Corona und Teuerungen sind zwei schlagkräftige Argumente für den Rückgang. Ich weiß nicht, warum dich das derart verwundert. Finde es auch äußerst amüsant, dass du uns ausgerechnet mit Deutschland (großes Land) und Schweiz (Eishockeynation) vergleichst; ich weiß, unsere Nachbarn, aber der Vergleich hinkt gewaltig!
Das ist halt leider auch typisch österreichisches Denken, das auch Jahrzehnte im österreichischen Nationalteam gelebt wurde. Die Schweiz ist nicht von ihrer Geburtsstunde an, eine Eishockeynation gewesen, diese Entwicklung vollzog sich überspitzt formuliert erst ab 1998.
Es sollte aber auch unseren Vereinen ein Anliegen sein, dass ihre Hallen halbwegs gefüllt sind. In Wien hat man ja gesehen, dass die Leute kommen, wenn die Tickets erschwinglich sind und dem Niveau, das geboten wird, auch angepasst ist. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass man durchwegs seine Karten um 4€ anzubieten hat, allerdings sollte man sein Preis-Leistungsverhältnis mal realistischer einstufen.
Wenn die Hallen voll sind, wenn Eishockey alleine aufgrund der Stimmung zum Erlebnis wird, das leistbar ist, dann werden auch Leute, die mit dem Sport nicht allzu viel am Hut haben, immer wieder den Weg ins Stadion finden. In Österreich fokussiert man sich aber leider kollektiv auf den finanziell potenten Mittvierziger, der eine Ausrede sucht, um von zuhause abhauen zu können und sein Bier zu trinken, und das am besten ungestört. Diese bediente Zielgruppe passt auch nicht zum vermeintlichen Anliegen, mehr Menschen und vor allem Kinder auf den Sport aufmerksam zu machen. Ich halte wenig davon, Eishockey, das immerhin die zweitbeliebteste Mannschaftssportart Österreichs ist, aus Bequemlichkeit zum Nischenereignis zu machen und sich dabei noch gebetsmühlenartig auf Corona auszureden. Anstelle von 2000 für 20.- habe ich doch lieber 4000 für 10.- in der Halle. Dass dies nicht möglich ist, kann und will ich nicht glauben.