ZitatAlles anzeigenJahrelang hat sich die EU davor gedrückt, in ihrer Lärmschutzrichtlinie auch das Kapitel "Musik- und Unterhaltungssektor" zu behandeln. Ab 15. Februar gelten die Dezibelgrenzen laut der Nachrichtenagentur AP jedoch auch für diese Arbeitsbereiche - inklusive Symphonieorchester.
Laut der Lärmschutzrichtlinie - für andere Berufe ist sie seit 2006 in Kraft - dürfen an einem durchschnittlichen Arbeitstag 85 Dezibel nicht überschritten werden. Diese Lärmgrenze wird etwa bei Richard Wagners "Ring der Nibelungen" pausenlos überschritten.
Flöten sind wie Presslufthämmer
Die Trompeten und Tubas legen bei Wagner etwa locker 110 Dezibel vor, die Posaunen immerhin noch 108. Sogar die Violinen bringen es auf Spitzen von 109 Dezibel. Aus Flöten kann man in den oberen Lagen bis zu 118 Dezibel herausholen - so viel wie bei einem Presslufthammer.
Tatsächlich ist Lautstärke auch für Orchester ein Problem. Viele nehmen durch die Aufstellung und die Ausstattung des Orchestergrabens darauf Rücksicht, manche behelfen sich mit - allerdings ungeliebten - Schallbarrieren oder sündhaft teurem Spezialgehörschutz.
Tödlicher "Tannhäuser"
Die meisten Orchester denken auch bei der Zusammenstellung eines Konzertprogramms an die Schonung der eigenen Ohren. Ein australisches Orchester hat laut AP-Korrespondent George Jahn deshalb zwei Besetzungen - eine für die erste und eine für die zweite Hälfte des Abends.
Auch gibt es Beispiele für die "Gefährlichkeit" klassischer Musik: Dänische Opernsänger sollen etwa am Tod eines Okapi schuld sein. Das Jungtier erlag 1994 im Zoo von Kopenhagen nach den ersten Takten einer "Tannhäuser"-Aufführung im benachbarten Park angeblich einem tödlichen Schock.
Holender zürnt, Pesek witzelt
Dass musikalische Ausdrucksfreiheit nun jedoch Regeln aus Brüssel folgen soll, stößt in der Branche auf Kopfschütteln. Staatsoperndirektor Ioan Holender erklärte etwa gegenüber AP, die Anwendung der Richtlinie auf klassische Musik sei, als würde man nicht zwischen "Unkraut und den schönsten Blüten" unterscheiden können.
Libor Pesek, Dirigent der Prager Symphonie, meinte, die Regeln könnten "in Symphonieorchestern nicht funktionieren. Wie soll man sie zum Beispiel auf Gustav Mahler anwenden, oder auf Richard Strauss?" Außerdem komme die Norm zu spät: "Wir sind ohnehin schon alle taub."
Fortissimo-Verbot für Verdi?
Douglas Yeo, Bassposaunist der Bostoner Philharmonie, stellte sich wiederum die Durchführung in der Praxis vor: "Braucht man ein staatliches Kindermädchen, das einschreitet und sagt: 'Nein, Du darfst das Fortissimo auf der großen Trommel im Verdi-Requiem nicht spielen.'?"
Dazu könnte es allerdings kommen, denn wie das Arbeitsministerium gegenüber AP bekräftigte, werde man auch auf die Einhaltung der Richtlinie in heimischen Orchestergräben achten, wenn auch "unauffällig", so der zuständige Beamte Josef Kerschhagel.
Die Armen vor dem Blech
Kerschhagel erklärte, die Orchester würden eventuell stichprobenartig überprüft, dafür dann jedoch über die Dauer einer Woche. Das Problem bestehe nämlich darin, dass man die durchschnittliche Lärmbelastung von Orchestermusikern nur schwer messen könne.
Das Problem besteht demnach darin, dass es in der Musik laute und leise Stellen gibt. Diese würden außerdem noch unterschiedlich oft und lange geprobt. Schließlich gebe es noch unterschiedliche Belastungssituationen - mit den Musikern, die vor den Blechbläsern sitzen müssen, als Hauptleidtragenden.
Orchestergraben mit Warnschildern?
Die Wiener Philharmoniker ließen über Kontrabassisten Michael Bladerer bereits ausrichten, dass sie sich von niemandem in ihre Angelegenheiten dreinreden lassen werden: Das Orchester sei "eine private Organisation, und wir werden tun, was wir wollen".
Jedenfalls dürfte man den Orchestergraben künftig leichter finden: "Arbeitsplätze, an denen Arbeitskräfte Lärm ausgesetzt sein könnten, (...) müssen entsprechend gekennzeichnet sein", heißt es in der Richtlinie, und weiter: "Diese Areale müssen abgegrenzt und der Zutritt zu ihnen beschränkt werden."
quelle: https://www.eishockeyforum.at/www.orf.at
Gestern hab ich diesen Artikel gelesen, einige von euch sicher auch ;).
Jetzt gehen mir schon den ganzen Tag einige Fragen durch den Kopf
:D:
Werden wir im Eishockey jetzt auch bald kontrolliert? kommt auch zu jeden EBEL Spiel auch ein Kontrollor?
Darf in Linz nicht mehr so laut angefeuert werden
Muss Jesenice jetz auch mit seinen fans leiser werden
Müssen wir in Salzburg auch wieder zurückschrauben obwohls gerade im Aufschwung wär?
Wie laut darfs jetzt beim Kärntner und Slowenischen Derby sein
Ist der Thread der Innsbrucker jetzt doch umsonst
naja das wären ja fragen über fragen