Missbrauchsfall NHL (John Doe is Kyle Beach)

    Man darf auch nicht davon ausgehen, dass da nur ein ungeplantes Wort bei den statements von Toews oder Kane ohne Erlaubnis der Blackhawks raus geht. Die sind doch jetzt nur die Puppen, die nach außen einen Schein aufrecht halten müssen.

    Wenn Toews Charakter zeigen möchte, sollte er sein Kapitänsamt zurücklegen, es ist unmöglich, das nicht mitzubekommen, wenn ein Mitspieler im Training wegen so einem Vorfall verarscht wird. Und dann da nicht einzugreifen, ist für mich eine menschliche Katastrophe. Aber vielleicht war er echt einfach zu jung.

    Wie jemand mit Anfang 20 unter den ganzen Veteranen und dem ganzen irren Managementapparat dahinter ein gstandener Captain sein soll, verstehe ich sowieso nicht. Nur weil jemand der beste Spieler ist, heißt es noch lange nicht, dass er ein "leader" und Charaktertyp ist.

    cheveldayoff hat glaub heut ein Treffen mit Bettman.

    Mittlerweile hat der hawks owner einen Antrag auf Löschung von Aldrichs Namen an die hall of fame geschickt.

    titel aberkennen da sich praktisch alle, spieler und betreuer, in der black hawks organisation einfach nur weggedreht haben. dann hätte chicago 51 jahre keinen titel gewonnen. immer no a lercherlschas gegen die maple leafs :).

    Das Verhalten von Toews damals kann man entschuldigen (selber jung, wieviel wusste er konkret usw). Aber die Statements jetzt mit den good guys sind unter aller S*u

    Gewusst habens es bestimmt in irgendeiner Form, ansonsten hätts keine Anspielungen bzw. abfallende Bemerkungen in der Kabine gegeben.

    Aldrichs Name gehört schnellstmöglich vom Cup, immerhin etwas, dass man seitens Chicago grade Richtig macht.

    Zitat von fishstick

    Das Verhalten von Toews damals kann man entschuldigen (selber jung, wieviel wusste er konkret usw). Aber die Statements jetzt mit den good guys sind unter aller S*u

    Ich finde nicht das das Verhalten von damals zu entschuldigen ist. Das ist Charakter Sache.

    Ich selbst habe mit 23 Jahren wegen Gewalt und Übergriffen am Arbeitsplatz fast meinen Job verloren. War mir scheiß egal. Ich hab die Klappe weit aufgerissen und es sogar an die Öffentlichkeit gebracht.

    Hab natürlich selbst dann gekündigt. Mit solchen Unternehmen will ich nichts zu tun haben.

    Wegsehen ist nicht zu entschuldigen :!: :!:

    • Offizieller Beitrag

    Wie ist das eigentlich hinsichtlich Mitwisserschaft? Da haben ja nicht zu wenige etwas gewusst und nichts gesagt oder getan. Ist das verjährt?

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    Zitat von BUBBA

    Ich finde nicht das das Verhalten von damals zu entschuldigen ist. Das ist Charakter Sache.

    Ich selbst habe mit 23 Jahren wegen Gewalt und Übergriffen am Arbeitsplatz fast meinen Job verloren. War mir scheiß egal. Ich hab die Klappe weit aufgerissen und es sogar an die Öffentlichkeit gebracht.

    Hab natürlich selbst dann gekündigt. Mit solchen Unternehmen will ich nichts zu tun haben.

    Wegsehen ist nicht zu entschuldigen :!: :!:

    Ich meinte nicht wenn er die konkreten Vorwürfe kannte. Wenn es wirklich nur Gerüchte und schwulenfeindliche Kommentare (schlimm genug) gab könnte man auch von was Freiwilligem ausgehen oder nicht in der Schwere. Und es war ja schon gemeldet bei den höchsten Stellen.

    Zitat von fishstick

    Ich meinte nicht wenn er die konkreten Vorwürfe kannte. Wenn es wirklich nur Gerüchte und schwulenfeindliche Kommentare (schlimm genug) gab könnte man auch von was Freiwilligem ausgehen oder nicht in der Schwere. Und es war ja schon gemeldet bei den höchsten Stellen.

