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Beiträge von Fex

  • Stellenwert Eishockey vs Fussball in Österreich?

    • Fex
    • 9. April 2006 um 14:24

    Anzahl der gemeldeten Eishockeyspieler in Österreich: ca. 8.300
    Anzahl der ÖFB-Mitglieder: über 200.000

    Noch Fragen?

    Außerdem muß man halt auch sagen, daß man die Länder, in denen Eishockey der beliebteste Sport ist, fast schon an einer Hand abzählen kann:
    Kanada, Finnland, Schweden, Russland, die Slowakei und Lettland. Bei Tschechien bin ich mir schon nicht mehr so sicher, weil die im Fußball auch Weltklasse sind und es dort sicher auch viel mehr Fußballspieler als Eishockeyspieler gibt. In den USA ist Eishockey hinter Football, Baseball und Basketball, drei Sportarten, die ungefähr gleich beliebt sind (maximal Football sticht nocheinmal heraus), die klare Nummer vier, in der Schweiz ist der Sport mit der Hartgummischeibe vielleicht mit Fußball auf ein Niveau zu stellen.
    Bezüglich weiterer Nationen:
    In Frankreich findet Eishockey außerhalb der Zentren wie Chamonix, Amiens, Angers, Grenoble und Rouen nur jenseits der Wahrnehmungsschwelle statt, innerhalb der Zentren ist es hinter der Fußball meist ebenfalls die klare Nummer zwei.
    Die Ukraine und Weißrussland haben mit ihren Hauptstädten Kiew und Minsk jeweils ein Zentrum, in dem sich das ganze abspielt. Die beiden Länder haben meines Wissens ca. je 3.000 regisitrierte Eishockeyspieler
    In Kasachstan gibt es ebenfalls ein klares Zentrum, nämlich die Provinzhauptstadt Ust-Kamenogorsk mit ihrem Klub Torpedo Ust-Kamenogorsk, der so ziemlich alles, was im kasachischen Eishockey Rang und Namen hat, hervorgebracht hat (Nikolai Antropov, Vitali Kolesnik etc.). In KAZ gibt es weniger als 2.000 registrierte Spieler, außerdem ist Eishockey eher unter der russischsprachigen Bevölkerung populär. Jedenfalls habe ich noch keinen kasachischen Eishockeyspieler mit Schlitzaugen gesehen.
    In Italien existiert Eishockey südlich der Salurner Klause auch mehrheitlich jenseits der Wahrnehmungsschwelle, wie man bei den jüngsten olympischen Bewerben schmerzvoll erfahren mußte.
    In Großbritannien sind die traditionellen Eishockeyhochburgen in Schottland, die Liga verzeichnete allerdings einmal bei einem Spiel der Manchester Storm vor über 17.000 Zuschauern den Zuschauerrekord im europäischen Eishockey. Für Großbritannien gilt aber natürlich noch mehr, daß das Hockey hinter König Fußball nicht zur Geltung kommt. Außerdem hat Eishockey in Großbritannien den Hauch eines Nobelsports ähnlich dem Skifahren.
    In Polen war Eishockey bei den Mannschaftssporarten immer klar hinter Fußball anzusiedeln, vielleicht auch noch hinter anderen Mannschaftssportarten, in Ungarn detto.
    Im Baltikum waren abseits der Eishockeyhochburg Lettland, die mit Dynamo Riga einen guten Verein in der sowjetischen Eishockeyliga stellte, andere Sportarten ebenfalls immer schon beliebter. In Estland gingen Dinge wie Langlauf immer schon vor, In Litauen war/ist Basketball der klare Nationalsport, Eishockey konzentriert sich auf das Zentrum Elektrenaj, eine 14.000 Einwohner zählende Provinzstadt im Landesinnern, die mit Energia Elektrenaj (hoffe das schreibt man so) einen Klub in der lettischen Liga stellt. Dieser Klub hat auch alle litauischen Spieler hervorgebracht, die uns geläufig sind, vor allem Darius Kasparaitis (NYR), der aber für Russland spielt, und Dainius Zubrus (WSH), der früher für Russland spielte, seit 2004 aber wieder für Litauen aufläuft. Der Grund für die fehlende Popularität des schnellsten Mannschaftssports der Welt liegt in diesen zwei baltischen Staaten vielleicht darin, dass Eishockey immer ein traditionell russischer Sport war, der mit dem verhassten Besatzer identifiziert wurde.
    In Slowenien gibt es 800 registrierte Eishockeyspieler, die Meisterschaft wird traditionell zwischen Olympia Laibach und dem HC Jesenice ausgespielt.

