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Wie tickt Kärnten?

  • Philipp K.u.K.
  • 19. Juli 2008 um 19:50
  • Geschlossen
  • Eiskalt
    NHL
    • 25. Juli 2008 um 12:48
    • #51

    ...einfach armselig...

  • Powerhockey
    Schiriversteher
    • 25. Juli 2008 um 18:59
    • #52

    ein bissal witzig find ich jedenfalls,
    dass die "verteidiger des deutschen kulturkreises"
    nicht mal der deutschen rechtschreibung mächtig sind:

    "stränger" (chucky)
    "Geldverschwändung" (Jean-Luc)
    :thumbup:

    und nochmals chucky

    aufgrund von einer "fan"-gruppierung auf eine gesamte bevölkerungsgruppe zu schließen
    hut ab, da kann der "einfach ehrlich, einfach jörg" sogar noch etwas polemik bei dir lernen
    :S

  • Philipp K.u.K.
    immer zu langsam
    • 4. August 2008 um 20:49
    • #53

    Ich weiß, ich habe diesen thread eigentlich aus anderen Gründen eröffnet. (Siehe oben).

    Nur: nun wäre mir es schon auch wichtig zu fragen, ob wir in Kärnten
    generell nicht richtig "ticken" was die Tagespolitik betrifft:

    LH Haider bestellt vor ein paar Wochen den Grazer Universitätsprofessor
    Dr. Dieter Mandl zum Chef der KABEG (Krankenanstalten- Betriebs- und
    Erhaltungsgesellschaft). Bereits wenige Tage nach seiner Bestellung
    werden im LKH Klagenfurt die - nicht dem BZÖ zugehörigen Direktoren
    Dr.Wetzlinger (Verwaltung, Parteilos) und Dr. Koperna (medizinischer
    Direktor, SPÖ) unter fadenscheinigen Begründungen abberufen Mandl
    katapultiert daraufhin Personen in diese Position, die ein nachweislich
    bekanntes Naheverhältnis zum BZÖ haben.

    Doch nun fängt der "Spass" erst an (KTZ-online-Ausgabe von heute):


    Zitat

    Intrigantenstadl LKH: Wirbel geht weiter

    Neo-LKH-Direktorin
    erteilte der Pressereferentin einen Auftrag. Die führte ihn aus und
    erhielt Anwaltsbrief: Sie habe ihre Kompetenzen überschritten. Die
    Direktorin bestreitet die Weisung. Morgen sprechen die Mandl-Gutachter.


    KLAGENFURT. Die Scharmützel im LKH der Landeshauptstadt nehmen
    auch vor der Aufsichtsratssitzung der Krankenanstalten
    Betriebsgesellschaft (Kabeg) kein Ende. Die jüngste Auseinandersetzung
    ereignete sich zwischen Pressereferentin Nathalie Wurzer und
    Neo-Direktorin Renate Haider.

    Wurzer wurde am Donnerstag von Haider (unter vier Augen)
    mitgeteilt, sie solle den externen LKH-Medienberater Gerhard Stichauner
    mit der Erstellung eines PR-Konzeptes beauftragen. Zweck: Der derzeit
    durchwegs negativen Berichterstattung über das Spital entgegenzuwirken.
    Wurzer tat wie geheißen.


    Postwendender Anwaltsbrief

    Wir staunten am Freitag nicht schlecht, als uns ein Brief der
    Anwaltskanzlei Puswald erreichte, in dem die fristlose Entlassung genannter Person
    angedroht wurde. Denn laut dem Schreiben hätte sie einen Auftrag ohne
    Befugnis erteilt. Wurzer fragte darauf bei Haider nach und staunte
    abermals: Denn die Direktorin bestritt, besagte Weisung je erteilt zu
    haben.

    Während die Pressereferentin gestern zu keiner Stellungnahme
    bereit war, wird gemunkelt, Kabeg-Chef Dieter Mandl sei der Drahtzieher
    der Aktion.

    Vor diesem Hintergrund geht die
    Kabeg-Aufsichtsratssitzung über die Bühne. Dabei sollen zwei
    Wirtschaftsprüfer und die Rechtsanwaltskanzlei Puswald die Vorwürfe
    Mandls, die zur Entlassung der Direktoren Herwig Wetzlinger, Thomas
    Koperna und Claudia Scharm-Groicher geführt haben, untermauern.
    Da sie
    alle von Mandl beauftragt wurden, scheint der Ausgang klar ...

