Ich denke, die Frage war eher, wie weit man bei einer Coaches Challenge zeitlich zurückgehen kann. Bis zur letzten Unterbrechung oder gibt es eine Regel bzgl. „neuer Spielsituation“, wo alte Spielsituationen dann präkludiert sind.
Beiträge von donald
-
-
Phasenweise kann man den VIC das Bemühen nicht absprechen. Sie versuchen unter Dolezal simpler und mit mehr Energie zu spielen. Scheibe raus und Scheibe zum Tor. Alleine, es fehlt leider tatsächlich an der Klasse, vor allem bei den Imports.
Was ist mir aufgefallen?
Defensiv arbeiten im eigenen Drittel leider nicht alle mit. Die meisten Forwarder sind bei den Zweikämpfen körperlich kaum präsent, lassen gewaltige Lücken zu ihren Gegenspielern offen und sind leider im Stellungsspiel unkonzentriert. Die Defender versuchen ihr Möglichstes bekommen aber wenig Unterstützung im eigenen Drittel. Was hier vor allem von den Forwards im eigenen Drittel an Zweikämpfen verloren oder gar nicht angenommen wird, tut weh beim Zusehen.
Bei den eigenen Angriffen bringen die VIC die Scheibe nun zwar konsequenter zum Tor, nur ist dort leider niemand. „Crush the Net“. Da muß jemand in den Slot. Die VIC spielen in Druckphasen Perimeter rund ums Tor, bringen aber leider keinen Spieler vors Tor, der Terror macht.
Wirklich enttäuschend sind die Imports. Normalerweise sollten diese das Spiel tragen. Das bringt heuer allerdings kein einziger. Da wurde offensichtlich wirklich am Wühltisch der Agenturen im Ausverkauf verpflichtet. Diese Verantwortung muß das Management nehmen. Keinen dieser Namen muß man sich für die nächste Saison merken. Da ist heuer kein einziger wirklich talentierter Spieler dabei, der einen Unterschied ausmacht. Das muß man auch einmal zusammenbringen.
Steen ist für mich viel zu oft und viel zu schnell im „Desperate Mode“. Das geht manchmal gut und oft halt auch nicht. Ein Spiel gewinnen und stehlen kann er IMO nicht. Dazu fehlt ihm die Ruhe und die Klasse.
Mein Eindruck gestern war, dass Bozen noch ordentlich Luft nach oben hat. Bei den VIC ist der leistungstechnische Plafond im Unterschied dazu nahe. Die Tabelle lügt (leider) nicht. Mehr Klasse steckt in der Mannschaft (vor allem bei den Imports) leider nicht. Was für eine Saison.
-
Zitat aus der Vorschau aufs Spiel auf der Hompage der roten Bullen:
"Vor zwei Tagen haben sich die Capitals mit dem Vorarlberger Kilian Zündel verstärkt, der 22-jährige Verteidiger wurde vom Schweizer Erstligisten HC Ambrì-Piotta ausgeliehen. Im gestrigen Heimspiel gegen Klagenfurt kam der österreichische Nationalspieler noch nicht zum Einsatz. Sollte er für morgen spielberichtigt sein, wäre es für ihn – wie auch für Dominique Heinrich, der zuletzt aber verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte – die erste Rückkehr als Spieler nach Salzburg, wo er ab 2016 in der Red Bull Eishockey Akademie und die letzten beiden Jahre bis 2022 im Salzburger Profiteam gespielt und just in seiner letzten Saison auch den österreichischen Meistertitel gefeiert hat."
Er wird nicht spielberechtigt sein, denn die VIC werden keinen Cent an Red Bull überweisen und ebendiese werden die Berechtigung nicht erteilen. Causa finita.
-
Laut Krone wäre die Leihe nur bis Jänner 2024 befristet. MMn sollte man Zündel mitteilen das der Vertrag aufgrund Einspruch von Red Bull nicht zustande kommt und sich um Ersatz für ihn bemühen. Wobei.es sowieso für heuer egal sein dürfte.
100% d‘accord. Das Thema und die Kommunikation mit RBS zu diesem Fall ist wertlos und Zeitverschwendung. Ambri wird ihn wohl in die NLB verleihen müssen.
