Genau das ist doch mMn die größte Schwäche, warum der Herr untauglich ist. Man erinnere sich zB nur, wie er in einem öffentlichen Brief über die 99ers hergezogen ist, das wäre sogar fürs Forum ein mehr als peinlicher Beitrag gewesen, aber in so einer Position ist das ganz einfach inakzeptabel. Oder seine Aussagen nach der Massenschlägerei zwischen Salzburg und Wien, ebenfalls unfassbar für seine Position. Selbstreflexion, Contenance, Neutralität, Objektivität Fehlanzeige.
Und in diesem Interview zeigt er auch wieder deutlich, warum der Herr ungeeignet ist, nicht nur für diese, sondern für so ziemlich alle Positionen. Kritik ist nicht erlaubt, was soll das bringen? Während er selbst zu einem Rundumschlag ausholt, seine Arbeit bis zum geht nicht mehr lobt und um dies zu untermauern, noch über die Schiedsrichter von früher herzieht und behauptet, dass diese nicht einmal eislaufen konnten, was nichts weiter ist als eine Lüge.
Und an den Verletzungen ist natürlich die Importbeschränkung schuld, andere mögliche Faktoren schließt er kategorisch aus (das ist ja eine noch undifferenziertere Meinung als die meisten hier in dieser Frage haben, die kapieren wenigstens, dass das Problem mehr als eine Dimension hat), und schon gar nicht könnte es vielleicht mit den lächerlichen Sperren, die er über Jahre hinweg für unter anderem gemeingefährliche Fouls ausgesprochen hat, zusammenhängen.
Und nachdem so viele Haken passieren, werden die gleich gar nicht gepfiffen, weil dann keine Fans mehr in die Halle kommen. Das heißt dann wohl, dass man beim Seitz einfach so viel foulen muss, dass man den Punkt erreicht, bei dem er denkt, dass das Spiel dadurch unattraktiv wird. Mann oh Mann, was ist das bitte für ein Schiedsgericht? Der Zuschauerzuspruch beeinflusst die Entscheidungen? Da sieht man mal wieder den Interessenskonflikt, in dem er steckt als DOPS-Leiter und Director of Hockey Operations. Auf der einen Seite soll er Sperren aussprechen und die Schiedsrichter ausbilden, rigoros zu pfeifen, auf der anderen Seite ist er dafür verantwortlich, das Eishockey attraktiv zu gestalten und die Fans in die Hallen zu locken, nur ist er der Meinung, dass eine Vielzahl von Fouls dazu führt, dass niemand mehr in die Hallen kommt und deswegen werden diese nicht gepfiffen. Milchmädchenrechnungen par excellence. Und mit einem Wort: Untragbar, Punkt!
Als führender Kopf eines Schiedsgericht ist der Herr demnach ca. gleich gut besetzt wie ich als Opernsängerin in der Hauptrolle.
die Grazer werden grundsätzlich ja auch zu recht kritisiert, wiewohl ich mich an den "öffentlichen Brief", den du erwähnst, nicht erinnern kann. Eventuell kannst du den nochmal reinstellen?
Kritik konstruktiver Natur gehört schon dazu, allerdings ist dafür auch der geeignet Kanal zu wählen. Kann ja ein Seitz nichst dafür, dass die Präsidenten hier ein Klima geschaffen haben, in dem sie hergehen und sagen "die scheiss liga ist schuld an allem" (was sie selbst beschlossen haben). ein Beispiel von vor einigen Jahren ist, dass die Präsidentsitzung die Jerseyfarben-Trennung in "hell" und "dunkel" absegnet, damit die sowohl für refs als auch Zuseher besser zu unterscheiden sind und dann kommt einer daher und produziert zwei "dunkle" weil er sich nicht erinnern kann, was er beschlossen hat und beklagt sich dann, die "böse Liga verursacht extrakosten". Jedes Mal verordnen sie sich selbst Stillschweigen über Entscheidungen, gehen raus und rufen ihren Haus und Hofjournalisten an und schädigen ihr eigenes Produkt mit Aussagen aus der Sitzung, die sich ungefähr so anhören "Die liga hat gegen unsere eigene Klugheit beschlossen, dass blablabla"
Die Schiedsrichter waren früher nicht nur schlechter, sie waren auch eher weniger. Wenn dir Erinnerung den Blick vergoldet, okay, aber das hält einer Überprüfung nicht stand. außerdem gehe ich davon aus, dass Seitz "can't skate (on a certain level)" gesagt hat, was nicht heißt, dass sie nicht eislaufen konnten, sondern nur, dass es jemandem, der eine gewisse Agenda verfolgt, gut in die Story gepasst hat, eine Aussage zu überdrehen.
Zu den nächsten beiden Absätzen: Wir wollen attraktive Spiele und Spiele ohne sinnloses Haken und Stockschlagen. ich glaub', da sind wir uns eh alle einig. Daran hindern uns imho einerseits die zu wenigen heranwachsenden Spieler, anderseits die GMs, die Coaches a) keine vertrauenswürdigen jungen Spieler zur Verfügung stellen und b) nicht per Arbeitsauftrag dazu zwingen, diesen jungen Spielern auch das Vertrauen zu schenken und andererseits (aber das ist nur ein kleiner Aspekt des Themas) die Schiedsrichter, denen es an der Fähigkeit mangelt 60 Minuten lang, zwischen einem sauberen Check und einem Mordanschlag, zwischen einem zu ahndenden Stockschlag und einem verlorenen Arbeitsgerät aus persönlicher Unfähigkeit oder einem Blöden Zufall zu unterscheiden. Und natürlich muss jeder daran arbeiten, besser zu werden. Ich seh halt die Schiedsrichter als kleineren Teilaspekt und da du ohne sie nicht spielen kannst und auch mit allem Geld der Welt (as if..) nicht 100% funktionierende fehlerlose Maschinen kriegst, muss man mit dem Leben, was da ist und versuchen, Verbesserungen zu erreichen. Schritt für Schritt halt. Weil noch weniger wie Spieler wachsen auf einmal gute Refs ausm Boden.
Ich hatte übrigens in der Vergangenheit auch massive Schwierigkeiten mit den - für mich zu milden - Entscheidungen des DOPS, die ich mir zeitweise nur so erklären kann, dass da noch jemand nach der bereits getroffenen Entscheidung sagt: "das können wir nicht machen, das kostet uns in der nächsten Abstimmung über irgendwas eine Stimme, milderts das ab". Und trotzdem ist dass immer noch um Hausecken besser als der Strafsenat von früher.