KAC kann nicht warten: Haben die 99ers einen Rotjacken-Akteur an der Angel?
Haben die 99ers einen Rotjacken-Akteur an der Angel?
Analyse. KAC-Verteidiger David Maier hat mit seinen Leistungen die Blicke auf sich gezogen. Sein Vertrag läuft 2026 aus und weckt damit Begehrlichkeiten. Graz ist aber nicht alleiniger Interessent.
Klagenfurter Herbstmesse und Bleiburger Wiesenmarkt stehen vor der Tür. Nicht nur dort drehen sich die Karusselle. So früh wie wohl noch nie haben die ersten (teils noch informellen) Hintergrundgespräche in der ICE Hockey League begonnen. „Diese Tendenz ist schon in den letzten Jahren zu beobachten und hat sich tatsächlich geändert. Auch wenn es viele nicht zugeben wollen: Die Liga nähert sich damit langsam der Schweiz an. Andererseits will die Konkurrenz natürlich ihr Profil schärfen“, verrät ein Klub-Manager und spielt damit auf die extrem frühen Transfermeldungen der Eidgenossen an, die bereits ein Jahr im Voraus ihre Neuverpflichtungen verkünden.
Österreichische Klubs möchten damit mittels rot-weiß-roter, identitätsstiftender Akteuren ein Zeichen setzen. Da liegt nichts ferner, als bei einigen KAC-Cracks die Visitenkarte vorsichtig abzugeben. Schließlich laufen bei den Rotjacken nicht weniger als 17 Verträge mit Ende der Saison 2025/26 aus. Darunter von Vereins-Größen wie Clemens Unterweger, Raphael Herburger oder Kapitän Thomas Hundertpfund. In den Mittelpunkt des Interesses dürfte aber David Maier gerückt sein. Der Rotjacken-Verteidiger punktete in den vergangenen Saisonen durch Zuverlässigkeit und Führungsqualitäten. Nicht nur beim Klub, auch bei der A-WM zuletzt in Stockholm zeigte der 25-Jährige auf. Und: Seine Scoringwerte im Rotjacken-Dress steigen kontinuierlich.
Graz als ernste Gefahr
Für den KAC bedeutet das allerdings, dass sich der Klub unter Zugzwang befindet, die Initiative zu ergreifen. Die Vienna Capitals haben bereits in der Vorsaison angeklopft. Salzburg wird bei „Blue Chips“ gerne als Buhler ins Spiel gebracht, will den Fokus aber auf eigene Akademiespieler legen. Graz 99ers gilt für die Rotjacken hingegen als ernstzunehmende Gefahr. Sportdirektor Philipp Pinter bekräftigt jedoch: „Nichts dran. Es gibt keine Verhandlungen mit David Maier.“
Er verfolge Maiers Entwicklung allerdings genau und zeigt sich von seiner Spielweise, seinen Auftritten äußerst angetan. „Er ist ein super Verteidiger, wir sprechen seit vielen Jahren miteinander. Und ja, natürlich haben wir Interesse. Aber es sind viele spannende Spieler nach der Saison auf dem Markt.“ Dass Pinter nicht bis zu diesem Zeitpunkt warten will, haben die vorzeitigen Verpflichtungen von Lukas Haudum, Manuel Ganahl, Mario Huber, Nico Feldner bewiesen. „Man muss jedoch immer prüfen, wer in die Kabine passt. Und ob sich das mit dem Gehaltsschema auch vereinbaren lässt. Wie das alles auf Maier zutrifft, wird sich zeigen“, lässt sich der 99ers-Sportdirektor nicht in die Karten blicken.
Hat KAC gepokert?
Andererseits ist auch zu hören, dass es der KAC erst gar nicht darauf ankommen lassen will. Nicht bei Maier, und wohl auch nicht bei Unterweger. Dann würden die eher defensiv angelegten Klagenfurter Transferaktivitäten des Sommers 2025 plötzlich wieder mehr Sinn ergeben (nur zwei Neuzugänge). Um das Budget für solche beabsichtigten Verhandlungen und wohl langfristig abzuschließenden Verträge nicht zusätzlich zu strapazieren.
Sollen wir jetzt schon ein Transfergeflüster für 26/27 starten