    Alles anzeigen


    Gab's nicht mal irgendeinen J.H. In Österreich, der GEGEN politische Umfärbungen mobil gemacht hatte????

  • chucky
    EBEL
    • 4. August 2008 um 21:16
    • #54
    Zitat von Powerhockey

    und nochmals chucky

    aufgrund von einer "fan"-gruppierung auf eine gesamte bevölkerungsgruppe zu schließen
    hut ab, da kann der "einfach ehrlich, einfach jörg" sogar noch etwas polemik bei dir lernen
    :S

    zeig mir das wo ich mich auf eine gesamte bevölkerungsgruppe beziehe, und zweitens, wenn ich jetzt alle deine postings durchschau, werden auch etliche Fehler, Vertipper auftauchen.........

  • Elbart
    Gast
    • 4. August 2008 um 21:17
    • #55
    Zitat von Lukas

    Gab's nicht mal irgendeinen J.H. In Österreich, der GEGEN politische Umfärbungen mobil gemacht hatte????

    Nur gegen Umfärbungen, bei denen seine Partei nicht involviert war.

  • Senior-Crack
    NHL
    • 5. August 2008 um 06:22
    • #56

    Irgendwie werden wir mit der ganzen Diskussion auf keinen grünen (orangen, blauen oder br.....) Zweig kommen.

    In Anlehnung an den Slogan "Wien ist anders" könnten wir nur sagen: "Kärnten tickt anders" oder "In Kärnten tickt's anders"!

  • sebold
    gutmensch vom dienst
    • 5. August 2008 um 07:46
    • #57

    Übrigens ist er ja jetzt wieder da. :thumbup: :wall:

  • Online
    Fan_atic01
    Leftwing
    • 5. August 2008 um 07:52
    • Offizieller Beitrag
    • #58

    das hab ich im internet erstöbert (passend-hihi):

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da er nicht mehr verfügbar ist.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • Senior-Crack
    NHL
    • 5. August 2008 um 09:47
    • #59

    Der Slogan "Wien ist anders" gilt nicht für's BZÖ:

    BZÖ-"Kasperltheater" über Spitzenkandidaten in Wien (aus Wien.ORF.at)

  • Malone
    ✓
    • 5. August 2008 um 13:43
    • Offizieller Beitrag
    • #60
    Zitat von Senior-Crack

    Der Slogan "Wien ist anders" gilt nicht für's BZÖ:

    BZÖ-"Kasperltheater" über Spitzenkandidaten in Wien (aus Wien.ORF.at)

    Wie hat Michael Mittermeier so schön gesagt: " So wie sich die Politiker bei uns aufführen, ist jede Sandkiste voller fünfjähriger eine Universität für Hochbegabte." :wall:

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • Elbart
    Gast
    • 5. August 2008 um 17:53
    • #61
    Zitat von iceman73

    Wie hat Michael Mittermeier so schön gesagt: " So wie sich die Politiker bei uns aufführen, ist jede Sandkiste voller fünfjähriger eine Universität für Hochbegabte." :wall:

    Ganz ehrlich, da ist mir das FPBZÖ 10x lieber als die CSU... (Beckstein, Gauweiler, Franz Josef Strauß, etc. *brrrr*)

  • sebold
    gutmensch vom dienst
    • 6. August 2008 um 08:06
    • #62
    Zitat von Elbart

    Ganz ehrlich, da ist mir das FPBZÖ 10x lieber als die CSU... (Beckstein, Gauweiler, Franz Josef Strauß, etc. *brrrr*)

    Stimmt, diese beiden Parteien strotzen ja nur so vor hochbegabten wie Westi, Grasser und dem Rest der Buberlpartie und nicht zu vergessen allen voran Mister Gender Klement. Ich muss ehrlich zugeben ich als nicht FPBZÖler vergehe vor Neid.

  • Eiskalt
    NHL
    • 6. August 2008 um 10:16
    • #63
    Zitat von Elbart

    Ganz ehrlich, da ist mir das FPBZÖ 10x lieber als die CSU... (Beckstein, Gauweiler, Franz Josef Strauß, etc. *brrrr*)

    Ohne jetzt ein Naheverhältnis zur CSU oder zu Bayern zu haben, muss ich schon sagen, daß ich die CSU da anders sehe.
    FJ Strauß war trotz seiner Fehler und Skandale ein Orginal, das für etwas gestanden bzw. eingestanden ist, ein Politiker der sich net wie das Fähnchen im Wind drehte. Und punkto Wirtschaftskompetenz ist das BZÖ Welten von der CSU entfernt.