-
Einige Vereine haben einfach keine Gesprächsbasis mehr. Das ist tatsächlich bedauerlich, da sie ja letztlich alle im selben Boot des Ligaprodukts sitzen. Ein Gentlemen‘s Agreement kann man aber eben nur unter Gentlemen vereinbaren. Diese fehlen der Liga bei einigen Vereinen aber schon seit vielen Jahren.
Ausgerechnet beim Red Bull Management die Freigabe eines Spielers zu erbetteln ist allerdings wirklich würdelos. Das würde ich jedenfalls sein lassen. Da wird wohl ein Schiedsgericht entscheiden müssen, wie mit einer Leihe mit Call Back bei einer etwaigen Ausbildungsentschädigung zu verfahren ist. Leid tut mir in dem Fall der Spieler, der hier unverschuldet ein Spielball von Interessen und Egoismen ist.
-
Niemand schmeißt die Nerven weg, so wichtig ist Eishockey dann auch wieder nicht.
Ich bin allerdings schon der Ansicht, dass das VIC-Management dem Publikum und den Sponsoren schön langsam eine Erklärung inkl. Perspektive schuldet, wie sie hier gedenken bzgl. Mannschaft und Trainerteam kurz- und mittelfristig weiter zu verfahren. Sonst drohen zu der sportlichen Misere und der ohnehin finanziell angespannten Lage auch noch signifikante Umsatzrückgänge bei Tagestickets, Merchandising und Kantinenbetrieb dazu zu kommen.
Momentan wirkt das Verhalten der VIC Verantwortlichen auf mich etwas lethargisch und schicksalsergeben. Aber vielleicht (hoffentlich) irre ich mich und der Plan für eine Trendwende steht schon vor der Türe.
-
Für einen Leihspieler, der jederzeit einen Rückkehr Call seines ausländischen Stammvereins bekommen kann eine Ausbildungsentschädigung zu bezahlen wäre hochgradig grotesk. Der Spieler ist ja nicht fix verpflichtet. Hier würde ich als VIC mit RBS nicht einmal verhandeln, sondern die Leihe einfach gut sein lassen.
-
Mit dem aktuellen Kader und Leistungsvermögen spielen die VIC glatt eine Liga zu hoch. Das ist leider maximal Alps-Niveau. Und nicht einmal dort wären die VIC mit der derzeitigen Performance unter den Top 3. Sich so willen- und einsatzlos Match für Match herbirnen zu lassen ist entsetzlich anzusehen.
Wo sind die Mannschaftsleader, die hier eingreifen? Man könnte meinen, die Herrschaften haben über den Sommer das Hockeyspielen verlernt.
So eine mental tote Mannschaft hat es in Wien schon lange nicht mehr gegeben.
-
Arno Del Curto braucht neben dem Nationalteam eh noch eine "kleine" Herausforderung, oder?
-
Ich sehe zwei Problemfelder.
Das seit der Preseason evidente sportliche Underperforming ist ganz klar die Verantwortung des Coachteams. Auch Camaron und Barr sind anfangs mit keiner „Wundermannschaft“ gestartet, aber bei beiden Vorgängern war nach kurzer Zeit System und Struktur im Spielaufbau und in der Defensive zu sehen. Das fehlt nun fast gänzlich. Die Ausfälle und das Spielermaterial kann ich hier nur schwer als Ausrede gelten lassen. Der Kader ist tatsächlich besser (allerdings nicht viel), als die tatsächliche Performance zeigt. Für einen Mittelständler sollte es schon reichen.
Die Kaderzusammensetzung sehe ich als Verantwortung des VIC-Managements. Wenn man bereits anfangs der Saison mit Stinil und Drugge zwei Import Spieler wegen mangelnder ICE Tauglichkeit entlassen muss und der Rest leider auch von unterdurchschnittlicher Qualität ist, frage ich mich was genau die Beweggründe und die Erwartungshaltung bei der Kaderzusammenstellung war. Ticar war als Einsercenter aus meiner Sicht eine nicht gelungene „Notverpflichtung“ kurz vor Saisonbeginn, seine defensiven Schwächen bei der Arbeit im eigenen Drittel nicht ganz unbekannt. Ticar ist kein Sheppard, Cheek kein Bradley, Weinger kein Zimmer, Drugge kein Wall und Eriksson kein Gregoire. Fischer wird auch nicht jünger und Warg kann ihn selbst wenn er spielt nicht entlasten. Sprich am Importsektor ist die Mannschaft tatsächlich signifikant schwächer geworden ggü. einer Mannschaft die schon im Vorjahr gegen die besten Teams RBS & Bozen die gesamte Saison unterlegen war. Dass Steen kein Potential hat als Einsergoalie eine Mannschaft zu tragen, überrascht mich auch nicht wirklich. Das war vor zwei Jahren schon in der Alps zu sehen. Starkbaum hat zwar im letztjährigen PO ein wenig geschwächelt, aber während der Saison hatte er tlw. bärenstarke Spiele und brachte Konstanz und Sicherheit in der Defensive. Steen war schon während der letzten Saison immer wieder wackelig, nur im PO hatte er eine Glanzform. Ich würde versuchen Starkbaum als Notlösung zur Fortsetzung seiner Karriere zu überreden und Steen entlassen.
