"Wegen mir gibt's keine Budget-Erhöhung"
Johannes Reichel ist der neue Sportmanager beim KAC. Der 36-Jährige ist voller Tatendrang, will mehr Transparenz in den Verein bringen und klärt ein Gerücht auf.
Wie lange haben Sie überlegt, um den Job als Sportmanager beim KAC anzunehmen?
JOHANNES REICHEL: Es hat nicht lange gedauert, da mein Herz noch immer für den KAC schlägt. Der Verein hat mir in meinem bisherigen Leben enorm viel gegeben, daher ist es nun eine gute Chance für mich, für den Klub da zu sein.
Viele sprechen von einer schiefen Optik, da zuerst Dieter Kalt als Sportdirektor entlassen wurde, nun Sie installiert wurden. Wie sehen Sie die Situation?
Ich kann die Arbeit von Dieter Kalt nicht beurteilen, da ich in den letzten Jahren keinen direkten Einblick in den Verein hatte. Diese Entscheidung haben andere getroffen. Für mich zählt der jetzige Stand, wohin wollen wir gehen und was kann ich zu diesem Prozess beitragen. Es sind viele gute Strukturen vorhanden, an die man anknüpfen kann.
Können Sie nachvollziehen, warum der Name Reichel bei vielen KAC-Fans derart polarisiert?
Mein Vater ist seit vielen Jahren an vorderster Front dabei, hatte alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Aus diesem Grund verbinden viele Leute den Verein mit dem Namen. Daher ist es für mich ganz klar, dass es Emotionen in die positive und negative Richtung gibt.
Wie gehen Sie mit negativer Kritik um?
Gibt es eine konstruktive Kritik, bin ich offen für andere Meinungen und bin jederzeit bereit, mich weiterzuentwickeln, und auch bereit, über andere Ideen nachzudenken. Am Ende muss ich Entscheidungen treffen, die mit meinen Ansichten übereinstimmen.
Prinzipiell ist der Posten als KAC-Sportmanager kein einfacher. Wie wollen Sie den Klub in ruhigere Gewässer führen?
Wichtig für mich ist die Transparenz. Es muss nachvollziehbar sein, warum und weshalb Entscheidungen getroffen worden sind. Eine meiner Stärken ist die Kommunikation mit allen Vereinsangehörigen.
Sie sind das Taufkind von Gönnerin Heidi Goëss-Horten. Wird Sie dem Verein weiterhin helfen?
Als Erstes möchte ich mit einem langjährigen Gerücht aufräumen, da ich nicht das Taufkind von Frau Goëss-Horten bin. Es ist nicht so, dass jetzt das Budget erhöht wird, da ich jetzt hier Sportmanager bin. Wir werden versuchen, das vorhandene Geld adäquat einzusetzen. Sie ist hauptverantwortlich, dass es dem Verein finanziell gut geht. Ihre Unterstützung hat Frau Goëss-Horten auch für die Zukunft zugesagt.
Der KAC wird oft als Schlangengrube bezeichnet. Was muss unternommen werden, um dieses Image loszuwerden?
Daher der Punkt Transparenz. Mit Transparenz bleibt weniger Raum für Gerüchte und Spekulationen. Wichtig ist, dass wir in der Führungsebene eine einheitliche Linie verfolgen, damit es sich nach unten fortsetzen kann.
Wie wird sich der KAC in der kommenden Saison präsentieren?
Bei den Heimspielen muss das Eis wieder brennen, so wie es früher einmal war. Es muss ab dem ersten Bully das Feuer lodern, die Gegner müssen uns wieder spüren.