  • Cathy Miller
    Gast
    • 6. August 2008 um 11:39
    • #64
    Zitat von Eiskalt

    Ohne jetzt ein Naheverhältnis zur CSU oder zu Bayern zu haben, muss ich schon sagen, daß ich die CSU da anders sehe.
    FJ Strauß war trotz seiner Fehler und Skandale ein Orginal, das für etwas gestanden bzw. eingestanden ist, ein Politiker der sich net wie das Fähnchen im Wind drehte. Und punkto Wirtschaftskompetenz ist das BZÖ Welten von der CSU entfernt.

    Das kann man so meiner Meinung nach nicht stehen lassen. FJS war keineswegs ein Original mit ein paar Fehlern, sondern ein Politiker, der zwar wirtschaftliche Erfolge hatte, aber ein beispiellos korruptes Klima in Bayern entstehen ließ, wobei auch seine eigene Familie in Korruptionsaffären verwickelt war.
    Darüber hinaus stand er vor allem für eines: eine totale Gleichgültigkeit gegenüber fundamentalen rechtsstaatlichen Grundsätzen, die er am Altar seiner Machtallüren bedenkenlos opferte (Spiegel-Affäre).
    Vor die Wahl zwischen BZÖ/FPÖ und der CSU gestellt, würde ich mich wegen der größeren Wirtschaftskompetenz gerade noch für die CSU entscheiden; aber in entscheidenden Dingen gibt es wirklich nur minimale Unterschiede; denn die Verachtung für den Rechtsstaat und die Bereitschaft zur Hatz auf Andersdenkende könnte JH durchaus bei FJS gelernt haben.

  • Eiskalt
    NHL
    • 6. August 2008 um 12:46
    • #65
    Zitat von Heartbreaker


    Das kann man so meiner Meinung nach nicht stehen lassen. FJS war keineswegs ein Original mit ein paar Fehlern, sondern ein Politiker, der zwar wirtschaftliche Erfolge hatte, aber ein beispiellos korruptes Klima in Bayern entstehen ließ, wobei auch seine eigene Familie in Korruptionsaffären verwickelt war.
    Darüber hinaus stand er vor allem für eines: eine totale Gleichgültigkeit gegenüber fundamentalen rechtsstaatlichen Grundsätzen, die er am Altar seiner Machtallüren bedenkenlos opferte (Spiegel-Affäre).
    Vor die Wahl zwischen BZÖ/FPÖ und der CSU gestellt, würde ich mich wegen der größeren Wirtschaftskompetenz gerade noch für die CSU entscheiden; aber in entscheidenden Dingen gibt es wirklich nur minimale Unterschiede; denn die Verachtung für den Rechtsstaat und die Bereitschaft zur Hatz auf Andersdenkende könnte JH durchaus bei FJS gelernt haben.

    Strauß war korrupt und machtgeil, da geb ich dir durchaus recht. Andererseits war er jemand der sich vom Nationalsozialismus auch vor 45 abzugrenzen versuchte, wäre er nur Opportunist gewesen, hätt er auch vor 45 karriere machen können. Das bedeutet für mich das er Prinzipien hatte. Und in dem Zusammenhang sehe ich auch seine Politik, daß rechts der CSU kein Platz sein darf/soll aus durchaus pragmatisch, des weiteren würde ich ihn als kompetenten verteidigungsminister bezeichnen.
    Zur Spiegelaffäre würde ich anmerken, daß das Bewußtsein bezüglich Pressefreiheit in den 50ern und 60ern nicht im heutigen Maße ausgeprägt war und weiters bin ich der meinung, daß die Korruption der Amigo-Partie sich aus meiner sicht um Quantensprünge von der Rechtsstaats Mißachtung die in Kärnten betrieben wird unterscheidet. Mal ganz abgesehen davon daß Freundelwirtschaft, Korruption und Machtpolitik in Kärnten nicht weniger betrieben werden dürfte als im heiligen Bayern.

    und @fj Strauß als kein Orginal:
    http://de.youtube.com/watch?v=_ubOfmJulkw

    http://de.youtube.com/watch?v=ocx2CuNjXrc&feature=related ;)

