Servus TV stellt Betrieb - doch nicht - ein

    Zitat von dirigo

    so schnell wird vergessen!

    kann sich noch wer daran erinnern, als seinerzeit die gewerkschaftseigenen konsum märkte zugedreht wurden und einige tausende mitarbeiter auf der strasse standen?

    wer kann es verübeln, dass er eine zusammenarbeit mit diesen leuten, welche zu wissen glauben was für eine firma gut ist, nicht anstrebt.

    es gibt viele grosse firmen, die auch ohne gewerkschaft sehr erfolgreich arbeiten und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass stv ihre mitarbeiter untervorteilt bzw. rechte ihrer mitarbeiter ignoriert.


    Auweia, dirigo. Es ging bei Servus TV um die Frage, ob ein Betriebsrat gegründet werden soll, der die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter vertritt. Ist etwas ganz Legales und gerade im Bereich des Privatfernsehens in Ö von besonderer Relevanz, weil es dort nicht einmal einen Kollektivvertrag für die Medienmitarbeiter gibt.

    Dass viele große Firmen “ohne gewerkschaft erfolgreich arbeiten“ - ohne Betriebsrat hast wahrscheinlich gemeint, so wie zB Amazon und Co: Ja eh, wenn man Erfolg mit Profit gleichsetzt; und nicht mit den geringen Rechten und niedrigen Löhnen der Arbeiterinnen und Arbeiter in diesen Unternehmen, was auch für die hohen Profite sorgt.

    Sind die Konsum-Märkte wegen Betriebsratsgründung geschlossen worden? Wohl kaum, das waren wirtschaftliche Gründe, genauso wie bei den tausenden Konkursen, Insolvenzen und Betriebsschließungen, die seitdem von der "kapitalistischen Privatwirtschaft" verursacht worden sind. Wie kann da überhaupt noch jemand mit diesen Leuten der Privatwirtschaft arbeiten wollen?

    Zitat von dirigo

    so schnell wird vergessen!

    kann sich noch wer daran erinnern, als seinerzeit die gewerkschaftseigenen konsum märkte zugedreht wurden und einige tausende mitarbeiter auf der strasse standen?

    wer kann es verübeln, dass er eine zusammenarbeit mit diesen leuten, welche zu wissen glauben was für eine firma gut ist, nicht anstrebt.

    es gibt viele grosse firmen, die auch ohne gewerkschaft sehr erfolgreich arbeiten und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass stv ihre mitarbeiter untervorteilt bzw. rechte ihrer mitarbeiter ignoriert.

    Der Betriebsrat wird von der Belegschaft gestellt, und nicht von der Gewerkschaft oder der AK. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, möge jene Belegschaft durch eine demokratische Wahl entscheiden. Wer dies verhindert hat was zu verbergen, wer sich an die Regeln und Gesetze hält braucht sich nicht zu fürchten. Betriebliche Interessensvertretung hat sich in den letzten 30 Jahren verändert, es geht um ein faires Miteinander. Schäm dich Didi.

    Zitat von VincenteCleruzio

    Dass viele große Firmen “ohne gewerkschaft erfolgreich arbeiten“ - ohne Betriebsrat hast wahrscheinlich gemeint, so wie zB Amazon und Co: Ja eh, wenn man Erfolg mit Profit gleichsetzt; und nicht mit den geringen Rechten und niedrigen Löhnen der Arbeiterinnen und Arbeiter in diesen Unternehmen, was auch für die hohen Profite sorgt.


    Ui Zenz, heut stellst wieder Vergleiche an.Während die mir bekannten Red Bull Hackler alle sehr zufrieden mit ihrem Posterl sind, weil sie dasselbe sonst kaum wo reissen könnten, dürfte Amazon nach allem was man hört der Inbegriff einer Saubude sein. Aber eh wurscht.