    Ich habe jetzt das Interesse für die Sportart und die Tatsache, wie viele Menschen den Sport praktizieren, teilweise vermengt, was aber durchaus legitim ist, schließlich ist ein Sport umso beliebter, je mehr Leute ihn auch ausüben, und da hat das Eishockey gegenüber dem Fußball halt von vornherein schlechte Karten: Um Fußball in seiner banalsten Form zu spielen, braucht man im wesentlichen einen billigen Ball und eine gemähte Wiese,, ja nicht einmal Schuhe oder einen Rasen. Wenn man das ganze ein wenig ausgefeilter betreiben will, braucht man einen Rasen, Fußballschuhe, zwei Tore, die man sich zur Not auch noch selber basteln kann und etwas zum anziehen. Somit muß jeder Spieler mit einmaligen Ausgaben maximal in der Höhe von ca. € 70 rechnen, für die man locker eine kurze Hose, ein Leibchen, ein Paar Socken, Schienbeinschoner und ein Paar Schuhe (zwar nicht die besten, aber solide welche) bekommt. Den Rasen gibt es in der Regel in jedem Dorf gratis, wenn nicht, muß man halt ins Nachbardorf gehen.

    Um Eishockey zu spielen, brauch man in der schönsten und ursprünglichsten Variante entweder einen hinreichend zugefrorenen See, den es bei der heutigen klimatischen Situation in weiten Teilen der Welt und Europas den ganzen Winter über nicht gibt (höchstens in Norwegen, Schweden, Finnland und Russland) oder eben ein künstliches Eisfeld, das pro 1,5 h zwischen € 100 und € 250 Miete kostet und zB in meiner ganzen Heimat Vorarlberg an circa sieben Orten verfügbar ist. Dazu kommen noch unbedingt Schlittschuhe, die bei € 60 beginnen, ein Stock um Minimum € 40 und die Pucks. Wenn man das ganze ernsthaft betreiben will, braucht man noch eine Schutzausrüstung, für die man zwischen € 200 und € 400 hinblättert. Wenn man jedoch wie ich im Tor steht, dann darf man schon einmal € 2.500,- auf den Tisch legen, für die man noch gar nicht aufs Eis gelaufen ist.
    Wenn man nun berücksichtigt, daß die Ausrüstungen fast überall, außer dort, wo sie mehrheitlich hergestellt werden, nämlich in den USA und in Kanada, zwei der ärmsten Länder der Welt, gleich viel kosten, ist klar, warum in der Ukraine, Weißrussland und in Kasachstan, Ländern mit großer Bevölkerungszahl, so wenige Leute Eishockey spielen: Wenn man für eine Eishockeyausrüstung zwei Monatseinkommen hinblättern muß, dann ist dieser Sport für die breite Masse an Menschen schlicht und einfach unerschwinglich. Insofern ist die Tatsache, daß es in Tschechien bei doppelter Einwohnerzahl fast auch doppelt so viele Eishockeyspieler gibt wie in Finnland mehr als beeindruckend, obwohl man in Tschechien keine zwei Monatseinkommen mehr ausgeben muß.

    Jedenfalls müßten die Gründe, warum Fußball seitens der Medien in ganz Europa mehr Aufmerksamkeit bekommt (außer eben in den ganz oben erwähnten Nationen), damit klar dargelegt sein. Ich finde das prinzipiell auch nicht schlecht, schließlich werden aufgrund oben dargelegter Fakten in Österreich wohl immer mehr Leute ein Fußball- als ein Eishockeyspiel anschauen wollen. Das dumme ist hingegen, daß die vielen Menschen, die gerne Eishockey, also die in Österreich zweitbeliebteste Mannschaftssportart schauen wollen, in Österreich im öffentlichen Rundfunk GAR NICHTS geboten bekommen, während die Fußballfans mit Champions League verwöhnt werden.

