Ein interessanter Beitrag aus den OÖ Nachrichten:
[QUOTE]Zitat
Markus Rogan
"Danke für das Interesse"
Ein Jugendlicher, der täglich um halb sechs Uhr morgens in die Schwimmhalle gebracht werden will, wird seinen Eltern vielleicht bald verdächtig vorkommen. Warum konnte sich der Bub nicht eine Sportart wie Kicken aussuchen, dort nachmittags trainieren, und unter die Leute kommt er auch. Markus Rogan war in Gesellschaft, ehe er einsam seine Längen zog. Er hatte in Wien Eishockey gespielt, aber seine Knöchel hielten die Belastungen bald nicht mehr aus. Schwimmen begann ihm zu gefallen, er genoss es, sich in einer Materie fast schwerelos zu bewegen, in der es bei anderen aussieht, als würden sie ums Überleben kämpfen. "Es war auch eine Chance, von daheim weg zu kommen", sagte der heute 22-Jährige einmal und meinte damit die Streitereien seiner Eltern, bei denen sich zu dieser Zeit die Scheidung anbahnte. Seinem leiblichen Vater, ein Wiener Arzt, folgen andere auf Zeit. Der erste unterstützte das Schwimm-Talent und gewährleistete, dass Markus Rogan bald als einer der weltbesten Jugendlichen interessant wurde. Mit dem zweiten, ein Korrespondent des ZDF, übersiedelte die neue Familie 1996 in die USA, nach Virginia. Dort verfeinerte Rogan nicht nur sein Schwimmen, sondern auch die Art, Menschen zu begegnen. Nach vielen Interviews sagt er: "Danke für das Interesse." Auch am Montag nach der journalistischen Fragestunde im Österreicher-Haus von Athen, obwohl ihm wenige Stunden davor eine olympische Silbermedaille über 100 m Rücken umgehängt worden war.
Markus Rogan hat sein Studium in Stanford absolviert, dort, wo die hübschen Kinder vermögender Eltern exquisit ausgebildet werden. Ihn kostete es keinen Doller, weil er für gute Leistungen bei universitären Sport-Wettkämpfen ein Stipendium abstaubte. Nach den Olympischen Spielen in Sydney sei er kurz in sich gegangen, sagt er. Dort war er weit hinter seinen Erwartungen an Land gekommen. Er überlegte, was er anstellen müsse, um einem Versagen in Zukunft zu entkommen. Da diagnostizierten die Ärzte 2003 einen Tumor im Ohr, so groß wie ein kleiner Pfirsich, zum Glück nicht bösartig. Kaum operiert, war Rogan schneller als je zuvor. Bei der Europameisterschaft in Madrid in diesem Jahr holte er die ersten zwei EM-Titel eines Österreichers. Für den "Bachelor" in Stanford hat er inzwischen auch diesen typisch amerikanischen Hut mit vier Ecken bekommen, den es für Studiums-Absolventen gibt. Halsbänder mit Medaillen stehen ihm besser.
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Markus Rogan
"Danke für das Interesse"
Ein Jugendlicher, der täglich um halb sechs Uhr morgens in die Schwimmhalle gebracht werden will, wird seinen Eltern vielleicht bald verdächtig vorkommen. Warum konnte sich der Bub nicht eine Sportart wie Kicken aussuchen, dort nachmittags trainieren, und unter die Leute kommt er auch. Markus Rogan war in Gesellschaft, ehe er einsam seine Längen zog. Er hatte in Wien Eishockey gespielt, aber seine Knöchel hielten die Belastungen bald nicht mehr aus. Schwimmen begann ihm zu gefallen, er genoss es, sich in einer Materie fast schwerelos zu bewegen, in der es bei anderen aussieht, als würden sie ums Überleben kämpfen. "Es war auch eine Chance, von daheim weg zu kommen", sagte der heute 22-Jährige einmal und meinte damit die Streitereien seiner Eltern, bei denen sich zu dieser Zeit die Scheidung anbahnte. Seinem leiblichen Vater, ein Wiener Arzt, folgen andere auf Zeit. Der erste unterstützte das Schwimm-Talent und gewährleistete, dass Markus Rogan bald als einer der weltbesten Jugendlichen interessant wurde. Mit dem zweiten, ein Korrespondent des ZDF, übersiedelte die neue Familie 1996 in die USA, nach Virginia. Dort verfeinerte Rogan nicht nur sein Schwimmen, sondern auch die Art, Menschen zu begegnen. Nach vielen Interviews sagt er: "Danke für das Interesse." Auch am Montag nach der journalistischen Fragestunde im Österreicher-Haus von Athen, obwohl ihm wenige Stunden davor eine olympische Silbermedaille über 100 m Rücken umgehängt worden war.
Markus Rogan hat sein Studium in Stanford absolviert, dort, wo die hübschen Kinder vermögender Eltern exquisit ausgebildet werden. Ihn kostete es keinen Doller, weil er für gute Leistungen bei universitären Sport-Wettkämpfen ein Stipendium abstaubte. Nach den Olympischen Spielen in Sydney sei er kurz in sich gegangen, sagt er. Dort war er weit hinter seinen Erwartungen an Land gekommen. Er überlegte, was er anstellen müsse, um einem Versagen in Zukunft zu entkommen. Da diagnostizierten die Ärzte 2003 einen Tumor im Ohr, so groß wie ein kleiner Pfirsich, zum Glück nicht bösartig. Kaum operiert, war Rogan schneller als je zuvor. Bei der Europameisterschaft in Madrid in diesem Jahr holte er die ersten zwei EM-Titel eines Österreichers. Für den "Bachelor" in Stanford hat er inzwischen auch diesen typisch amerikanischen Hut mit vier Ecken bekommen, den es für Studiums-Absolventen gibt. Halsbänder mit Medaillen stehen ihm besser.
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