    Wissend dass es ohne auch nicht gut geht, weil der Mensch dazu neigt ein Arsc.loch zu sein, hab ich gerade keine besonders hohe Meinung von manchen Betriebsräten, da ein Bekannter heuer auf Betreiben des Betriebsrates einer ehemals staatlichen Einrichtung nach 35 Dienstjahren gefeuert wurde.
    Er wollte es als Zwischenvorgesetzter nicht immer dulden, dass die durch personelle Ausfälle entstehende Mehrarbeit immer von den selben Guthäuten abgearbeitet wird, während sich ein gleich hoher Teil der Bediensteten mittels hanebüchenen Ausreden erfolgreich schraubt.
    Der Betriebsrat als Schutzengel für den gestandenen Obizarer sozusagen, wird’s wahrscheinlich nicht nur dort geben.

    Beim Konsum warens angeblich sowieso die Größten. Stinksauer wenn man nicht zu Betriebsversammlungen erschien, aber zustehende Leistungen wenn möglich eiskalt abgestritten.
    Ich glaub, es ist nicht selten dass unter den Betriesräten ähnlich miese Hunde zu finden sind wie unter den Arbeitgebern, was schade ist, weil man Betriebsräte mit Charakter brauchen würde und diese auch kein Schaden für einen Betrieb wären.
    So ganz unbegründet ist aus seiner Sicht die Abneigung gegen einen Betriebsrat jedenfalls auch nicht.

    Hat man aber eh schon öfters gehört, dass Mateschits die Zuzahlungen reduzieren will, allein es wird sich bis heute nie ausgegangen sein. So weiterwursteln hätte auf Dauer sowieso keinen Sinn gehabt. Man stelle sich mal vor, dreistellige Millionenbeträge jedes Jahr nur für Servus Tv, das ist ja oberkrank.

    Mir ist nun leid um den Tomanek, und interessanterweise auch um den Baumgartner, hätte ich nicht gedacht. Sonst kanns einem als Salzburger eh wurscht sein, weil eh nur Heimspiele übertragen wurden und da ist der Opa im Volksgarten und nicht vorm Fernseher.

    Find das ganze sau schwach von red bull.
    Im Standard steht, das Servus-TV Verluste im dreistelligem Millionenenbereich einfährt und mit gewissen Sendungen nur ein paar tausend Leute erreicht. Auch wenn man dem Sender ein gutes Programm bescheinigen kann, so find ich es persönlich eine Frechheit wenn man als Grund für das schließen des Senders das Gründen eines Betriebsrates vorschiebt.
    Wenn das Management oder die Vorgaben des Eigentümer so schlecht/unwirtschaftlich sind, dass es Jahrelang ein derartiges Minus einfährt, dann kann (gilt für rbs) oder muss man den Sender wohl schließen, Schuld ist aber sicher nicht der Wunsch einen Betriebsrat zu Gründen.

    Comrade @almerer. Wenn Arbeiterinnen und Arbeiter in einem Unternehmen, in dem es wie bei Servus TV keinen Betriebsrat gibt, über die Gründung eines Betriebsrats diskutieren - mehr war ja nicht -, dann tun sie das Deiner Meinung nach weshalb? Weil alles eh so paletti ist?

    Lt. Medien hat DM letztes Jahr 384 Mio zugeschossen.Einzelne Mitarbeiter wurden von Gewerkschaft und AK infiltriert. 200 Mitarbeiter haben eine Liste unterschrieben wonach Sie gar keinen Betriebsrat wollen.
    Mitarbeiter von Servus haben tlw. Gratis oder geförderte Wohnungen, Gratiskantine, Gratisgetränkeautomaten usw.
    Soviel zum Thema!!!

    Zitat von FTC

    Lt. Medien hat DM letztes Jahr 384 Mio zugeschossen.Einzelne Mitarbeiter wurden von Gewerkschaft und AK infiltriert. 200 Mitarbeiter haben eine Liste unterschrieben wonach Sie gar keinen Betriebsrat wollen.
    Mitarbeiter von Servus haben tlw. Gratis oder geförderte Wohnungen, Gratiskantine, Gratisgetränkeautomaten usw.
    Soviel zum Thema!!!