  • Stellenwert Eishockey vs Fussball in Österreich?

    • Fex
    • 9. April 2006 um 11:29

    Doch, wir haben einen eigenen Sportkanal, den TW 1, auf dem jedes Jahr die Eishockeyweltmeisterschaft gezeigt wird. Auch die B-WM, bei der wir hoffentlich wieder aufsteigen werden, wird gezeigt, allerdings mit dem Kommentator Erich Weiss, der einen alle zwei Minuten ob seiner Ahnungslosigkeit zu spontanen Gewaltausbrüchen verleitet und trotzdem schon über 20 WMs und 5 oder 6 Olympische Spiele lang Eishockey kommentiert. Trotzdem wenigstens ein klein wenig Aufhellung am dunklen Himmel.

    In der Schweiz hat das Eishockey natürlich einen wesentlich höheren Stellenwert, wobei ich finde, daß die Fernsehberichterstattung über die NLA die letzten Jahre auch immer weniger geworden ist, oder täusche ich mich da? Früher habe ich viel öfter auf dem SFDRS Eishockey anschauen können, wenn ich wollte. Aber wahrscheinlich hängt das auch direkt mit dem Erfolg oder Mißerfolg der Schweizer Mannschaften in der Champions League zusammen, oder?

    Meine Reihung der Sportarten in ihrem Zuschauerpotential in Österreich:
    Ski Alpin
    Skispringen
    Fußball/Eishockey

    In den Zeitungen:
    Fußball/Ski alpin
    Formel 1
    Eishockey
    Rest

    Im ORF:
    Ski alpin Herren
    Ski alpin Damen
    Fußball
    Formel 1
    Skispringen
    Benjamin Raich Sommertraining
    Marlies Schild Sommertraining
    Hermann Maier Kindheitserinnerungen
    Raich & Schild Beziehungskiste
    2 Stunden Skirennen-Countdown während Olymischem Eishockeyturnier
    Michaela Dorfmeisters Empfang in ihrer Heimatgemeinde
    Michaela Dorfmeisters Hausbau
    Michaela Dorfmeisters Beziehung
    Renate Götschls Rücktrittsgedanken
    Schwimmen
    Golf
    Rallye
    Eishockey

  • Goaliegespann Machreich - Penker

    • Fex
    • 8. April 2006 um 18:54

    Nein, ich bin sicher kein Hellseher, sondern ich beziehe mich damit auf das, was die letzten fünf Jahre mit Divis los war: Was ich mich erinnere keine Saison ohne Verletzung! Gerade wenige Spiele nach seinem überzeugenden Start über dem Bach drüben hat's ihn das erste Mal erwischt. Seither hat er sich nie wieder richtig erfangen.

    P.S.: Jetzt versteh' ich Deinen Kommentar erst richtig. Du hast also gemeint, mit dem "bald" hätte ich einen Zeitpunkt in der Zukunft gemeint. Nein, dem ist natürlich nicht so, sondern ich habe "bald" für "beinahe" verwendet...

    Das ganze, was ich vorher gepostet habe, ist kein "wenn nicht wär...", sondern Realität, oder hast Du unsere Heim-WM letztes Jahr schon vergessen? Divis war damals verletzt, der seinen Zenit eh schon überschritten habende Dalpiaz ebenfalls und so mußte man mit dem damals bei der University of Wisconsin spielenden Bernd Brückler vorlieb nehmen, der die Sache für sein damaliges Entwicklungsstadium eh sehr brav erledigt hat. Ihn trifft sicher die wenigste Schuld an unserem Abstieg, nur war es halt trotzdem ziemlich blöd, mit einem College-Goalie (!!!) gegen Leute wie Ilya Kovalchuk, Maxim Afinogenov, Marian Gaborik und Lubomir Visnovsky, um nur ein paar zu nennen, antreten zu müssen. Dementsprechend hat es halt auch einige vermeidbare Tore gesetzt, wofür man Brückler aber, wie bereits erwähnt, wohl kaum einen Vorwurf machen kann. Daß Penker auch noch eingesetzt werden mußte, rundet den ganzen Eindruck nur noch ab.

