R.I.P. Florian Janny

    so nun habe ich die Nachrichten setzen lassen.

    Mein aufrichtiges Beileid an die Familie, die Bekannten, Freunde und auch die Fans.

    RIP Florian

    Wahnsinn wie es derzeit zugeht auf der Welt. Langsam mach ich mir auf unserer Insel der Seeligen im schönen Österreich ernsthafte Sorgen um das Miteinander.

    Flo bezahlte seine Hilfsbereitschaft mit dem Leben"

    Von Manuela Kaltenreiner 12. August 2020 00:05 Uhr

    [Blockierte Grafik: https://static1.nachrichten.at/storage/image/6/3/5/6/2396536_artikeldetail-maxi_1vcKZb_oPlK0H.jpg]Florian Janny mit seiner Freundin Marlene. Die beiden waren seit der Hauptschule ein Paar.Bild: privat

    LINZ. Fünffachmord in Kitzbühel: Die Freundin des Mordopfers Florian Janny über ihre Liebe, Trauer und Unwahrheiten

    Fünf Menschen soll Andreas E. im Oktober in einem Haus in Kitzbühel ermordet haben. Heute muss sich der 26-Jährige vor Gericht dafür verantworten. Unter den fünf Opfern war auch der Linzer Eishockeyprofi Florian Janny (24), der jahrelang für die Black Wings im Tor stand. Seine Freundin Marlene A. stellt im Gespräch mit den OÖN klar, dass ihr Freund keine Affäre hatte.

    OÖN: Die Tat ist fast ein Jahr her. Wie gehen Sie mit dem Verlust um?

    Marlene A.: Es ist nach wie vor schwer zu begreifen und schwer zu beschreiben. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Da gibt es Tage, da kommt man irgendwie besser damit klar, aber es gibt leider auch sehr, sehr viele Tage, die wirklich eine Herausforderung sind.

    Wie haben Sie von dem Gewaltverbrechen erfahren?

    Ich bin von Flos Papa angerufen worden. Er hat ziemlich nervös und aufgelöst geklungen. Er fragte mich, wann ich das letzte Mal was von Flo gehört hab. Ich sagte: "Gestern am Abend." Flo hebe nicht ab. In Kitzbühel sei etwas passiert und Flo sollte unter den Opfern sein. Das konnte ich nicht glauben. Warum sollte er in so etwas reingeraten? Aber ich hab’ an der Stimme meines Schwiegerpapas erkannt, dass etwas nicht passt, auch weil die Polizei bei meinen Schwiegereltern war. Ich bin sofort zu ihnen gefahren. Es hat gedauert, bis sich herausgestellt hat, dass es wirklich Flo ist.

    Was war für Sie in dieser Situation besonders schlimm?

    Es wurde behauptet, dass er der neue Freund des ermordeten Mädchens war. Wir haben noch eine Woche davor den Mietvertrag für unsere gemeinsame Wohnung in Linz unterschrieben und waren wirklich sehr glücklich. Heuer wollten wir uns verloben, und auch eine Familiengründung war geplant.

    Was ist Ihre Erklärung, dass er dort in dem Haus war?

    Flo war schon immer für seinen großen Gerechtigkeitssinn bekannt. Er hat das überhaupt nicht geduldet, wenn Menschen schlecht behandelt werden. Ich kannte das auch schon aus der Vergangenheit, wenn er anderen geholfen hat. Er war loyal, hat sich einfach für das Mädel eingesetzt und sie beschützt.

    Was ist Ihnen wichtig?

    Dass Flo nicht als Betrüger, nicht als der neue Freund des Mädchens dasteht. In meinen Augen hat Flo wie so oft Zivilcourage bewiesen, obwohl er das Mädel überhaupt nicht gekannt hat und mit der Familie überhaupt nichts zu tun hatte. Es war auch nichts zwischen den beiden in dieser Nacht. Flo bezahlte seine Hilfsbereitschaft mit dem Leben.