    Infiltriert wurden sie also? Wie darf ich mir das vorstellen?
    Wenn nur ein einziger dieser Mitarbeiter der Meinung war, dass ein BR sinnvoll wäre, dann ist das sein gutes Recht. Da kann der Sonnenkönig noch so viele Goodies verteilen. Recht bleibt Recht. Auch wenn reiche Leute gern glauben, sie würden darüber stehen.

    Zitat von FTC

    Lt. Medien hat DM letztes Jahr 384 Mio zugeschossen.Einzelne Mitarbeiter wurden von Gewerkschaft und AK infiltriert. 200 Mitarbeiter haben eine Liste unterschrieben wonach Sie gar keinen Betriebsrat wollen.
    Mitarbeiter von Servus haben tlw. Gratis oder geförderte Wohnungen, Gratiskantine, Gratisgetränkeautomaten usw.
    Soviel zum Thema!!!

    mit welchem Hintergrund? Wollten sie den Sender übernehmen damit sie ein eigenes Fernsehen für ihre "Gewerkschaftspropaganda" haben?

    Zitat von Capsaicin


    Infiltriert wurden sie also? Wie darf ich mir das vorstellen?
    Wenn nur ein einziger dieser Mitarbeiter der Meinung war, dass ein BR sinnvoll wäre, dann ist das sein gutes Recht. Da kann der Sonnenkönig noch so viele Goodies verteilen. Recht bleibt Recht. Auch wenn reiche Leute gern glauben, sie würden darüber stehen.

    Klar ist es sein gutes Recht. Genauso ist es aber das gute Recht eines Eigentümers bei einem defizitären Geschäftszweig die Reißleine zu ziehen

    So sind's die Roten! Alles kommunistische Kapitalfeinde, die dem - bereits Heute im Paradies lebenden - S-TV Mitarbeiter, wie einst schon Luzifer in Form der Schlange, ihre aufrechte Liebe zu ihrem Didi zerstören wollen. Und essend vom Baum der Erkenntnis wiederholt sich die älteste aller Geschichten, und Gott (stilisiert durch den roten Stier) entzieht den verräterischen Menschen seine Liebe.

    Man kann nicht sagen, dass die Geschichte die Belegschaft nicht gewarnt hätte - wahrlich nicht.

    Edit: sollte zwischen der Entscheidung und dem Betriebsrat auch nur die geringste Verbindung bestehen, dann habe ich das letzte Fünkchen Respekt vor dem kleinen Gierschlumpf verloren.

    Eine letzte Anmerkung dazu - dann widme ich mich wieder dem Sport:

    § 40 (1) des Arbeitsverfassungsrechts: In jedem Betrieb, in dem mindestens 5 stimmberechtigte Arbeitnehmer beschäftigt sind, sind ... von der Arbeitnehmerschaft Organe (Betriebsräte) zu bilden. (sind zu bilden!)

    Einige Mitarbeiter von Servus TV wollten offenbar dem Gesetz folge leisten und haben sich bei ihren Interessensvertretungen erkundigt, wie denn das wohl so funktioniert.

    Nun hat jeder der 264 Mitarbeiter unterschiedliche Zugänge und vielleicht auch Erfahrungen zu dem Thema. Die einen sind mit ihrem Job zufrieden, die anderen weniger oder auch nicht (wie in jeder Firma), die einen haben gute Erfahrungen mit Betriebsräten gemacht, die anderen weniger (wie beim Frisör), und manche sind vielleicht hellhörig geworden, dass es wirtschaftlich nicht so gut läuft und haben vielleicht gerade deshalb mit dem Gedanken gespielt einen Betriebsrat zu gründen, der teilweise gute und starke Mitbestimmungsrechte ausüben kann. Dass das dem Management gegen den Strich geht es sich nicht gerne in die Karten schauen lässt, mag von Natur aus so sein, meistens auch dann - wenn was nicht rund läuft. Dass man deswegen einen Betrieb schließt, ist nicht nachvollziehbar und wird auch nicht der Grund sein.