-
Das Problem der VIC ist, dass man mit einem Wechsel des Coaches den heuer unausgewogen zusammengestellten Kader nicht leicht kompensieren kann. Hier fehlt es in der Defensive an Stabilität und bei der Offensive an Struktur und tlw. Talent. Kurzfristig kann man das kaum reparieren. Klar ist nur, dass sich die VIC mit solchen Leistungen die Halle leer spielen. Das freut weder die Zuseher noch die Sponsoren. Deswegen wird wohl kurzfristig ein neuer Reiz auf der Trainerbank unabdingbar sein.
-
Patrick Antal, Dominique Heinrich, Armin Preiser, Leon Wallner, Stefan Warg, Sebastian Wraneschitz und Zintis Zusevics ... solch eine Verletztenliste kannst nicht kompensieren ... bei aller Ehre
Eine davon ist ein eher schwächerer Import, einer davon der Playmaker Defender und einer der Drittliniencenter. Der Rest sind Tiefenspieler. Das sollte eigentlich bei einem vernünftigen Kader ohne Weiteres verkraftbar sein.
Tatsache ist aber, dass der Kader im Sommer leider nicht konkurrenzfähig zusammengestellt wurde. Es fängt im Tor an (wo man offenbar ein wenig von der PO Form von Steen letztes Jahr geblendet wurde und gedacht hatte, dass sich das so fortsetzt), in der Defense fehlen 2 starke Imports (statt Warg ein starker Stay@home und ein echter zweiter Playmaker statt Drugge) und in der Offense fehlt zumindest ein wirklich starker Erstliniencenter statt Ticar. Dann könnte das hinhauen.
Im Sommer war man offensichtlich zu viel mit der Infrastruktur beschäftigt und hat die Imports maximal im Sommerschluß am internationalen „Wühltisch“ ausgewählt. Anders kann ich mir diese Verpflichtungen nicht wirklich erklären. Wobei Cheek und Weinger noch halbwegs OK sind.
-
Wie gesagt, auch Wien könnte auf den Output zugreifen, dazu müsste man aber wohl nach dem ganzen gepoltere etwas zurückrudern..
Na wenn das so ist können die einheimischen ICE Vereine ihre eigenen Nachwuchsprogramme ja komplett einstellen und sich dann fertige Spieler von der zentralen RB-Akademie holen. Ein Frage wäre dann noch zu klären, wozu braucht es dann überhaupt noch Nachwuchsligen in Ö?
-
Du gehst offensichtlich von der These aus, dass jeder Verein, der Nachwuchsarbeit betreibt und/oder in einer professionellen Liga mitspielt, automatisch auch eine Chance auf den Meistertitel haben muss.
Mann sollte eher froh sein, dass der "Konzern" eine Akademie auf höchstem Niveau zur Verfügung stellt und die zukünftigen Einheimischen der ICEHL ausbildet.
ad 1.) In einer gesunden Liga sollten immer vier bis fünf Vereine nachhaltig sportlich und finanziell auf Augenhöhe agieren und der Meistertitel zwischen diesen nahezu unvorhersehbar sein. Die ICE ist demgemäß eine kranke Liga. Dies wirkt sich natürlich auf die Spannung, die Zuseherzahlen und die Investitionen aller anderen aus. Hast Du mal die nationalen Einschaltquoten der letzten PO-Finalspiele von RBS gesehen? Das war erbärmlich. Deshalb sinkt auch das sportliche Niveau ständig, denn außer (geldsorgenbefreite) Mäzene kann man in so einem Umfeld nur schwerlich vernünftige Sponsoren motivieren hier mitzuziehen. Und die ICE hat seit mehreren Jahren viel zu wenig echte (privatwirtschaftliche) Sponsoren und ist viel zu abhängig von einzelnen Mäzenen, die aber allesamt RB nicht das Wasser reichen können bzw. wollen.