    Sie werden heute bei dem Prozess anwesend sein. Warum?

    Ich habe keine Erwartungen. Vielleicht mache ich das, damit ich das alles ein wenig mehr realisieren kann.

    Was gibt Ihnen Kraft?

    Dass die Wahrheit ans Licht kommt und dass Flo seinen Frieden findet. Und seine Botschaft, nie im Streit auseinanderzugehen. Wir haben jeden Tag im Guten beendet, auch seinen letzten. Er hat immer zu mir gesagt, wir haben uns und wir lieben uns, und das ist das Wichtigste.

    „Unser Kind ist uns gestohlen worden“

    Manuela Janny, die Mutter des ermordeten Florian Janny, spricht erstmals öffentlich über den Tod ihres Sohnes, der sie liebevoll „Mum“ nannte.

    OÖN: Sie geben erstmals ein Interview. Warum haben Sie sich dazu entschlossen?

    Manuela Janny: Wir wollten nicht an die Öffentlichkeit gehen, weil uns das Florian nicht zurückgibt. Aber die Würde unseres Sohnes soll wiederhergestellt werden, das hat er sich verdient.

    Was meinen Sie damit?

    Das Mädchen war nicht seine Freundin, das möchte ich klarstellen. Dass es im ersten Moment für den Täter so gewirkt hat, mag sein, es ist aber nicht die Wahrheit. Ich ertrage es nicht mehr, und ich will das schon gar nicht für Marlene, dass sie ständig damit konfrontiert wird, das sei seine neue Freundin gewesen. Das geht einfach nicht.

    Warum glauben Sie, war Ihr Sohn in dem Haus?

    Er wollte ihr natürlich helfen. Unser Kind hatte einen ganz ausgeprägten Beschützerinstinkt, und wenn er gesehen hat, dass das Mädchen in dem Lokal in Not war, weiß ich, dass unser Bua der Erste gewesen ist, der da dazwischengegangen ist und sie heimbegleitet hat. Er war schon in der Schule der, der sich auf die Seite der Schwächeren gestellt hat.

    Welche Erwartungen haben Sie an den heutigen Mordprozess?

    Keine. Was gibt es für eine Gerechtigkeit, wenn einem das Kind genommen wird? Da gibt es keine gerechte Strafe dafür. Nichts bringt uns unseren Florian zurück.

    Wie geht man mit so einem gewaltsamen Tod um?

    Unser Bua ist einen völlig sinnlosen Tod gestorben, und ihm und Marlene ist die Zukunft genommen worden. Sie haben so viel miteinander vorgehabt. Uns ist die Chance genommen worden, dass wir jemals Oma und Opa werden können. Unser einziges Kind ist uns brutal gestohlen worden.

    Welche Gefühle haben Sie gegenüber dem Täter?

    Keine. Wir möchten ihm keinen Raum in unserem Leben geben. Wir denken nur an unseren Florian. Ich sag immer, Hass ist genauso stark wie Liebe. Und darum hat er keinen Platz bei uns. Wenn man realisiert hat, dass man sein Kind nie wieder in den Arm nehmen kann und sein Lachen, wenn er bei der Tür reingeht, nie mehr sieht, da reißt es einem das Herz heraus. Wir sind extrem dankbar, dass sich Florian uns als Eltern ausgesucht hat und ich seine Mum sein durfte.

    Am heutigen tragischen Jahrestag bleibt nur den Hinterbliebenen viel Kraft zu wünschen.

    Herzliches Beileid und aufrichtige Anteilnahme.

    Ruhe in Frieden Florian #31.

    Heut' wieder a Kerzerl anzünden,

    erinner mich oft an den tragischen Tag,

    aber öfter und gern an die vielen schönen Momente zurück.

    Ruhe in Frieden Florian #31

    Einmal editiert, zuletzt von Jabberwocky (6. Oktober 2021 um 12:51)