    Außerdem will ich abschließend noch auf den letzten Teil Deines Beitrags eingehen: In jeder Sportart, ja in jeder Art von Wettbewerb, ist es prinzipiell von Vorteil, von den Ausgangsbedingungen her gegenüber den Gegnern nicht im Nachteil zu sein. Der Gegner, auf dessen Niveau wir gerne spielen würden (und von Zeit zu Zeit auch spielen), ist zB die Schweiz. Nun muß man berücksichtigen, daß eine solche Nationalmannschaft in Wahrheit nicht nur mit 4 Torleuten und 50 Feldspielern "antritt", sondern mit mindestens 8 Torleuten und 80 Feldspielern, von denen der größte Teil jedoch niemals nominiert wird. Dieser Teil bildet aber ein Reservoir an Spielern, die das A-Gruppen-Niveau haben und beim Ausfall eines nominierten sofort nachrücken können.

    Schweizer Torhüter, die das "Gesamtreservoir" mMn bilden:

    Martin Gerber, David Aebischer, Tobias Stefan, Daniel Manzato, Ronnie Rüeger, Lars Weibel u. a.

    Hinter Gerber und Aebischer kommen alles Leute, die (momentan noch) in der NLA, einer ziemlich starken Liga, NR. 1 sind und das A-Gruppen-Niveau wohl haben.

    Wenn wir ein ähnliches Reservoir in Österreich bilden wollen, haben wir Probleme:

    Divis, Brückler, Dalpiaz, Prohaska, Bartholomäus, Machreich, Penker und Gottardis.
    Wie man sieht, wird da das Eis ziemlich dünn, und bedingt ist das eben vor allem dadurch, daß unsere höchste Liga nur sieben Vereine umfasst, von denen in der letzten Saison genau drei (Wien, Villach und Innsbruck) einen österreichischen Tormann als Nummer eins hatten. Das bedeutet, daß aufkommende österreichische Torhüter, die einen starken Legionär vor sich haben, dazu verdonnert sind, auf der Bank zu sitzen oder in der Nationalliga zu spielen. Beides sind Alternativen, mit denen sie sich nicht weiterentwickeln können: In der Bundesliga sind die Spieler und deren Schüsse/Tricks/Tempo gut genug, um ein Talent auf ein Niveau zu bringen, mit dem es ins Ausland gehen kann, jedoch kommt es nie dazu, wenn dieses Talent pro Saison ganze 5 Spiele macht. In der Nationalliga hingegen ist das Niveau von vornherein zu niedrig, folglich könnte das Talent auch 80 Spiele machen - allein, es würde die Entwicklung auch nicht positiv beeinflussen.
    Mehr Legionäre in der Bundesliga sind also speziell für das Heranwachsen guter österreichische Nationalmannschaftstorhüter der Todesstoß: Bei drei Legionären holt man wahrscheinlich keinen Tormann, bei fünf schon fast sicher, bei sechs oder sieben fast garantiert, schließlich kann man so einen kompletten Block mit drei Stürmern und zwei Verteidigern mit starken Ausländern zu relativ günstigen Preisen ausstatten und dem ganzen mit einem Legionär als Tormann sozusagen noch die gülden glänzende Krone aufsetzen.

    Leider ist nicht alles Gold, was glänzt!

  • Goaliegespann Machreich - Penker

    • Fex
    • 8. April 2006 um 12:23

    Natürlich. Das Problem ist nur, daß sich Divis bald regelmäßig verletzt, und dann kann man mit Brückler und dem Rest antreten. Dann muß sich der Brückler, der ja den ganz großen Sprung noch schaffen muß, nur noch verletzen, und dann ist das Feuer schon am Dach! Außerdem ist die noch viel größere Gefahr, daß einer von den zweien in Nordamerika in irgendeinem sinnlosen AHL-Playoff (oder vielleicht einmal in einem weitaus sinnvolleren NHL-Playoff) spielen muß und nicht zur Verfügung steht.