  • Demian
    Hobbyliga
    • 7. August 2008 um 17:45
    • #66

    noch besser:

    http://de.youtube.com/watch?v=hWaYpdXH28I&feature=related

    FJS auf eine Journalistenfrage: "Diese Frage ist ebenso unsinnig, wie bedeutungslos" lol. Strauss war sicher vieles und nicht kleinlich in seinen Methoden, aber zwei Eigenschaften sprechen m.E. ganz klar für ihn:

    1. er war ein absolut genialer Wirtshauspolterer, der´s nach der Polterei aber verstanden hat, das ganze in vernünftige Sachpolitik (v.a. Wirtschaftspolitik) runterzubrechen (siehe auch seine weitere Beantwortung der Frage in dem von mir genannten Video auf youtube nach seiner ersten Antwort. Da ist er irrsinnig schnell wieder auf der Sachebene)

    2. er war ein 100prozentiger Demokrat, dem an der Freiheit der Menschen etwas lag, das hat er (bei aller Polterei) wirklich immer und immer wieder bewiesen, und er hatte eine ganz klare Linie was die Gefährdung der damals relativ jungen bundesrepublikanischen Demokratie durch Rechts- und Linksextreme angeht. z.B. hat kaum ein deutscher Politiker so viel für ostdeutsche Dissidenten getan wie er. Kenn da mehrere Fälle von Leuten, die im Stasi-Knast in Bautzen gesessen sind und von Strauss persönlich "freigekauft" worden sind.

    Beides kann man über Haider und seine BZÖ/Partie nicht mit der gleichen Sicherheit sagen. Wobei ich übrigens - um nicht zu einseitig zu werden - auch sagen muss, dass Helmut Schmidt (neben Adenauer) m.E. der beste Kanzler war, den Deutschland nach dem Krieg hatte. Das politische und journalistische Personal hatte (und ein bisschen wirkt es ja bis heute fort) in Deutschland da wirklich noch bestimmte moralische Grundsätze (und damit mein ich nicht irgendwelche privaten Tricksereien, dass ist zwar unschön, aber keine Gefährdung der Demokratie insgesamt), eine bestimmte politische Kultur, die es bei uns leider nie in vergleichbarem Maße gab.

    Selbst ein Axel Cäsar Springer hat immer gesagt, dass in seinen Zeitungen nie antisemitische oder antidemokratische Dinge stehen dürfen. Das macht m.E. bis heute die Blöd (Bild) um einiges erträglicher als die Krone...

  • sebold
    gutmensch vom dienst
    • 14. September 2008 um 17:34
    • #67

    Ein interessanter Artikel über Kärnten und seinen LH, der ja Österreich nach Kärntner Vorbild ummodeln will. Leider fehlen die Statistiken die die Printausgabe beinhaltet: http://www.profil.at/articles/0837/…rreich-kaernten

  • Philipp K.u.K.
    immer zu langsam
    • 14. September 2008 um 20:37
    • #68
    Zitat von sebold

    Ein interessanter Artikel über Kärnten und seinen LH, der ja Österreich nach Kärntner Vorbild ummodeln will. Leider fehlen die Statistiken die die Printausgabe beinhaltet: http://www.profil.at/articles/0837/…rreich-kaernten

    Österreich muss Kärnten werden? Naja, ganz so abwägig ist es ja nicht. Immerhin gibt es in Kärnten im Schnitt wesentlich mehr Sozialleistungen (Heizkostenzuschuss, Schulstartgeld, Mütterpension usw.) als in den anderen Bundesländern. Bloß der Nachteil ist, dass Haider vom LKH bis zum Landespressedienst, von den Wohnbaugenossenschaften bis zum Stadtpolizeikommando usw. alles orange eingefärbt hat. Aber das machen andere LH vermutlich auch nicht anders, wenn sie die Macht und die Legitimation durch den Wähler (Haider hat in Kärnten ja immerhin über 42% bei der letzten Landtagswahl gehabt) haben.
    Komisch ist in Kärnten, dass jeder über den Haider "schimpft" ihn aber bei der letzten Landtagswahl trotzdem fast jeder zweite gewählt hat. Frag mich, wo die Stimmen herkommen.... :?:

  • BigBert #44
    The Freight Train
    • 14. September 2008 um 20:58
    • #69

    ....wie es alexander bisenz einmal so treffend in einem programm formuliert hat - ich zitiere:

    "haider wähln is wie wi**sen - olle tuan's, oba kana gibt's zua!"

