55.000 Einwohner, ein KHL-Team, ein Extraliga-Team: das ist wohl auch für ein Wintersport-Mekka wie Poprad zu viel. Entweder verliert der HK Poprad sein Publikum an den HC Lev, oder die Fans bleiben beim angestammten Verein und zeigen der KHL die kalte Schulter. So oder so: Eine Partei wird auf die Nase fallen, entweder Lev oder der HK Poprad (und mit ihm vielleicht auch die slowakische Extraliga, die ohnehin schon schwächelt.)
Beiträge von Jolly Roger
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Die IIHF und die nationalen Verbände müssen sich entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen. Den Zug der Zeit und des Geldes können sie nachhaltig nicht aufhalten. Entweder sie agieren proaktiv (wie z.B. die UEFA, die den Fussball fest im Griff hat) oder sie werden mehr und mehr an Bedeutung verlieren und irgendwanneinmal in der Versenkung verschwinden.
Die IIHF hat schon vor 15 Jahren "proaktiv" agiert und die European Hockey League aus der Taufe gehoben, aber die Zeit und das Geld haben nicht mitgespielt. Und jetzt die Champions Hockey League, nach einem Jahr wieder eingestellt. Das Problem liegt wohl nicht bei der IIHF, sondern beim (spärlich vorhandenen) europäischen Eishockeypublikum.
ja - aber nicht erst in 15 jahren - mMn sollte das ziel sein sowas in 5 jahren umgesetzt zu haben - zumindest was die europ. liga betrifft.
Genau das gleiche hat man vor 15 Jahren schon gesagt. Ich warte gespannt, ob diesmal mehr daraus wird, kann es mir aber schwer vorstellen.
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Danke für die Informationen (wusste z.B. nicht, dass Tirol Kalabrien ist), fürs erste genug.
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Hallo Forum,
beim Stöbern durch die google-news-Archive bin ich auf eine Episode aus der österreichischen Eishockey-Geschichte gestoßen, von der ich bisher nie gehört habe und die auch sonst nicht besonders bekannt zu sein scheint: In Österreich hätte 1965 beinahe eine „NHL-Schule“ ihre Zelte aufgeschlagen. Larry Regan, der kanadische Spielertrainer des EV Innsbruck, hatte das Innsbrucker Eisstadion für die Zeit von 1.-18. Mai 1965 gemietet, um eine Art Trainingscamp abzuhalten, wo die Europäer kanadisches Profi-Eishockey kennenlernen sollten. Zur Erinnerung: Damals gab es auf dieser Seite des Atlantiks (zumindest auf dem Papier) nur Amateure und Halb-Amateure.
Als Instruktoren wären im Innsbrucker Camp sechs NHL-Größen zur Verfügung gestanden: Tormann Terry Sawchuk (Hall of Fame!), die Verteidiger Marcel Pronovost (Hall of Fame!) und Tim Horton (Hall of Fame!) sowie die Angreifer Gordie Howe („Mr. Hockey“, kein Kommentar nötig), Alex Delvecchio (Hall of Fame!) und Ron Stewart.
Regan erwartete laut Medienberichten, dass ungefähr 100 Spieler aus Österreich, Deutschland und Schweden sowie Trainer aus verschiedenen Ländern an den Lehrgängen teilnehmen würden.Aus dem Plan wurde allerdings nichts – außer eine Kontroverse: Die IIHF verfocht unter ihrem Präsidenten John Ahearne das Amateur-Prinzip und lehnte das kanadische Profi-Eishockey ab. Auf Anfrage des österreichischen Eishockeyverbandes verkündete Ahearne am 5. März 1965: „No professional outfit will be allowed to play in Europe. If any ice stadium in Europe permits a professional team to play, then it will be banned from use for IIHF games.“ Als Larry Regan daraufhin ausrichten ließ, es gehe ja gar nicht um ein Profi-Match, das in Innsbruck abgehalten werden solle, sondern um eine „Eishockey-Schule“, präzisierte der IIHF-Präsident: Das Verbot gelte für jede „performance by professional hockey players in any way, shape or form.“ Und er wiederholte seine Drohung gegen die Betreiber des Innsbrucker Eisstadions: „We can't stop any stadium from having professionals, but if they do then we can tell them that they can't have IIHF hockey.“
Damit war die geplante NHL-Schule gestorben, auch wenn Regan noch ankündigte, das Projekt trotzdem durchziehen zu wollen; immerhin habe ihm sein Partner, der Innsbrucker Rechtsanwalt „Dr. Rodolph Wieser“, versichert, die Menschen in Innsbruck stünden zu „100 per cent“ hinter Regan. Aber für den österreichischen Verband und die Stadionbetreiber wog das Verdikt der IIHF sicherer schwerer.
Mehr Quellen als die im Internet verfügbaren Berichte der „Montreal Gazette“ vom März 1965 habe ich nicht finden können. Eine faszinierende Vorstellung: Österreichische Youngster wie Josef Puschnig o.a. hätten sozusagen direkt bei Gordie Howie in die Lehre gehen können. Vielleicht weiß irgendein Innsbruck-Fan mehr über die Sache oder kann mir sagen, welche Rolle „Rodolph Wieser“ im Innsbrucker Eishockey gespielt hat (IEV-Präsident?) -
Den österreichischen Bereich bearbeite im Wesentlichen ich allein mit zwei bis vier weiteren Autoren, je nachdem, wer gerade etwas Zeit hat. Dummerweise haben wir jedoch niemanden aus Westösterreich und damit auch kaum Leute, die wirkliche Fans der Nationalliga oder eines ihrer Vereine sind.
Das beantwortet alle Fragen. Respekt vor eurer/deiner Arbeit, bei dem Personalstand ist das ein beachtliches Unterfangen.
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Eine kleine Korrektur: Erik Ryman und Andreas Loth stehen zwar im Spielbericht der IIHF, wurden an dem Abend aber nicht aufgeboten. Die korrekte Aufstellung sieht folgendermaßen aus: Divis; Nordmark, Aronsson, Lavoie, Gällstedt, Lampert, Strauss; Bergqvist, Strandberg, Nasheim, Vnuk, Gauthier, Wheeldon, Puschnik, Zupančič, Ganster, Schmidle.
(Quelle: Vorarlberger Nachrichten vom 16. November 1998. Gut, dass die relevanten Landeszeitungen archiviert werden und man Jahre später solche Sachen nachschlagen kann.)PS: Nicht böse gemeint, aber hat sich die "Wiki-Redaktion Eishockey" denn bei ihrer bisherigen Arbeit gar nicht auf Zeitungsarchive gestützt? Es ist ja toll, wenn Eishockeyfans ihre Freizeit für solche Projekte aufwenden, aber auch ein Hobby-Historiker kann keine Wikipedia-Beiträge liefern, ohne die einschlägige Literatur zu Rate zu ziehen. Da frage ich mich gerade, wie die das Wiki-Team so arbeitet.