    Net böse sein, aber WTF :banghead:

    Wenn also bei der Arbeit ein Kollege homosexuell ist, und der Chef bereits in Kenntnis gesetzt wurde das hier eventuell etwas gemobbt und auch vielleicht sexuelle Übergriffe stattgefunden haben, ist es ganz in Ordnung wenn ich als Kollege bei Beleidigungen weg sehe? Und das noch als quasi Abteilungsleiter.

    Kein Kommentar!

    Einmal editiert, zuletzt von BUBBA (29. Oktober 2021 um 23:14)

    Zitat von BUBBA

    Net böse sein, aber WTF :banghead:

    Wenn also bei der Arbeit ein Kollege homosexuell ist, und der Chef bereits in Kenntnis gesetzt wurde das hier eventuell etwas gemobbt und auch vielleicht sexuelle Übergriffe stattgefunden haben, ist es ganz in Ordnung wenn ich als Kollege bei Beleidigungen weg sehe? Und das noch als quasi Abteilungsleiter.

    Kein Kommentar!

    Ich hab nicht gesagt dass ich das ok finde, sondern dass ich über damals nicht urteilen will weil schwer zu beweisen ist was er wusste und gehört hat. Aber JETZT weiß er es, JETZT weiß er dass es vertuscht wurde, JETZT weiß er dass es auch andere Opfer gab und gibt so einen Mist von sich. Kane genauso. Und das finde ich unentschuldbar.

    Man muss wohl die NHL und das normale Berufsleben unterscheiden.

    Wenn man in der NHL gegen den Strom schwimmt, dh gravierende Missstände aufdeckt, wobei das auch wieder eine Frage der Beweiskraft ist, kann man seinen weiteren Berufsweg wohl knicken.

    Da wird man weder in der NHL, aber auch nicht in der AHL, jemals wieder ein Bein aufs Eis bringen.

    Ich will da keinen Spieler von seinen Versäumnisen freisprechen, aber das sollte man bedenken, wenn man mit Mitspielern und MÖGLICHEN Mitwissern des Geschehens ins Gericht geht.

    Da hätte wohl Kyle Beach selbst, rechtzeitig, seinen Missbrauch zur Anzeige bringen müssen.

    Gravierender ist wohl die Schuld der 'Mitwisser' im Managementbereich.

    Da hätte man rechtzeitig, zumindest eine interne Lösung, wenn nicht überhaupt eine rechtsstaatliche Anzeige ins Laufen bringen MÜSSEN!

    Dieser Schw....priester hätte frühzeitig aus dem Verkehr gezogen werden müssen.

    Ligaintern, aber auch strafrechtlich.

    Man kann Kyle nur wünschen, dass er diese desaströse Erlebnisse verarbeitet und zu einem normalen Leben findet.

    die erste Person hat ja schon Konsequenzen gezogen .. und man wird ihn auch so schnell nicht mehr sehen..

    weitere werden hier Folgen

    das schlimme ist hier eigentlich, dass es gewisse Organe auch und Personen in Positionen wussten, wo man schneller reagieren hätte können

    Spielerm einen Vorwurf machen ist mir ein wenig zu billig

    Zitat von BUBBA

    Allen Beteiligten ist ein Vorwurf zu machen!

    natürlich wäre es schön gewesen hätten sie etwas gesagt - doch das wirklich von jungen Spielern zu erwarten die selber massiv unter Druck stehen ..

    meine ja nur, dass andere hier mehr in der Pflicht gestanden wären!

    Zitat von Riichard89

    natürlich wäre es schön gewesen hätten sie etwas gesagt - doch das wirklich von jungen Spielern zu erwarten die selber massiv unter Druck stehen ..

    meine ja nur, dass andere hier mehr in der Pflicht gestanden wären!

    Ja, eben Alle. Als gesamte Mannschaft, Trainerstab, Management, usw.... Alle hätten als Kollektiv auftreten müssen. Aber dazu braucht es eben Courage, Mut, Anstand und Charakter. Leider überwiegt die Gier nach Geld und der Gruppenzwang.