    Das Problem ist schlicht und einfach, daß durch die wieder grassierende Legionärsmanie die Chancen auf gute österreichische Torleute von vornherein im Keime erstickt werden!

  • Goaliegespann Machreich - Penker

    • Fex
    • 8. April 2006 um 11:32
    Zitat

    Original von geri
    Momentan dürfen wir uns über die vielen guten österreichischen Torhüter freuen. War nicht immer so. Zum Beispiel zu Zeiten eines Stankiewicz. :rolleyes:

    Dann erzähl' mir mal bitte, welche Torleute Du damit meinst. Ich will einmal kurz aus Nationalmannschaftsperspektive meine Sicht der Dinge kundtun:

    Divis: Naja, vielleicht, aber im Moment wohl auch nicht, wobei ja die letzten zwei Partien ganz in Ordnung waren, davor aber wirklich furchtbar!

    Brückler: Ja, da kann ich Dir Recht geben. Wirklich einmal einer, der ein ganz großer werden könnte, auch wenn's in Nordamerika zunächst nicht danach ausgesehen hat. Seine Leistungen in der wirklich starken SM-Liiga (was ich mich erinnere fast 94 % Fangquote) zeigen, daß es dieser Mann drauf hat.

    Prohaska: Profitierte heuer von einer starken Villacher Verteidigung,
    trotzdem darf man seine heurige Saison nich kleinreden: 93 % aller Schüsse zu halten, ist eine mehr als anständige Leistung! Dennoch patzt er immer wieder, vor allem in entscheidenden Momenten, und vor allem in entscheidenden Momenten in entscheidenden Spielen.

    Bartholomäus: Für die EBEL sicher ein solide (Mittelfeld)r Tormann, aber für eine A-WM einfach in allen Punkten zu schwach.

    Penker: Siehe oben, außerdem arrogant wie eine mittelmäßige Diva, die er auch ist.

    Dalpiaz: Hat seinen Zenit schon weit überschritten und die Olympia-Qualifikation quasi im Alleingang versemmelt. Gut, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber seine zwei Patzer gegen die Ukraine haben das Spiel letzten Endes entschieden. Außerdem vollkommen unsicher im Umgang mit der Scheibe, regelmäßige Patzer und Aussetzer komplettieren das Bild.

    Machreich: Hat sich noch nie durchsetzen können, vielleicht schafft er es ja bald. Dennoch gilt für ihn wahrscheinlich auch, was für Bartholomäus und Penker gilt.

    Also, so viele gute Tormänner haben wir in Österreich wahrlich nicht, vor allem nicht in der eigenen Liga, was auch damit kausal zusammenhängt, daß mit anwachsenden Legionärskontingenten eben auch immer mehr ausländische Tormänner in der EBEL spielen. Das bedeutet eine weit geringere Basis an Kandidaten für die Nationalmannschaft und ergo eine Schwächung derselben auf der wohl wichtigsten Position. Wenn man sich dazu im Vergleich die Schweiz anschaut, dann fielen mir bei Ausfall der beiden NHL-Topmänner sofort drei weitere Leute ein, die man problemlos ins Tor stellen könnte (Jonas Hiller, Daniel Manzato, Tobias Stefan, Ronnie Rüeger...)

  • Aufsteiger der B-WM in Frankreich?

    • Fex
    • 6. April 2006 um 15:22

    Ich finde, daß die ganzen Behauptungen, Deutschland habe leichtere Gegner, ziemlich an den Haaren herbeigezogen sind:

    Frankreich hat die letzten Jahre des öfteren in der A-Gruppe gespielt, Japan hat sich enorm gesteigert (erinnert sich noch jemand daran, daß die damals wegen einem sensationellen Eigentor abgestiegen sind?). Gut, Großbritannien war einmal besser, aber die Israelis werden auch von Jahr zu Jahr besser. Klar ist Deutschland mit der größten Basis an Eishockeyspielern und entsprechender Tradition klarer Favorit, jedoch gilt hier noch mehr, daß die auch jedes Spiel zuerst gewinnen müssen.