ad 2.) Welche Einheimischen aus der RB-Akademie wurden in den letzten Jahren bei NHL Entry Drafts berücksichtigt? Bitte richte den Blick ins benachbarte Ausland in die Schweiz oder nach Tschechien und sieh Dir an, was dort so im Schnitt aus den Nachwuchsprogrammen kommt. Selbst von diesen guten Nachwuchsligen wechseln einzelne Talente bereits mit 14-15 nach Nordamerika oder Schweden und komplettieren ihre Ausbildung auf wirklich höchstem Niveau. Und sieh Dir bitte an, welche „Erfolge“ die österreichische Ux Nationalmannschaftsjahrgänge trotz der „RB Akademie auf höchstem Niveau“ so einfahren konnte.
-
Brunner, Heinrich, Kromp, Kainz, Hartl, Wallner, Zusevic sind ja auch allesamt nicht von den Caps ausgebildet worden und teilweise abgeworben worden?!
Abgeworben? Echt jetzt? Die meisten davon wurden bei ihren Vereinen nicht mehr berücksichtigt.

-
Wie siehst du die ICEHL im Vergleich zur slowakischen Liga?
Dort ist ja mWm Slovan auch das ansolut dominierende Team.
Mit der Slowakischen Extraliga setze ich mich gar nicht auseinander. Ich registriere nur, dass Leute wie Pekarcik (Nitra) und Jedlicka (Zvolen) immer noch direkt beim 2023er NHL Entry Draft berücksichtigt werden. Von dem können ICE Österreicher nur träumen.
Aber Ja. Nahezu alle von den acht slowakischen NHL Draftpicks sind frühzeitig ins Ausland gewechselt. Die meisten haben aber in der Slowakei als Kinder Hockey spielen gelernt.
-
Und du glaubt das ein Ausstieg, bzw ein finanzielles Zurückschrauben seitens Red Bull das ändern würde?
Wieso?
Das Kernproblem dieser Liga ist imho, das der fehlende Unterbau durch zuviele Legios kompensiert wird.
ad 1.) Eine Reduktion der üblichen Egoismen der RB-Angestellten mit Geld den Wettbewerb zu seinen Gunsten zu pervertieren, wäre schon mal ein Anfang. Sich national beim aktiven Abwerben von talentierten Jugendlichen und fertig ausgebildeten Spielern von ICE-Wettbewerbern mehrere Jahre zurückzuhalten um seine Akademie und Profimannschaft zu füttern und gleichzeitig die unmittelbaren Wettbewerber zu schwächen wäre dann schon fast kitschig. Wird aber sicherlich nicht passieren. Unterbinden kann man es seitens der Liga schlichtweg nicht. Das wäre gegen die Arbeitsplatzfreizügigkeit und gegen das Arbeitsrecht.
ad 2.) Für wen und was sollen die Vereine einheimischen „Unterbau“ qualitativ hochwertig ausbilden? Für einen allfälligen Vizemeister? Für RB? Wirklich vernünftige TK kann sich leider auch keiner mehr leisten. Falls ein Verein einen Zufallstreffer aus Nordamerika landet ist dieser spätestens nächste Saison in einer stärkeren Liga. Oder die Herrschaften sind 35+ und bekommen nirgends anders mehr einen Vertrag.
Mir kann es prinzipiell ja wurscht sein, denn durch meinem Arbeitsplatz in der Schweiz mit gelegentlichen Ausflügen nach Schweden und Tschechien habe ich genug Gelegenheit sehr hochwertiges Hockey zu konsumieren. Ich finde nur wirklich schade, mitanzusehen was sportlich aus der ICE geworden ist. Ich kann nur jedem halbwegs vernünftigem Talent raten Österreich so frühzeitig wie möglich zu verlassen und in die Schweiz, nach Skandinavien oder Nordamerika zu gehen. In der ICE wird niemand besser.