    :D 8)

  • VincenteCleruzio
    un galant´omu
    • 27. September 2008 um 11:35
    • #70

    Heute Vormittag in Ö 1 in den "Hörbildern" eine Sendung, die leider nicht wiederholt wird. Und der Download zum "Nachhören" ist kostenpflichtig (Jahresabo für 360 Downloads 39 Euro - http://oe1.orf.at/programm/200809274601.html), aber ob der Qualität dieser Sendung zu überlegen: Ein Meisterwerk kritischen Journalismus, den es im ORF ohnedies nur noch auf Ö 1 zu geben scheint.

    Karntn is lei ans

    Kärnten und die Flüchtlinge

    Ein "tschetschenenfreies Kärnten" hatte Landeshauptmann Jörg Haider erstmals im Sommer 2006 proklamiert. Der griffige Slogan war eine Reaktion auf eine Schlägerei im Villacher Fischlpark, für die tschetschenische Jugendliche verantwortlich gemacht wurden. In der Folge stellte sich heraus, dass in Wahrheit gewaltbereite Einheimische mit Baseballschlägern auf junge Asylwerber losgegangen waren. Die Anschuldigungen wurden fallen gelassen, der Slogan von den "gewaltbereiten Tschetschenen" blieb.

    Nichts zu befürchten?

    Als zu Neujahr 2008 wieder eine Massenprügelei in Villach Schlagzeilen machte, schritt der Landeshauptmann gleich zur Tat: Das Flüchtlingsreferat wurde eingeschaltet, suchte unter den Asylwerbern nach Verdächtigen. Ohne die Anschuldigungen zu überprüfen, leitete man amtlicherseits eine Abschiebeaktion in die Wege. Drei tschetschenische Flüchtlingsfamilien wurden herausgegriffen, die in Villach seit Jahren gut integriert gelebt hatten. Wie die Namen von Jugendlichen aus diesen Familien auf die Liste der Verdächtigen gelangten, wurde nie geklärt.

    Telefonisch wurden die Vermieter der Flüchtlingsquartiere beauftragt, die Familien vom Abtransport am nächsten Morgen zu verständigen, sie anzuweisen, ihre Sachen zu packen und die Kinder nicht in die Schule zu schicken. Am Abend des 6. Jänner 2008 erhielten die Betroffenen diese Nachricht, verbrachten eine schlaflose Nacht, versuchten herauszufinden, was geschehen war. Am nächsten Morgen suchten sie Rat bei Freunden, zwei der Eltern erkundigten sich bei der Villacher Polizei, die ihnen versicherte, dass sie nichts zu befürchten hätten.

    Alle Interventionen von Freunden, vom Therapeuten eines traumatisierten Asylwerbers, von Lehrern und Betreuern blieben ohne Ergebnis. Als um die Mittagszeit der Landeshauptmann eine Pressekonferenz veranstaltete, in der er gegen die "gewalttätigen Tschetschenen" wetterte, wurde endgültig klar, wen die Flüchtlingsreferenten gemeint hatten, als sie erklärten, die Weisung zu der Abschiebung komme von "ganz oben".


    Verlorene Schulzeit

    Ein Bus samt Streifenwagen wurde losgeschickt, die Familien unter großem Aufsehen aus ihren Wohnungen geholt. Wer sich auf die Auskunft der Villacher Polizei verlassen und seine Sachen nicht gepackt hatte, bekam eine halbe Stunde, um den in Jahren eingerichteten Haushalt aufzulösen. Was zurückblieb, ist für die Familien bis heute verloren.

    Verloren ist unter anderem auch wertvolle Schulzeit. Die heute halbwüchsigen tschetschenischen Kinder hatten jahrelang in ihrer Heimat nur Flucht und Vertreibung kennen gelernt, auch in den Lagern gab es nur sporadisch Unterricht. Die Kinder kannten keine Sicherheit, keine regelmäßigen Tagesabläufe. Ihre Eltern hatten in den 1990er Jahren zwei Kriege überstanden, Entführungen, Folter und Verfolgung erlitten.

    "Nie würde ich meine Kinder in diesen Fleischwolf zurückschicken" sagte eine der Mütter im Interview über die Aussichten auf Rückkehr nach Tschetschenien. In einem sichereren Land sollten die Jungen und Mädchen die Schule besuchen, sie wurden strikt zum Lernen angehalten. Mit Unterstützung von ehrenamtlichen Kärntner Lernhelfern erreichten auch die Schwächeren mit der Zeit positive Noten. Die jungen Burschen trainierten Boxen, gewannen erste Medaillen. Die traumatisierten Familienmitglieder erhielten eine kostenlose Therapie.

