Interview Anthony Iob 13.3.2006
Tony, zuerst mal herzlich willkommen in Feldkirch. Es ist eine große Ehre und eine große Freude für den ganzen Verein, einen Spieler wie Dich in unseren Reihen zu haben.
Du bist gestern nach einer langen Stau- und Schneebehinderten Autofahrt in Feldkirch angekommen und bist danach direkt mit der Mannschaft zum ersten Training aufs Eis. Wie sind Deine ersten Eindrücke?
Anthony Iob: Nun ich denke, es war ein sehr gutes Training, die Leute hier wissen was sie tun und gehen das Ganze sehr ernst an. Jeder ist sehr konzentriert und Tom hat ein sehr intensives Training durchgezogen. Das Team erscheint mir auf den ersten Eindruck hin sehr kompakt und verfügt über sehr viel Talent. Es hat mir viel Spaß gemacht.
Ich glaube der Name „Feldkirch“ sagt Dir etwas aus früheren Bundesliga- und Alpenligazeiten. Was verbindest Du persönlich mit Feldkirch?
Anthony Iob: Ich kenne Wolfi Strauss, als wir gemeinsam in Wien gespielt haben, sowie Michi Lampert und Mike Rossi als Gegenspieler. Feldkirch war als Gegner immer eine große Herausforderung und ist Österreichweit anerkannt als guter Verein und Team.
Was waren die Gründe für Dich, nach Feldkirch zu kommen?
Anthony Iob: Das Ganze ging ziemlich schnell. Ich wurde kontaktiert und habe eigentlich gleich zugesagt. Zum einen ist Feldkirch wie gesagt eine gute Adresse im österreichischen Eishockey zum anderen hab ich eine Möglichkeit gesucht im Spielrythmus zu bleiben für die kommende Weltmeisterschaft mit Italien. Reizvoll ist natürlich auch die Chance einen Titel zu holen.
Worin glaubst Du sind die größten Unterschiede zwischen Bundes- und Nationalliga?
Anthony Iob: Das kann ich ehrlich gesagt noch nicht beantworten, vielleicht die Geschwindigkeit, aber reden wir nach dem ersten Spiel darüber.
Alle Leute, speziell die Fans sind sehr neugierig auf Dich und können das Spiel am Dienstag kaum noch abwarten. Was können die Fans sich von Dir erwarten?
Anthony Iob: Ich will auch hier Eishockey spielen wie ich es sonst tue. Körperbetont, aggressiv, aber nicht unfair. Genau das will ich praktizieren um dem Team zum Sieg zu verhelfen. Ich muss mich aber sicher noch auf meine Mitspieler einstellen und sie auf mich, aber ich denke, dass klappt schon.
Unser Gegner im Halbfinale ist Lustenau. Was weißt Du über das Team?
Anthony Iob: Von Spielerseite her kenn ich eigentlich nur Myrrä, aber ich weiß, dass es ein Lokalderby ist und das ist immer hart. Es werden viele Zuschauer kommen und solche Spiele sind für mich die besten Spiele. Die Situation kenne ich sehr gut vom Duell Villach-KAC. Ich denke man kann diese Derbies miteinander vergleichen.
Ein Wort zum KAC. Was sind die Gründe für das Nichterreichen der Playoffs und wie siehst Du Deine Zukunft in Klagenfurt?
Anthony Iob: Nun es war ganz ganz knapp. Am Ende hat uns gerade mal ein Punkt gefehlt. Schlussendlich konnten wir unseren schlechten Start nicht mehr kompensieren. Ich habe noch einen Vertrag fürs nächste Jahr und wir werden alles versuchen wieder in die Playoffs zu kommen. Wir haben ein junges talentiertes Team und sind quasi in einem Neuaufbau begriffen. Diese Aufgabe ist für mich eine sehr reizvolle.
Tony die Weltmeisterschaft steht auch schon vor der Haustüre. Deine Ziele mit Italien?
Anthony Iob: Wir spielen gegen Schweden, die Schweiz und die Ukraine. Natürlich wird es gegen die Schweden sehr schwer, aber gegen die Schweizer und die Ukraine können wir sicher bestehen. Unser Ziel ist auf jeden Fall die Zwischenrunde, dann sehen wir weiter.
Du hast auch gerade die Olympischen Spiele in Deiner Heimat hinter Dir. Wie war das gegen die ganzen NHL-Stars zu spielen?
Anthony Iob: Ich würde sagen, dass war mein persönlicher Stanley Cup. Meine Linie hat als Beispiel gegen die Jagr-Linie gespielt und wir haben kein Tor kassiert. Das war ein großer Erfolg. Turin hat mir einfach nur Spaß gemacht und war ein tolles Erlebnis.
Hast Du zum Schluss eine Botschaft an die Feldkircher Fans?
Anthony Iob: Bisher war ich immer als Gegner in der Halle und hab die großartige Stimmung auch als solcher genossen. Ich hoffe Ihr kommt alle auf das Spiel und feuert uns kräftig an, wie man das von Euch gewöhnt ist. Zeigt allen, dass ihr die besten Fans der Liga seid.
Tony, herzlichen Dank für das Gespräch und viel Glück in Feldkirch.
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