Papst Leo XIII (Vincenzo Gioacchino Pecci) beschließt im Jahr 1896, dass sämtliche Juden den Vatikanstaat verlassen müssen. Verständlich, dass sich die jüdische Gemeinde, die seit vielen Jahrhunderten dort lebt, das nicht gefallen lassen will. Eine Delegation begibt sich zum Papst und beschwert sich bitterlich. So schlägt ihr der Papst einen Deal vor.
Einer aus der jüdischen Gemeinde im Vatikan soll sich einem religiösen Streitgespräch mit dem Papst stellen und wenn er aus dieser Debatte als Sieger hervorgeht, darf die Gemeinde bleiben.
Der jüdischen Gemeinde bleibt nichts anderes übrig, als in diesen Deal einzuwilligen, obwohl sie - Rabbiner sind im Vatikan von jeher verboten - eigentlich keinen für eine religiöse Debatte mit einem Papst geeigneten Vertreter hat. Nach einigen Überlegungen fällt die Wahl auf Moishe, er hat zwar keine Ahnung von Religion und ist auch sonst nicht gebildet, aber ganz blöd ist er auch nicht.
Moishe schlägt dem Papst vor, die Debatte interessanter zu gestalten und zwar dadurch, dass sie nur mit Gesten geführt wird: Reden soll verboten sein. Der Papst willigt darin ein.
Am Tag der großen Debatte sitzen sich der Papst und Moishe zunächst über eine Minute schweigend gegenüber.
Dann hebt der Papst seine rechte Hand und zeigt drei Finger. Moishe blickt zurück zum Papst und streckt einen Finger in die Luft.
Daraufhin zeichnet der Papst mit seinen Fingern einen Kreis um seinen Kopf herum. Moishe antwortet, indem er auf den Boden zeigt.
Dann packt der Papst eine Hostie und ein Glas Wein aus und stellt sie auf den Tisch vor ihm. Moishe packt einen Apfel aus.
Da steht der Papst auf und sagt: "Ich gebe auf. Der Mann ist gut. Die Juden dürfen bleiben!"
Eine Stunde später versammeln sich die Kardinäle um den Papst, um ihn zu fragen, was passiert sei.
Der Papst: "Ich zeige drei Finger, die die Dreeinigkeit Gottes nach unserem Glauben repräsentieren, er antwortet durch einen Finger, dass es nach unser beider Religionen doch nur einen Gott gibt. Dann zeige ich um mich herum, um ihm zu bedeuten, dass Gott überall um uns herum ist. Er antwortet, indem er auf den Boden zeigt, dass Gott jetzt gerade auch hier bei uns ist. Ich packe Wein und eine Hostie aus, um zu zeigen, dass Gott uns unsere Sünden vergibt. Er holt einen Apfel hervor, um mich an die Erbsünde zu erinnern. Er hatte auf alles eine Anwort. Was hätte ich noch tun sollen?"
Zur selben Zeit hat sich die jüdische Gemeinde um Moishe versammelt.
"Wie ist es gelaufen", wird er gefragt. "Tja,", so Moishe, "zuerst hat er mir bedeutet, dass wir nur drei Tage haben zum Verlassen des Vatikans. Ich habe ihm geantwortet, dass nicht ein einziger von uns gehen wird. Dann hat er mir bedeutet, dass alle Juden ganz Rom verlassen müssen. Da habe ich ihn wissen lassen, dass wir auf dem Boden Roms bleiben werden."
"Und was war dann?", fragt eine Jüdin.
"Keine Ahnung!", antwortet Moishe. "Er hat seine Jause ausgepackt und ich meine".