Es ist ja der Quendler, der die Refs schlecht macht in seinen Fragen. Wenn einer täglich mit Hockey professionell zu tun hat, dann kann er nicht ernsthaft sagen, dass das Ansehen der Refs in den letzten 10 Jahren nicht besser geworden ist. Das ist doch ganz offensichtlich nicht der Fall.
Den Journalisten zu kritisieren, weil er die Fragen stellt, die die Leute interessieren, ist aber auch falsch. Das wischi-waschi machst eh alles richtig, was manche von denen drauf haben braucht doch niemand. Und die Reaktionen hier herinnen zeigen doch, dass es die richtigen Fragen sind, da gibt es also nichts zu meckern. An den Antworten allerdings schon, so reagiert kein Profi:
- Wo liegt die Kausalität bei "vor acht, neun Jahren standen richtig üble Checks an der Tagesordnung - die EBEL hat weniger Sperren - jetzt läuft alles auf Speed und Skill". Und das ist jetzt sein verdienst? Wenige und kurze Sperren fördern das auch noch oder wie soll man das verstehen?
- "aus Sicht der Fans vielleicht. Die halten Schiedsrichter aber sowieso für Ungeziefer" - diese abartige Pauschalisierung trägt eigentlich nur zur Spaltung der Lager bei, entweder er ist sauer, weil er weiß dass er sich einen neuen Job suchen muss, bei dem er vielleicht tatsächlich etwas leisten muss oder er ist einfach unqualifiziert (oder beides). Es wäre ja das gleiche wenn wir alle Schiedsrichter als blinde Affen hinstellen würden, welcher Fan tut das? Die Bsoffnen? Die Spinner? Da stellt sich Seitz in nette Gesellschaft, sehr niveauvoll.
- "wer beurteilt das? Fans?" na wer denn sonst? Die einen dürfen es nicht, weil sie dann eine Strafe zahlen müssen und es dem Boss der Refs offensichtlich eh egal ist, was die sagen, die anderen werden nicht ernst genommen, weil sie "eh nur Fans" sind. Wow, Seitz hat sich echt eine Position geschaffen, die von keinem angegriffen bzw. kritisiert werden darf, zumindest wenn es nach ihm geht. Und da reden wir jetzt nicht vom klassischen "die blinde Sau sieht eh nix", sondern konstruktive Kritik, die es durchaus auch von Fans geben kann. Wem möchte er denn dieses "erfolgreiche Produkt" verkaufen? Seinen Ja-Sagern oder den Fans?
- "Früher war die Qualität richtig schlecht" - egal ob das stimmt oder nicht, dass er das sagt sollte niemanden verwundern. Wenn ich einen Manager einstelle und ihn nach 9 Jahren Frage, ob seine Arbeit das Unternehmen vorwärts gebracht hat, na wie wird da die Antwort ausschauen?
- "das gehört leider zum Geschäft. wir müssten Bodychecks verbieten..." nein, das ist die falsche Denke von Seitz. Wenn ein Spieler für brutale Fouls nur für ein oder zwei Spiele gesperrt wird, dann freut der sich über eine bezahlte Auszeit und geht bei der nächsten Gelegenheit genau gleich in den Zweikampf. Wird er aber empfindlich bestraft, also 5-6 Spiele und mehr dann überlegt er sich zweimal ob er den Check wirklich zu ende fahren will oder es besser sein lässt. Das mag das Spiel vielleicht ändern, aber mir sind gesunde Spieler lieber als schwer verletzte. Auch im Hinblick auf die Wirkung auf Eltern, die überlegen, ob sie ihre Kids einmal zum Hockey schicken wollen. Ich werde das aus genau diesem Grund niemals tun!
- Der Oberhammer "wenn wir das zu streng auslegen, würden wir dem Spiel schaden" und dann die Argumentation dazu " im November sind die Zuschauerzahlen eingebrochen, im Dezember wieder gestiegen" NO NA NED? Er vergleicht zwei Monate in der selben Saison miteinander, die bekannt dafür sind, dass der eine besser, der andere schlechter ist, was die Zuschauerzahlen betrifft? Wenn er schon so einen peinlichen Vergleich macht, dann bitte im Jahresabstand, Nov mit Nov.
Aber egal, ich hab noch NIE gehört, dass jemand sich ein Spiel nicht anschaut, weil zu viel Strafen gegeben wurden.
Für mich hat sich Seitz, dessen Institution das DOPS ich sehr schätze, mit diesem Interview absolut ins Abseits gestellt, ich würde ihm keine Sekunde nachtrauern. Das DOPS ist eine gute Sache, aber es braucht frisches Blut an der Spitze.