-
Oder will mir hier irgendjemand erzählen das Legenden wie Kalt, Setzinger, Gratton, Wren und Werenka um ein Butterbrot in Wien gespielt haben?
Oder der VSV mit Cavallini, Murray, Roy vor vielen Jahren nicht Unsummen ins Team investiert hat?
... die von Dir aufgezählten Namen sind mittlerweile fast zwanzig Jahre her.

Um es leichter verständlich zu machen. Bis vor einigen Jahren konnte man den Meister in der ICE noch aus einem Kreis von drei bis fünf Vereinen solide vorhersagen. Nunmehr hat sich die Titel-Wahrscheinlichkeit defakto auf einen einzigen Verein eingeengt und das wird auch länger so bleiben. Proof me wrong! Den RBS-Verantwortlichen und seinen 1000+ Unterstützern wird das klarerweise rechtschaffen wurscht sein. RBS spielt zur Not auch ohne Zuseher. Hauptsache die WiPe Tafeln füllen sich. Das brauchen die Coachteams für ihre Daseinsberechtigung.
Der Preis dieser Dominanz eines einzelnen Vereins ist halt das insgesamte sportliche Niveau der Liga. Und das ist in den letzten Jahren leider signifikant gesunken. Weniger Tempo, weniger Skills, weniger Talent. Niemand aus einer stärkeren Liga rennt einem einheimischen Profi heute die Tür ein (außer er gilt wie in der Schweiz als Liga-Einheimischer). Kein Österreicher aus der ICE kann Preis/Leistungs-technisch mit Imports z.B. der DEL mithalten. Selbst einen (tschechisch sprechenden) Schneider schicken sie nach nicht einmal einem Jahr in der Extraliga wieder heim. Den Sprung von der dritten nordamerikanischen Liga in die AHL hat er nicht geschafft. Wo sind die Zeiten, als ein Martin Ulrich, Herbert Hohenberger, Unterluggauer, Brandner, Kalt, A. Lakos, Starkbaum, u.a. sich für viele Jahre in europäischen Topligen halten konnten?
Der sportliche Abstand der ICE zu den europäischen Topligen hat sich massiv vergrößert. Wenn ich mir NLA-Spiele in der Schweiz, Elite-Spiele in Schweden oder Extraliga-Spiele in Tschechien ansehe und dann ICE-Spiele (wurscht wer gegen wen), komme ich mir vor, wie auf einem anderen Stern. Traurig!
-
Damit sind in dem Legionärspool, in dem du mit einen ICE - Budget fischst, eben die ganz dicken Fische nicht mehr verfügbar.
Ich bin mir nicht sicher, ob Du weißt in welchem Pool die ICE Vereine finanziell nach Imports fischen können. Ganz sicher nicht in dem Pool, wo NLA, DEL oder Eliteserien unterwegs sind! Die NLA kann sogar (niedrigere) NHL-Gehälter matchen, wenn sie wollen. Das ist Lichtjahre von der ICE entfernt. In die NLA oder Eliteserien werden auch von der NHL auch Prospects ausgeliehen, weil sie diese als zumindest gleichwertig mit der AHL (wenn nicht sogar leicht darüber) einschätzen.

-
Ich weiß, es kann schon niemand mehr hören, aber wenn die Konkurrenz noch schneller schwächer wird als Salzburg, reicht das relativ trotzdem noch locker.
Ein kluges Pferd springt halt nur so hoch, wie es unbedingt muss. Und klug sind sie ja, die RBS Verantwortlichen. Das habe ich nie bestritten. Den Grunddurchgang gewinnen sie sowieso im Spaziergang und fürs Finale rüsten sie dann halt rechtzeitig nach. Wer soll da ernsthaft dagegenhalten und wozu?
Ich kenne eigentlich keine (sportlich ernsthafte) Eishockeyliga in Europa, wo die Dinge sportlich und finanziell so einseitig festgelegt sind, wie in der ICE. Würde sich in der Schweiz, Schweden, Finnland, Tschechien oder Deutschland jemand trauen den Meister mit so einer hohen Wahrscheinlichkeit wie in der ICE zu prognostizieren? Ich denke nicht.
-
Als Barr 2021 zu euch gekommen ist, haben die Caps nach den ersten sieben Spielen des Grunddurchgangs sechs Punkte und 12:18 Tore zu Buche stehen gehabt. Jetzt sind es nach sieben Spielen neun Punkte und 22:26 Tore.
