Nordiques! ist wieder da, Vorhang auf zum nächsten Akt im alten Spiel
Warum sind hohe Budgets schlecht?
Budgets = prognostizierte Einnahmen -> höhere Einnahmen, höherer Budgets (unsere Vereine müssen quasi so agieren, außer Rücklagen bilden gibt's keine andere Möglichkeit als die Kohle - dem Vereinszweck entsprechend - auszugeben)
Die Tatsache, dass die Vereine mehr Geld ausgeben impliziert, dass sie entweder mehr einnehmen oder Schulden machen. So lange nicht zweiteres der Fall sind steigende Budgets Ausdruck größerer Wertschätzung durch Zuschauer, Sponsoren und Gönner. Wo ist das Problem?
Wenn schon Probleme mit Budgets, dann nur weil sie über die Klubs gesehen zu unterschiedlich sind. DAS ist das Problem, nicht die Tatsache, dass die Budgets ganz allgemein zu hoch sind. Und wie du behaupten kannst, dass die Vergangenhiet zeige, dass Legionärsregelungen da nicht glättend eingreifen könne ist mir schleierhaft, denn
1. hat man das noch nie systematisch getan (90er Jahre viele Legionäre für alle, ab 2000 wenige -Tendenz steigend- für alle mit einigen Ausnahmen)
2. die oben erwähnten Ausnahmen (zusätzl. Legio für Graz, Salzburg im 1. Jahr) haben sehr wohl effekte gehabt. Graz hat das damals zur Bedingung für den Verbleib in der Liga gemacht (und der Herr Steinburg wird wissen, welchen Effekt das auf Qualität UND Kosten seines Teams haben würde) und sie sind geblieben!
Würde man Budgetungleichheiten (die für die Liga schädlich sind, da stimmen wir überein, mittels der Legionärsquote(n) ausgleichen wollen müsste man "ärmeren" Klubs ganz einfach mehr Legionäre zugestehen und das am besten nach einem genau definierten langfristig ausgelegtem System in Abhängigkeit von der Platzierung in der Vorsaison, denn im Prinzip fallen ja schlechte Platzierung un wenig Geld zusammen (Ausnahmen bestätigen die Regel - Salzburg)
Der Unterschied zum Wage cap?
Beim wage cap gleichst du die Budgets selbst an (und zerstörst damit die Anreize der Klubmanagements Kohle auf die Füsse zu stellen) bei unterschiedlichen Legioquoten gleichst du die Kaufkraft der Budgets an - ohne Anreize zu zerstören. Und leichter administrierbar und kontrollierbar ist welche der beiden Regelungen?
Erstliga Standort Potenzial:
7 ist wenig, stimmt. Aber ob 7 Erstligastandorte ein Problem für die Entwicklung des Sportes allgemein ist hängt davon ab (so wie alles) was man unter dem Begriff "entwicklung des heimischen eishockeys" meint.
Die Nationalmannschaft?
Ukraine, Lettland, Slowenien, Dänemark, Weißrussland, Norwegen - alles ähnlich Nati teams wie unseres (teilweise besser) dort hast du zwischen 1! (Ukraine, Kiev) und knappe 10 Erstliga Standorte und im Prinzip NIX darunter (und das mit Ligen, die zT mMn schwächer sind als unsere und tw. mehr Legionäre haben). Ach ja bevor ich's vergesse unsrere U20 hat bei der WM gegen Ungarn ein Unentschieden erreicht, die haben 5 Mannschaften (2-3 davon professionell) und haufenweise Legionäre...(etwas polemisch dieser Einwurf gebe ich zu, aber dennoch bezeichnend)
Die Breite ganz allgemein?
Warum soll sich die NL und auch die OL nicht entwicklen können (sportlich gesehen, finanziell, organisatorisch) nur weil die BL vom Niveau her weit darüber ist? Was hat das miteinander zu tun? Die B-wälder können eine Halle bauen wurscht wie viel Kohle Salzburg in seinen Kader stopft, alle neune können sie mehr in den Nachwuchs investieren und in den entsprechenden Ligen aufzeigen was sie zu Leisten im Stande sind, sie können dem Publikum und den Sponsoren schönen Sport zeigen und Schritt für Schritt gehen - bis möglicherweise der Primus dieser Klasse so weit ist in die BL zu gehen, was mit sinnvollen Legionärsregelungen ganz sicher unterstützt werden kann. In Noriques! Welt kommt mir vor gibt's Große und Kleine und der einzige Weg die auf's selbe Level zu kriegen ist nicht den Kleinen zu helfen sie wachsen zu lassen sondern den Großen die Haxn abzuschneiden.
Die Ausbildung von Spielern?
Wie viele und wie gute Spieler ein Land hervorbringt hängt nur in geringem Ausmaß davon ab wie viele Legionäre in der ersten Liga erlaubt sind oder wie viele Klubs dort mit welchen Einnahmen/Ausgaben spielen. Das hängt davon ab,
wie viele 6-jährige fangen damit an (wurscht bei welchem Verein, Zitat auch von Uwe Krupp letztens im TV)
wie gut werden die in den nächsten 12-15 Jahren ausgebildet/trainiert.
Dabei ist das Know-how der Trainer bzw. ganz allgemein Qualität und Quantität des Trainings (on und off ice, in allen relevanten Bereichen) sowie die Qualität der Nachwuchsligen viel, viel wichtiger als die Frage, ob 3, 4, 5, oder 7 Legionäre in der BL erlaubt sind.
Meine Ansicht ist, dass die Legio Frage wenig Einfuss auf die Ausbildung bzw. das Angebot von "hinreichend" vielen jungen/guten Spielern hat, aber umgekehrt das Angebot an guten (heimischen) Spielern sehr wohl Auswirkungen auf die Nachfrage nach Legionären hat!
Anders formuliert: die Schweizer haben nicht so gute Spieler weil, sie wenige Legionäre in der Liga haben sondern weil sie gut und viel in die Ausbildung ihrer Spieler investieren haben/brauchen sie wenige Legionäre (genau so die big 7)
Umgekehrt: die Italiener haben so viele Legios/Italos in der Liga weil sie eben nicht genug Spieler zu Hause ausbilden.
Und Österrreich ist da irgendwo dazwischen (im Nachwuchs eher bei Italien...)
Die Richtung der Kausalität ist die Frage!!!
Habe fertig, ein weiterer Beitrag, der obwohl völlig richtig, niemanden überzeugen wird ![]()