    Keine Wiedergutmachung

    Gerade, als alles gut zu werden schien, kam die Abschiebung. Die drei Elternpaare und ihre zwölf Kinder wurden zuerst nach Traiskirchen transportiert, wo sie vor Jahren in Österreich angekommen waren. Es dauerte Wochen, bis alle Familien in Quartieren untergebracht waren. Die Suche nach geeigneten Schulen musste von vorn beginnen, das Jahr war für alle verloren.

    Der siebenjährige Salavat, das jüngste der Kinder, blättert im Quartier in Mürzsteg immer wieder in den Briefen und Zeichnungen, die ihm seine Klasse aus Villach geschickt hat. "Wann kommst Du zurück?", schreibt seine beste Freundin. Landeshauptmann Haider wurde inzwischen die Rechtswidrigkeit seiner Abschiebepraxis in einem Verfahren vor dem Unabhängigen Verwaltungssenat bestätigt. Die Familien haben Recht bekommen, eine Wiedergutmachung gibt es nicht.

    Text: Doris Stoisser

  • kac glen
    Moderator
    • 27. September 2008 um 12:30
    • Offizieller Beitrag
    • #71

    danke vincente. auch ich habe diese reportage zum frühstück gehört.
    nur leider hören solche sendungen immer "nur die gleichen" und bei der morgigen wahl
    wählen auch die "üblichen" das orange übel. ;(

    kac glen

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • sebold
    gutmensch vom dienst
    • 6. Oktober 2008 um 14:11
    • #72

    Wieder mal eine super Initiative des Kärntner LH:
    http://kaernten.orf.at/stories/312755/

    Unglaublich, in anderen Zeiten fing das Wort nicht mit S an und endete auch nicht in Anstalt. :wall:

  • ZigaretteDanach
    NHL
    • 6. Oktober 2008 um 14:19
    • #73
    Zitat von sebold

    Wieder mal eine super Initiative des Kärntner LH:
    http://kaernten.orf.at/stories/312755/

    Unglaublich, in anderen Zeiten fing das Wort nicht mit S an und endete auch nicht in Anstalt. :wall:

    Versteh jetzt deine aufregung nicht ganz. Wo ist dein Problem?

  • sebold
    gutmensch vom dienst
    • 6. Oktober 2008 um 14:38
    • #74

    Ist auch ganz normal, dass mutmaßlich straffällig gewordene Asylwerber von Sicherheitspersonal bewacht werden und warum auch Kranke dorthin kommen, anstatt sie ordentlich zu versorgen bleibt mir ebenso schleierhaft.
    Aber vl. kannst du mir die rechtsstaatliche Grundlage dafür erklären.

  • Dimitri_20
    Nationalliga
    • 6. Oktober 2008 um 14:49
    • #75
    Zitat von VincenteCleruzio

    Heute Vormittag in Ö 1 in den "Hörbildern" eine Sendung, die leider nicht wiederholt wird. Und der Download zum "Nachhören" ist kostenpflichtig (Jahresabo für 360 Downloads 39 Euro - http://oe1.orf.at/programm/200809274601.html), aber ob der Qualität dieser Sendung zu überlegen: Ein Meisterwerk kritischen Journalismus, den es im ORF ohnedies nur noch auf Ö 1 zu geben scheint.

    Karntn is lei ans

    Kärnten und die Flüchtlinge

    Ein "tschetschenenfreies Kärnten" hatte Landeshauptmann Jörg Haider erstmals im Sommer 2006 proklamiert. Der griffige Slogan war eine Reaktion auf eine Schlägerei im Villacher Fischlpark, für die tschetschenische Jugendliche verantwortlich gemacht wurden. In der Folge stellte sich heraus, dass in Wahrheit gewaltbereite Einheimische mit Baseballschlägern auf junge Asylwerber losgegangen waren. Die Anschuldigungen wurden fallen gelassen, der Slogan von den "gewaltbereiten Tschetschenen" blieb.


    Text: Doris Stoisser

    Alles anzeigen

    sorry das ich dich bzw die fr stoisser ausbessern muss, aber der fischlpark ist in klagenfurt...und da wohnen sowohl gewaltbereite einheimische wie auch gewaltbereite "nicht österreicher" wer da anfing ist sicher nicht herauszubekommen....

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