Wenn VSV antritt, hat KAC schon verloren
Ein entfesselter VSV hat seinen Erzfeind KAC gestern vor ausverkauftem Haus an die Wand „gedrückt“ – 8:1! Der zwölfte Villacher Derby-Triumph in Folge. Und VSV ist Tabellenführer.
HEINZ TRASCHITZGER,
HELMUT GRAM
Offenbar hat ein Derby wirklich eigene Gesetze. Da waren die Klagenfurter mit Siegen gegen Graz und Salzburg an der Drau vorgefahren – und mussten doch wieder geprügelt in den Bus steigen. Bei fast sommerlichen Außentemperaturen machte der Nebel auf dem Eis den Villachern nämlich mehr Probleme als der harmlose KAC.
Das 8:1 spricht Bände, die „Adler“ flatterten gemütlich dem zwölften Derbysieg in Folge entgegen – damit warten die Klagenfurter bereits seit dem 30. Dezember 2004 auf ein Erfolgserlebnis gegen den Erzfeind. Ohne die Verletzten Verner, Norris und Intranuovo hatte die Viveiros-Truppe nicht den Funken einer Chance. Ja, so hilflos hat man den KAC in der Villacher Stadthalle seit Jahren nicht erlebt. Eine der schwersten Stunden in der sonst so legendären KAC-Chronik. Respekt verdienten sich gestern nur die rund 500 Klagenfurter Fans, die in der bummvollen Halle auch noch beim Stande von 1:8 Schlachtgesänge anstimmten.
Es war schlicht gesagt eine Vorführung des KAC, schon nach 14 Minuten stand die Halle kopf, feierten die VSV-Fans ihre Lieblinge mit „Standing ovations“. Derby-Debütant Devin Edgerton eröffnete den Reigen nach vier Minuten, Elick und Peintner legten – jeweils im Powerplay – nach. Und mit diesem 3:0 war’s um den KAC schon geschehen.
Erbärmlicher KAC
Zwölf Derby-Watschen in Serie, die Klagenfurter „Eishackler“ konnten einem gestern beinahe Leid tun. Komisch aber auch, dass sich Puschnig und Company dem Debakel kaum entgegen stemmten. Umso unglaublicher war die Stimmung in Villach – da musste auch der jüngste VSV-Fan, das elf Monate alte Bousquet-Töchterchen Leandra, mit Mama Nicole durchhalten. Das Gewitter, das vor Spielbeginn über Villach hinwegfegte, hat offenbar den KAC „mitgerissen“. Bezeichnend, dass die Gäste in der 30. Minute bei zwei Minuten Überzahl kein einziges Mal aufs Villacher Tor schossen. Da brannte der Drau-Walzer erst recht in den KAC-Ohren. Übrigens: das 8:1 ist Villachs höchster Derby-Triumph seit dem 10:2 ebenfalls vor eigenem Publikum am 21. Jänner 1994!
Kleine Zeitung, 25.10.2006, Seite 59