heurigen WM (bzw. der Vorbereitung dazu), wie gespalten die Reaktionen sind, wenn ein Betreuerteam teils den jungen Weg geht.
@Rex Wie gesagt, wenn man diesem Ansatz nichts abgewinnen kann und will, wird man ihm auch nie was abgewinnen. Ich finde halt, dass gerade Dänemark oder Norwegen interessante Beispiele wären, sich deren Systeme anzuschauen, und es auch nicht unter unserer Würde wäre, sich mit Frankreich zu beschäftigen. Aber ok, wenn man im vorhinein zu allem sagt, das geht nicht und das wird nichts, erübrigt sich eh jede Diskussion. Ich frage mich nur all die Jahre, was Deine realistische Alternative ist? Denn dass plötzlich die Geldflut über das heimische Eishockey hereinbricht und an vielen und auch neuen Standorten tolle Akademien mit tollen Trainern aus dem Boden sprießen, wäre zwar schön, wird es m.E. aber in absehbarer Zeit leider eher nicht spielen. Nur woher soll dann eine Änderung zum Guten der aktuellen Situation kommen? Oder sind wir wieder bei dem Punkt mit dem Durchschnitt, d.h. wenn nicht super, dann gleich gar nicht?
Natürlich kannman sich mit Dänemark, Norwegen und Frankreich beschäftigen, das ist ja nicht der Punkt. Der Aufstieg der Dänen und die Phase in der sie sich in der Elite etabliert haben fiel zB in eine Phase in der sie in der Liga genausoviele aber deutlich schwächere Legionäre als wir jetzt in der EBEL hatten. Unabhängig davon haben sie in der Zeit angefangen systematisch Topspieler herauszubringen (Nielsen, Hansen, Regin, bisl später die Bödkers...) die ganz stark dazu beigetragen haben in der A-Gruppe die Gruppe zu halten. Nach dem beinahe-Crash 2008 (oder wars 2009?) hat man angefangfen in der Liga kleinere Brötchen zu backen, der Output an interntional sehr guten Spielern (Eller, Björkstrand, Lauridsens, Andersen...) ist ungebrochen. Die U Teams sind auch davor und danach sehr gut Fahrstuhlmannschaften zwischen Topgruppe und Div I. Funktionieren tut das alles weil Eishockey (neben Curling) als einzige im Land sinnvoll betreibbare Wintersportart stark vom Staat gefördert wird (via die Team Danmark Spitzensportförderung), es eine gute Verzahnung mit dem großen Nachbarn Schweden gibt und die Dänen ganz allgemein eine sehr produktive Sportkultur haben (hab mal länger oben gelebt und bin in einem Klub gewesen, hab daher ganz einen guten Einblick). Norwegen verhält sich glaube ich nicht viel anders, die haben Eishockeygymnasien ähnlich wie in Schweden und ebenfalls eine gute Vernetzung mit Schweden. Die Liga war ähnlich wie in Dänemark früher stark Legionärsdominiert, dann hat man die Ansprüche reduziert, jetzt wird wieder eher mehr investiert. Mit dem Output an guten Spielern, den sie schon seit längerer Zeit haben und den im Schnitt besser als Ö performenden U Teams hat das mMn nicht viel zu tun. Mit einem grundlegend stärkeren Bekenntnis zum Jugendsport, entsprechend produktiven Institutionen und dem notwendigen Investment (k.A. wie's mit staatlicher Förderung ausschaut, könnte mir vorstellen, dass die gut dotiert ist) schon.
Insofern, soweit ich die Realverfassung des Ö Sport kenne, die ganzen Trägheiten, die "das System" so in sich hat, glaube ich einfach nicht, dass bei einem Weg des Eishockey a la Uniqa Liga im Nachwuchsbereich irgendwie mehr weitergehen würde als jetzt der Fall ist - ganz im Gegenteil. Du hast recht, ich kann dem Ansatz nix abgewinnen, aber nicht aus Prinzip, sondern weil ich meine Überlegungen zu dem Schluss führen. Und die hab ich mir nicht einfach so gebastelt...