    Ich melde mich hier nur selten zu Wort, lese aber brav mit. Damals in Salzburg hab ich Beach persönlich kennen gelernt und auch mitgekriegt, wie ihn die anderen Fans gehasst haben – bis er dann dort gespielt hat. Der war immer eine Nummer zu groß für die Liga, aber keiner hier hat kapiert, warum er trotzdem hier spielt. Vielleicht wollte er einfach ein bissl Ruhe von der großen Bühne.

    Aber lasst uns doch eins machen, Fan-Lager übergreifend: Kaufen wir Kyle-Beach-Jerseys von Erfurt (#87, hier: https://blackdragons.domsport.de/Trikot-Home-2020-21-Black-Dragons) bis sie sich dort oben nimmer auskennen und das Ding auch international viral geht. Teilen, drüber reden, Fotos posten. Vollgas made in Austria. Mit einem Erfurt-Beach-Trikot zum Match zu gehen tut keinem weh. Keinem Grazer, keinem Villacher, keinem Salzburger, nicht einmal einem Klagenfurter. Nicht einmal bei einem NHL- oder sonstwas-Besuch. Hab meins grad bestellt, geht völlig schmerzfrei. Party on!

    Also erstens mal ist es erschütternd, was Kyle Beach durchgemacht hat, das ist eine Sauerei. Hoffentlich kann er all das und auch die jetzt auf ihn einprasselnde Berichterstattung verkraften und verarbeiten.

    Aber darüber hinaus sollte man beim Verteufeln aller, die irgendwie damals bei den Blackhawks waren, schon auch die Kirche im Dorf lassen.

    1. Niemand von uns kann den jeweiligen Wissensstand der einzelnen Personen zum damaligen Zeitpunkt beurteilen. Offenbar gab es innerhalb der Mannschaft Gerüchte, ob es dabei aber im Detail um einen sexuellen Missbrauch, um Anzüglichkeiten oder einvernehmliche Akte ging, weiss niemand.

    Mir persönlich scheint es sehr unwahrscheinlich, dass die Mannschaft ernsthaft davon ausging und es für möglich hielt, dass sich ein Missbrauch in dieser Form an einem jungen Spieler ereignet hat, da kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass man mit diesem Trainer weiter zusammengearbeitet hätte.

    2. Zum damaligen Zeitpunkt drehte sich das Leben der Spieler (zumindest kenne ich das selbst in niedrigeren Ligen so) primär ausschließlich um das Erreichen des Lebenstraums, der Fokus ist da so stark, dass man alles andere bewusst oder unterbewusst möglichst fern hält und so eher nicht auf die Idee kommt, Gerüchten nachzugehen. (Das ist nicht richtig, aber menschlich)

    3. Man soll nicht den Fehler machen, jetzt alle zum Täter zu erklären. Es gibt hier einen Täter und einige, die eine falsche Entscheidung getroffen haben, für die sie die Verantwortung tragen müssen. Auch bei dieser falschen Entscheidung, die auch nicht zu rechtfertigen ist, wenn der Bericht über den Informationsstand im Führungskreis stimmt, darf man die Hierarchien aber nicht aussrr Acht lassen. Nicht jeder hatte die Kompetenz, Personalentscheidungen zu treffen, wobei eine Suspendierung bis zur Klärung das mindeste gewesen wäre, was man run hätte müssen.

    4. Jeder sollte sich vielleicht auch selbst an der Nase nehmen und fragen, ob er immer, wenn in der Schule jemand gehänselt wurde, für denjenigen eingetreten ist und sich gegen jedes Unrecht, das anderen in seiner Gegenwart widerfahren ist, zur Wehr gesetzt hat, bevor er vom Schreibtisch aus sein moralisches Urteil über andere fällt. (Damit will ich nicht sexuellen Missbrauch mit Hänselei gleichsetzen, um das klarzustellen, ich kann mir nur nach wie vor nicht vorstellen, dass darüber in der ganzen Tragweite wirklich offen gesprochen wurde, auch da das Thema mit Sicherheit auch für Kyle Beach keines war, das er in der Kabine hinausposaunt hat, da es doch ein sehr schambehaftetes Thema auch für das Opfer ist. Wie oben gesagt gehe ich max. von Gerüchten aus)