    Wenn man aber die Gegner Frankreich, Japan, Ungarn, Großbritannien und Israel mit Polen, Litauen, Estland, Kroatien und den Niederlanden vergleicht, dann ist die erstgenannte Gruppe meiner Meinung nach ganz klar stärker.

  • Aufsteiger der B-WM in Estland?

    • Fex
    • 6. April 2006 um 15:03

    Muß meinem Vorredner klar Recht geben: Es wäre nur zu typisch für die Nationalmannschaft, wenn mit erhobener Nase gespielt und schließlich gegen tapfer kämpfende Mannschaften verloren würde. Überheblichkeitspotential gibt es in der Nationalmannschaft ja durchaus (Setzinger & Co.).

    Die Ausgangsposition ist denke ich klar: Von der Papierform her müssen ALLE Spiele klar gewonnen werden, denn Österreich tritt schlicht und einfach über alle 3 oder 4 Blöcke mit besseren Spielern an. Wir haben die meisten und qualitativ hochwertigsten Legionäre und Ex-Legionäre (Kalt, Welser, Koch, Brückler, Divis (?), Setzinger, Hohenberger) und außerdem sind wir, zumindest im Vergleich zu den anderen Ländern, eindeutig eine Eishockeynation.

    Trotzdem gilt eines: Besser 22 durchschnittliche und "schlechte" (was ist das schon?) Spieler und eine Mannschaft als 22 gute und sehr gute Spieler und keine Mannschaft. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Mannschaftssports. Eingeschworene Mannschaften haben schon oft gegen 22 hochnäsige Individualisten gewonnen.

    Ergo: Alles andere als der Aufstieg ist eine klare Enttäuschung, dennoch muß jedes, und ich betone JEDES Spiel zuerst einmal gewonnen werden (erinnert sich noch jemand an das 2 - 2 Unentschieden gegen Holland?).

  • Vergleich der europäischen Ligen

    • Fex
    • 3. April 2006 um 19:22

    Meine Einschätzung:

    RSL
    Elitserien
    SM-Liiga
    NLA
    DEL
    CZE-Extraliga
    SVK-Extraliga
    ÖEL
    Italien
    Slowenien
    Frankreich

    Den Rest kann ich absolut nicht einschätzen.
    Was man allerdings sagen kann ist, daß die ÖEL wohl bald über die SVK/CZE-Extraligen zu stellen sein wird, wenn die Entwicklung so weitergeht...

