Alles anzeigenMeiner auch zum Thema "Fanbefreiung aus den Fängen der Polizei":
In der Olympiahalle zu Innschprugg speckt eine leicht illuminierte Gruppe junger Stehplatzbesucher laufend brennende Tschick auf die Sitzplatzbesucher und ihre Lodenmäntel. Und schüttet Bierreste.
Bis zwei Polizisten einschreiten.
Die Mitarbeiter des Innenministeriums krallen sich, nicht feig, den Jüngsten und Kleinsten. Und ziehen ihn an den Haaren recht derb in die Katakomben der Halle.
Zwei junge Jusstudenten - der eine der Leo Hirsch, später und heute noch Rechtsanwalt in Soizburg, ja einige Zeit auch Präsident der Rechtsanwaltskammer dort; der andere ein Austauschstudent aus Kalabrien - können diese menschenunwürdige Behandlung nicht mitansehen, lassen Hockey Hockey sein, begeben sich ebenfalls in die Katakomben, verlangen nach dem Einsatzleiter der Uniformierten und machen ihm das echt faire Angebot, gegen die unverzügliche Freilassung des jungen Manns von einer Disziplinaranzeige gegen die zwei Grobiane abzusehen, "die sich gewaschen hat". Angebot wurde anstandslos angenommen.
Geht eben nichts über Hockeyfansolidarität!
Wahrlich heldenhaft, Respekt!
Ich hätte euch Gscheitlingen eine gschmalzene Anzeige wegen "Behinderung der Staatsgewalt" gewünscht. Eine Gruppe Bsoffener schmeisst deiner Schilderung zufolge also Zigaretten und Bier auf andere Hallenbesucher, die sich offenbar nicht getraut haben, sich dagegen zu wehren, oder es nicht konnten. Ihr habt offenbar diesbezüglich auch keine Veranlassung gesehen oder euch einfach wie alle anderen angschissen, der delinquenten Gruppe eure geballte rechtliche Kompetenz vor den Latz zu knallen oder anders deeskalierend einzugreifen. So groß war die Solidarität mit den Eishockeyfans dann wohl doch nicht.
Daher wird die Polizei gerufen, die eine der "Rotzpippen" gscheit anpackt und weg zaht - habt ihr gesehen oder gehört, was der betroffene Besoffene gegenüber den Beamten gesagt oder getan hat? Ob der jetzt groß, klein, dick oder dünn war, interessiert doch keinen. Dann, wenn die Exekutive da ist und alles im Griff hat, dazu zu kommen und einen auf "bürgerliches Engagement" zu machen, muss sich echt voll toll angefühlt haben. Fast so wie Greenpeace beim Retten eines Blauwals.
Ich hatte beruflich über viele Jahre mit der Polizei zu tun, die mir im Rahmen der Amtshilfe zur Seite stand und genauso mit Rechtsgelehrten, die zum Teil zu Ungunsten von Opfern Fakten verdrehen und sich aufspielen.
Dabei war mit wenigen Ausnahmen die erst genannte Gruppe immer wesentlich sympathischer, hilfreicher und tatkräftiger (vorwiegend deeskalierend mit Argumenten, ruhiger Ausstrahlung von Autorität und nicht mit Schlagstock), als so mancher Anwalt, der sogar vor Gericht oder im Rahmen von Explorationsgesprächen sofort weiß im Gsicht und schmähstad wurde, sobald es einmal etwas grober zur Sache ging.
Sorry for OT, aber da stellts mir echt den Kragen auf.