KLEINE ZEITUNG online (Ausgabe Kärnten)
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Manny Viveiros zittert um seinen Job
KAC-Trainer Manny Viveiros über die Probleme in der Mannschaft, das Capitals-Spiel, die Konsequenzen, die KAC-Jugend und die fehlenden Führungsspieler.
Wie deprimierend war für Sie die 4:8-Heimniederlage gegen die Vienna Capitals?
Manny Viveiros: Ich bin restlos enttäuscht und überrascht von meiner Mannschaft, dass sie in einer so wichtigen Partie eine solch unkonzentrierte Leistung hinlegt. Leider habe ich so was ähnliches befürchtet, da die Burschen schon im Training in den letzten Wochen nicht mit der nötigen Konsequenz und Konzentration bei der Sache waren.Was haben Sie der Mannschaft nach dem ersten Spielabschnitt in der Kabine gesagt?
Viveiros: Diese Worte sind für eine Zeitung nicht druckreif, denn ich war so geladen. Es hat nichts geholfen, denn an diesem Abend ist alles falsch gelaufen was nur falsch laufen konnte. Die Spieler waren leer im Kopf.Wird es Konsequenzen geben?
Viveiros: Die Konsequenz ist, dass wir sechs Zähler von einem Play-off-Platz entfernt sind. Erreichen wir dieses Ziel nicht, wird es für viele bei uns in der kommenden Saison keinen Job geben. Wir hatten eine offene Aussprache, bei der jeder sein Leid klagen konnte.Die Fans fordern die Jugend. Wo sind die jungen KAC-Spieler?
Viveiros: Fast alle Klubs spielen fast ständig nur mit drei Linien, wir setzen fast immer vier Sturmformationen ein. Jugendliche, die auf diesem Niveau spielen können, sind beim KAC im Moment nicht vorhanden.Das Defensivverhalten der Mannschaft lässt auch mehr als zu wünschen übrig. Warum?
Viveiros: Es ist nicht nur ein Verteidigerproblem, sondern von fünf Spielern auf dem Eis. Im Angriffsdrittel bringen wir eine hundertprozentige Präsenz auf das Eis, aber ab dem Mitteldrittel nur noch 70 Prozent. Dies geschieht oft durch eklatanten Konzentrationsmangel.Wie kann man das ändern?
Viveiros: Die Spieler müssen sich noch professioneller vorbereiten und die ausgegebene Taktik über 60 Minuten einhalten. Ist es nicht so, dann bricht bei uns das Chaos aus, siehe das Wien-Spiel.Fehlt es auch an Leader-Typen im Team, wie es ein Hohenberger oder Stewart in Villach sind?
Viveiros: Eigentlich schon, obwohl Rebek seine Aufgabe nicht schlecht macht. Nur muss die gesamte Mannschaft eine Einheit sein, das ist bei uns nicht der Fall.Wie wird die Mannschaft auf die Fans zugehen?
Viveiros: Die Kritik ist berechtigt. Wir können nur mit Siegen antworten.Interview: Mario Kleinberger
Bevor sich allerdings Viveiros Sorgen um seinen Job machen muß, sollten sich ein Aitken (für dessen Verpflichtung - glaubt man trotz allem noch dem KAC-Vorstand - zwar auch Viveiros verantwortlich sein soll), ein Norris, ein Verner und ein Iob angesichts der gestern gezeigten Leistungen mal kräftig an der Nase nehmen.
Und diesbezüglich glaube ich, ist Viveiros zu weich. Er packt seine ehemaligen Spielerkollegen einfach nicht hart genug an.