  • Saison 2003/04

    • Fex
    • 24. März 2006 um 14:59

    Muss meinem Vorredner ganz klar Recht geben: Wenn man sich die Zusammenfassung vom Spiel gegen die San Jose Sharks ansieht, hört man den Kommentator bei jeder Szene vor Divis' Tor eine Phrase sagen: "wide open!". Nicht gerade ein Kompliment, wie ich meinen möchte!
    Eine Fangquote von 83 % ist absolut unter aller Sau, wirklich! Meiner Meinung nach hatte (und hat) Reinhard Divis einfach Pech: Er ist bei einem Klub gelandet, der gerade einen richtigen sportlichen Abstieg durchmacht, der außerdem, auch schon bevor er nach St. Louis kam, mit einem massiven Torhüterproblem zu kämpfen hatte. Deshalb bekam er (spät, aber doch) 2001 seine Chance und wurde dadurch als erster Österreicher in der NHL unsterblich. Das ist ein Verdienst, den ihm niemand mehr nehmen kann! Blöderweise hat er sich nach den ersten ziemlich guten Partien dann das erste Mal arg verletzt, und seither nie mehr diese Form erreicht, darüber kann auch sein gutes Spiel in der AHL nicht hinwegtäuschen:
    Es ist nun einmal so, daß das Spiel in der NHL noch um ein ganzes Eck schneller ist als in der AHL, das gleiche gilt für die Schüsse, und ob ein Puck (nur zum Beispiel) mit 140 oder mit 160 km/h auf das Tor kommt, macht zwar vom Gesichtspunkt der Zeit, die der Puck aufs Tor braucht, keinen so großen Unterschied, jedoch sind es genau diese Zehntel-, ja eigentlich Hundertstelsekunden, von denen es abhängt, ob der Tormann X (Divis) den Puck, den Tormann Y (zB Dominik Hasek) fängt, noch fangen kann oder nicht. Dazu kommt noch, daß Divis die schlechte Angewohnheit hat, viele Abpraller zu produzieren. Das ist in Nordamerika an und für sich nichts ungewöhnliches und viele Torhüter (zB sieht man es bei Aebischer ganz gut) spielen halt einen solchen Stil mit vielen Abprallern, was per se nicht schlimm ist, da aufgrund der kleineren Eisfläche die Verteidiger meist sofort bereitstehen und die Abpraller klären. Blöd wird die ganze Sache nur dann, wenn die Abraller nicht zur Seite abgelenkt werden, sondern in den Slot gehen, also direkt vors Tor, wie in der Partie gegen die San Jose Sharks mindestens zwei Mal passiert. Dort kann man dann auch nicht mehr die schwachen Verteidiger dafür verantwortlich machen - solche Treffer gehen eindeutig auf das Konto des Torhüters, und wenn sie sich häufen, dann kriegt der betreffende Tormann eben pro Abend zwei oder drei Tore mehr.
    Und noch etwas zum Kommentar, Reini sei eher schüchtern und brauche ein familiäres Umfeld: Mag schon sein, ich kenn' den Reinhard natürlich nicht persönlich, sondern nur aus Interviews, das heißt, einmal bin ich neben ihm auf einer Bierbank in einem Feldkircher Festzelt gesessen und hab' ein bißchen mit ihm parliert, aber "kennen" kann man das wohl nicht nennen, oder? Naja, auf jeden Fall zurück zum familiären Umfeld: Dieses sogenannte "familiäre Umfeld" ist etwas, das man sich nicht nur in der NHL, sondern wohl in ganz Nordamerika, abschminken kann. Profisport ist dort noch viel mehr als bei uns ein beinhartes Geschäft, die NHL-Klubs sind schließlich nicht wie bei uns von Eishockeyfreunden betriebene, gemeinnützige und nicht auf Gewinn gerichtete sogenannte "Vereine", sondern gewinnorientierte Unternehmen. In der NHL werden von 1er Torhütern jedes Jahr mehrere Millionen Dollar verdient, und da ist es klar, daß jeder die Nr. 1 sein will, was einen beinharten Verdrängungskampf zur Folge hat, vor allem auf der Torhüterposition! (unten der Link zu einem sehr interessanten Weltwoche-Artikel über dieses Thema, allerdings aus Schweizer Sicht, dennoch interessant)

    http://ourworld.compuserve.com/homepages/heim…eisgenossen.htm

    Man muß sich nur einmal vor Augen halten: Für Stürmer gibt es in jedem NHL-Spiel 12 Plätze, für Verteidiger 6, für Torhüter nur einen. Wenn man sich das Verhältnis NHL-Plätze/Platzanwärter anschaut, dann ist das bei den Torleuten sicher am ungünstigsten. Auf ein familiäres Umfeld kann man also lange warten, aber das muß ein jeder, der den Sprung über den Teich wagt, sowieso wissen. Daß er Österreicher ist, ist da sicher auch keine Hilfe, wobei das sicher nichts ausmachen würde, wenn seine Leistungen, die ja schlußendlich zählen, OK wären, was sie aber definitiv nicht sind, wodurch der Österreichereffekt vielleicht auch noch zum Tragen kommt.
    Um unter den eh schon recht langen Beitrag einen Schlußstrich zu ziehen: Divis hat sich in der NHL bisher alles andere als durchgesetzt und wird, wenn es so weitergeht, bald wieder in Europa zu bewundern sein. Allerdings ist für die Nationalmannschaft doch so etwas wie Hoffnung in Sicht: Bernd Brückler spielt in der starken finnischen SM-Liiga direkt außerirdisch, kassiert kaum einmal einen Gegentreffer, hat eine Fangquote von über 95 % und könnte so bald der zweite österreichische NHL-Torhüter werden.

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