Wo genau siehst du persönlich im direkten Vergleich zu diesem Zeitpunkt der Saison den Abfall gegenüber Barrs Einstand?
Als Barr nach der Absage von Camaron kurz vor Saisonstart notengagiert wurde, war die Mannschaft u.a. durch die Abgänge von Loney, Nissner und Wukovits ernsthaft geschwächt und Neal(!) gab den Erstliniencenter. Erst mit dem Zugang von Sheppard wurde der katastrophale Saisonstart halbwegs ins Positive gedreht. Barr hat die Mannschaft nicht nur rasch stabilisiert, sondern da war von Anfang an in kurzer Zeit System und Struktur am Eis zu sehen. Das waren keine wirklich komplexen Spielzüge, sondern an die Qualität der Mannschaft angepasste recht einfache gut ausgeführte Plays. Hinten hat man nicht riskant herumgespielt, sondern bei Druck die Scheibe über die Bande gechippt. As simple as that.
Beim „Habscheid System“ sehe ich bei FiveOnFive momentan entweder gar keine Plays oder wenn doch, dann recht riskante. Und hinten verlieren die fünf am Eis unter Druck soviele Zweikämpfe, dass es bei Zusehen weh tut. Das erste Gegentor in Bozen hat wiederum die Powerplayformation mit Ticar als Center als Shorthander eingefangen. Das zieht sich mittlerweile durch den kompletten Saisonbeginn. Ich habe meine Zweifel, ob das heuer noch signifikant besser wird. Man soll aber die Hoffnung nicht aufgeben.
-
Welche Lösungsansätze gibt es denn Deiner Meinung nach?
Kurzfristig:
Die Ticar Linie hat auch gegen Asiago wieder einmal das Gegentor bekommen und das Match mit einer -1 abgeschlossen. Nicht nur, dass diese „Parade“ Linie nicht gut scored, sie bekommt auch nahezu alle Tore. Das ist mittlerweile extrem auffällig. Hier stimmt es also bei der Linie offensichtlich beim defensiven Verhalten im eigenen Drittel gar nicht. Diese Linie so beieinander zu lassen halte ich für grob fahrlässig.
Mittelfristig:
Ich erkenne seit den Presaison Games sowohl defensiv, als auch offensiv wenig Struktur und System in der Mannschaft. Das sehe ich als Hauptverantwortung des Coachteams. Sie haben Phasen, da spielen sie „Hurra die Gams Hockey“ und erzeugen mit viel Risiko Überzahlsituationen, bekommen dann aber meistens die Gegentore. Was nun auch ein wenig dazu kommt ist eine komische Lethargie. Hier sind die Leader in der Mannschaft gefragt, das Spiel an sich zu reissen. Passiert aber nicht.
Mittel-Langfristig:
Verglichen mit Barr fällt bei mir Habscheid ab. Ich bin nicht sicher, ob der Coach zur Mannschaft passt. Als Tauschkandidaten in der Mannschaft sehe ich aktuell Steen, Ticar, Drugge und Warg. Keiner davon ist aktuell ein Difference Maker.
-
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen der VIC hier allzu lange zusehen. Sie haben eigentlich eine 5000+ Halle nachhaltig zu füllen.
Aktuell ist die sportliche Performance erbärmlich.
-
RB ist im Sport-Sponsoring prinzipiell ein faszinierendes Konstrukt. Sie haben so viel Marketing Budget und Geduld, dass sie ihre Interessen für viele Jahre auch mit bescheidenem Erfolg verfolgen können (siehe Soccer in den USA). Sie pumpen in all ihre Projekte so viel Geld, dass sich der Erfolg ohne Rücksicht auf die Wettbewerber allerdings zwangsläufig irgendwann einmal einstellt. Warum das alles? Weil die Verdammnis zum Erfolg schlichtweg Teil des RB Markenkerns ist.
Ich habe oft darauf hingewiesen, dass die ICE ein wirtschaftlich äußerst fragiles Gebilde ist, die ursprünglich davon gelebt hat, dass eine gewisse Chancengleichheit aller Teil des ursprünglichen Vereins-Konsens war. Diese Chancengleichheit wurde aber mittlerweile defakto pervertiert.