    Fakt ist, es steht jedem zu, einen Betriebsrat zu gründen - wenn die Belegschaft dies nicht möchte, kann es dies durch einen demokratischen Prozess verhindern. Ist auch legitim. Was dann die Arbeiterkammer oder die Gewerkschaft davon hat, ist mir nicht ganz schlüssig - außer in einiger Zeit einen Haufen Arbeit, wenn wirklich was im Busch ist... Die Rechtschutzstatistik beider Organisationen weist aus, dass beide Organisationen sich nicht über Arbeit beklagen können / insofern gibt es auch diesbezüglich wenig Grund, jemanden infiltrieren zu müssen ;)

    • Offizieller Beitrag

    @Almöhi: sicher wird jeder "seine" geschichte über einen schlechten/korrupten/kriminellen BR kennen.
    genauso wie ich geschichten kenne, wo betriebe die gewerkschaft verklagten, weil sie die lehrlinge bei der bildung eines Jugendvertrauensrates unterstützten. ja sowas gibts.

    seis wies sei: nicht jeder chef bzw. geschäftsführer ist ein ar$chloch und nicht jeder BR bzw. Interessensvertreter (seis AK oder ÖGB) ist mies. viele tun sich das (sofern nicht freigestellt) neben ihren normalen tätigkeiten im betrieb freiwillig an! nur um sich dann alles schimpfen zu lassen. dass man sich unterstützung bei Gewerkschaft und Co holt ist wohl auch selbstverständlich.
    die WKO bzw. IV ist ja auch auf der "anderen Seite" da, wenn es um Ratschläge bzw. Unterstützung geht.
    komplett normal.

    Zitat von Fan_atic01

    WKO bzw. IV ist ja auch auf der "anderen Seite" da, wenn es um Ratschläge bzw. Unterstützung geht.

    Meinst aber nicht wirklich ernst, oder? Die kümmern sich nicht wirklich um die Betriebe (außer um die Großen). Wenn ein Kleiner Probleme hat, ist ihnen das ziemlich egal. Hauptsache Beiträge werden kassiert. Ist leider eine Pflichtmitgliedschaft, sonst wäre ich da schon längst draußen!!

    Ist vielleicht schon etwas zu OffTopic

    Zitat von VincenteCleruzio

    Dass viele große Firmen “ohne gewerkschaft erfolgreich arbeiten“ - ohne Betriebsrat hast wahrscheinlich gemeint, so wie zB Amazon und Co: Ja eh, wenn man Erfolg mit Profit gleichsetzt; und nicht mit den geringen Rechten und niedrigen Löhnen der Arbeiterinnen und Arbeiter in diesen Unternehmen, was auch für die hohen Profite sorgt.

    Ist jetzt nur ein Beispiel und keine Statistik: An den Standorten an denen es keine Betriebsraete gibt zahlt die Firma fuer die ich arbeite besser.

    Zitat von Fan_atic01

    Super Diskussion, dann kam Vaclav...

    Redefreiheit ist ein Schutz der Minderheit, denn die Mehrheit wird nicht angegriffen wenn sie ihre Meinung kundtut. (Sehr frei nach Voltaire)

    kann mir durchaus auch vorstellen, dass die vereine den einen oder anderen sponsor zukünftig verlieren werden, da ja nun (möglicherweise) keine übertragungen im free-tv stattfinden werden.
    also machts gefälligst einen eigenen ebel-sender ihr ligaverantwortlichen !! kann ja ned sooo schwer sein ... sonst fallt euch ja auch immer so mancher topfen ein (siehe try-out-regelung) :D

    Didi mal wieder sauer, sobald ihm was gegen den Strich geht wird er zu einem Ungustl 1. Klasse. Als sich damals am Ring die Kritiker häuften haute er ja auch sofort den Hut drauf. Die Politik musste dann nach Salzburg betteln kommen, dass er den Ring doch noch ausbaute bzw. wieder in Betrieb nahm. In Leipzig drohte er auch sofort, als die DFL den angestrebten Klubnamen verboten hat.