    Nur meine Meinung dazu

    ich muss sagen, dass ich so meine schwierigkeiten damit habe zu verstehen, wie man sich das als mann, der jede menge muskelkraft hat und bereits 19 jahre alt ist, gefallen lassen kann. ich sehe bei nem video assistenten auch kein vergleichbares abhängigkeitsverhältnis wie z.b. im fall weinstein. ob er spielt oder nicht, entscheidet der trainer.

    womit ich nicht sagen will: "selber schuld". bevor da noch jemand auf die idee kommt mir das unterschieben zu wollen. ich tue mir halt schwer die sichtweise nachzuvollziehen.

    Versetz dich in die Situation:

    19 Jähriger, Traum von der NHL, du riechst die Eiszeit im Dress von Chicago schon und dann steht da ein Wixxxer wie Aldrich vor dir und sagt "Entweder du machst das jetzt, oder ich geb dem Coach weiter, wie schlecht ich dich einschätze .... "

    Oder umgekehrt, er droht ihm damit, allen irgendeine verrückte Gschicht zu erzählen die ihm den Traum kostet, wenn ers nicht macht.

    Ein HC in der NHL verlässt sich bei nem Prospect schon auf das Wort seines Video-Coach und hat nicht die Zeit bzw. nimmt sich die nicht selbst raus, damit er sich das selbst nochmal genau ansieht.

    Schwierig zu verstehen für manche (Youtube-Kommentare unterm Interview sind da teils zum Kotzen) aber leider nicht unrealistisch und leider auch gar nicht so selten, auch in anderen Branchen.

    Und was soll er denn tun? Ihm einfach die Fresse polieren?

    Tut vielleicht der Seele gut, mit der Karriere wärs dann sofort vorbei gewesen....

    Zitat von Sour-Fox

    Versetz dich in die Situation:

    19 Jähriger, Traum von der NHL, du riechst die Eiszeit im Dress von Chicago schon und dann steht da ein Wixxxer wie Aldrich vor dir und sagt "Entweder du machst das jetzt, oder ich geb dem Coach weiter, wie schlecht ich dich einschätze .... "

    Oder umgekehrt, er droht ihm damit, allen irgendeine verrückte Gschicht zu erzählen die ihm den Traum kostet, wenn ers nicht macht.

    deshalb schreibe ich ja, ich tu mir schwer das nachzuvollziehen. es ist sicher auch eine frage von" wieweit ist man bereit zu gehen um das zu erreichen was man erreichen will" und die kann er nur selbst beantworten

    Zitat von Sour-Fox

    Und was soll er denn tun? Ihm einfach die Fresse polieren?

    vielleicht ka schlechte idee. die aufmerksamkeit der chefitäten wäre ihm danach sicher gewesen.

    Ich kann da beide Denkweisen verstehen, auf der einen Seite bist jung & dumm und willst einfach deinen Traum leben und nicht auf den letzten Metern darum betrogen werden (nichts anderes wäre das in diesem Fall).

    Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, wo da der eigenen Stolz ist, wirklich alles zu tun für seinen Traum. Mit 19 könnte man schon einschätzen, was das mit einem anrichtet.

    Ganz, ganz, ganz, ganz schweres Thema. Wir können ja schonmal garnicht nachvollziehen, was es heißt das ganze Leben auf den Traum NHL Spieler hin zu arbeiten und dann so einen lauwarmen Gatekeeper auf den letzten Metern über den Weg zu laufen. Die Denkweise der Spieler ist hier eine andere, grad die der Kanadier. Die werden von klein auf regelrecht dahin gezüchtet...

    Kann man glaub ich nicht als "Normalsterblicher" nachvollziehen und so wie ein Vorposter schon sagte: ist leider nicht unüblich wenn Macht, viele Bewerber & wenig offene tolle Stellen zusammentreffen.