RB steht nahezu immer im Finale gegen wen auch immer und wird dieses auch mit 90% Wahrscheinlichkeit gewinnen. Warum? Weil sie jederzeit fast unbegrenzt aufrüsten können und auch wollen, falls irgendjemand im PO gefährlich werden sollte. In der ICE ist das sogar mit international eher bescheidenen Mitteln möglich. Engagiere die besten einheimischen Talente von wem auch immer und schwäche damit deine unmittelbaren Mitbewerber und mixe diese dann mit ein paar vernünftigen Imports und der Grunddurchgang ist damit jedenfalls gebongt. Falls im PO dann doch irgendwelche Risiken auftreten sollten, kann man nachrüsten und allenfalls einheimische Prospects dafür dissen und gut ist es. In der Schweiz oder in Schweden würde derselbe Titel-Erfolg das x-fache der ICE Investitionen kosten.
Warum tut RB sich das in einem äußerst bescheidenen Consumer Markt wie der ICE eigentlich überhaupt an? Gute Frage. Aus meiner Sicht ist das pure Eitelkeit der RB Verantwortlichen. Sie können es wollen es. Das ist menschlich und für einen erfolgsorientierten Konzern auch völlig nachvollziehbar. Die RB Angestellten brauchen den Success Record schlichtweg für ihr unmittelbares Dasein und ihren Lebenslauf. Da ist auch nichts Schlechtes daran. So ticken sie einfach.
Eine berechtigte Frage ist, ob das Verhalten von RB das ICE Niveau insgesamt steigert, oder dem einheimischen Eishockey irgendetwas etwas bringt? Da bin ich zwiegespalten. Einerseits Ja, weil es Reibepunkte erzeugt, an denen man sich messen kann, wenn man will und vor allem auch kann. Eine positive Reibung unter Gleichgesinnten mit annähernder Waffengleichheit einiger Vereine steigert das sportliche Niveau tatsächlich. Das beste Beispiel dafür ist die Premiere League in England.
Wenn ich mir aber das aktuelle ICE Liganiveau ansehe, bin ich leider skeptisch. Es gibt schlichtweg keine Vereine, die sportlich und wirtschaftlich auf Augenhöhe mit RB agieren können. Was dazu führt, dass das sportliche Niveau aus meiner Sicht im internationalen Ligavergleich leider sogar absinkt.
Wenn ich mir aktuell ansehe, wer in der ICE so insgesamt herumkreucht und fleucht, werde ich ein wenig traurig. Da war die Liga qualitativ schon einmal wesentlich weiter. Momentan dümpelt die ICE sportlich so irgendwie dahin. Und die einheimischen Vereine halten ihre Nachwuchsbudgets eher kurz bzw. reduzieren diese sogar.
Solange sich ALLE Vereine der ICE nicht wieder darauf besinnen, dass sie letztlich alle im selben sportlichen und wirtschaftlichen Boot sitzen und Teil desselben Sport Entertainment Bereichs sind, wird das nicht besser werden. RBS wird viele, viele weitere Meistertitel erringen, die eine maximal Hundertschaft an Leuten rund um den Volksgarten interessieren. Die Wettbewerber werden weniger und weniger investieren, weil sie realisieren, dass es eh wurscht ist und sie sowieso nicht oder nur mit Zufall dagegen halten können. Und die Zuseher werden weniger, weil es defakto keine wirkliche Spannung gibt. Eine Todespirale.
Sorry für das pessimistische Szenario.
-
Einerseits haben die VIC aktuell ein halbes Dutzend Ausfälle, andererseits sind dabei aber (noch) keine wirklichen "Big Guns". Das kann also nicht der Hauptgrund für die aktuell eher bescheidene Performance sein.
Man soll zwar (+/-) Stats nicht überbewerten aber vor allem die Linie mit Cheek (-7), Ticar (-6) und Heinrich (-8) sind defensiv tatsächlich unterirdisch unterwegs. Auch Twarynski hat sich in seinem ersten Match gleich mal mit einer satten (-2) eingestellt. Noch dazu sind Heinrich, Ticar und Cheek die VIC Punkteleader und haben trotzdem so eine enorme Gegentorbilanz.
Während also die meisten anderen Linien die defensive Performance durchaus solide aufs Eis bringen, läßt hier eine Linie fast total aus. Wenn das Coachteam das nicht sehr kurzfristig in den Griff bekommt, sehe ich schwarz für heuer.