Wir befinden uns wieder in einer Art Biedermeier. Wir verkriechen uns in unseren Häuschen mit Garten & lassen uns von konservativen Kräften unsere (alten und neuerworbenen) Rechte Stück für Stück abtragen unter den Augen der Mittelschicht die glaubt sie gehört zur Oberschicht und dem eigenen Henker Beifall klatscht.
na geh, das ist schon ein wenig ein trauriger und auswegsloser befund, den du da ausstellst. für mich auch ein wenig zu absolut formuliert.
wie schreibt blumenau in seinem blog: "angesichts der Inkaufnahme der Diskurs-Unfähigkeit einer jungen, gut ausgebildeten Generation, die diese Debatten rein technisch durchaus führen könnte".
was ist notwendig zum gesellschaftlichen diskurs, den vor allem (aber nicht nur) die junge generation führen sollte?
interesse und neugier an gesellschaftlichen entwicklungen, respekt ggü. dem andersdenkenden und diskursfähigkeit auf einem vernünftigem niveau. und auch das einhalten einer gewissen reihenfolge wie zB beschäftigung mit dem thema, diskussion bzw. diskurs und am schluss, wenn notwendig auch protest. ich habe das gefühl, dass leider die ersten beiden aspekte viel zu oft ausgelassen oder nur sehr verkürzt wahrgenommen werden. der eventcharakter des protests und die vielfach unreflektierte zugehörigkeit zu einer gesellschaftspolitischen "fankurve" scheint einigen leider wichtiger zu sein, als ein vorangegangener vernünftiger diskurs, der beiden beteiligten seiten die möglichkeit gibt in der gewinnung von erkenntnissen ein stück weiter zu kommen.
solche skurille typen, wie den AUF wichtigmacher, der aussieht, als ob er kleine anarchos frühstückt wird es immer geben. sie sind aber allesamt das produkt einer gesellschaftspolitisch alleingelassenen und desorientierten generation. es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass der nährboden solcher entwicklungen am faschistischen rand so gering wie möglich bleibt! dazu wird allerdings eine gewisse repolitisierung - und ich meine das ausdrücklich nicht ideologisch - notwendig sein. auch, wenn die aktuellen politischen kräfte im land dafür alles andere als ein vorbild sind!