Während der Wm ist die Diskussion über das Verhalten der Spieler bei 2-1 Situationen entstanden. Ich habe hier kurz ein wenig etwas zusammengeschrieben, ohne Vollzähligkeit natürlich. Wollte die Bilder dort einfügen, wo sie hingehörten, bin aber zu dumm dafür.
2 auf 1 Situationen
2 zu 1 Situationen sind in einem Spiel eine der spannendsten und begehrtesten Spielsituationen in einem Spiel. Hans Zach nannte den Grund solcher entstandenen Situationen immer wieder „ das Schlafen in der Pendeluhr“ und das russische Adlerauge meinte in seinem herzhaften Englisch dazu immer „ someone slept like a log at the switch „.
Solche Situationen sind sowohl offensiv noch mehr aber defensiv sehr schwierig zu erlernen und stellen für den Verteidiger wahre Herausforderungen dar, weil die Offensiv-abteilung einige Züge ziehen kann.
Schauen wir zunächst auf den Klassiker Rush 2:1 .
Das Bild zeigt die klassische Situation, dass sich der Verteidiger in der Mitte befindet und die beiden Stürmer innerhalb der Points und die Entfernung der beiden Stürmer,, je näher sie dem Tor kommen, abnimmt. Das sind die Klassiker die dann zu viert im Torkreis enden. Sieht man vor allem sehr oft bei den Kleinsten und Hobbymannschaften. Im leicht höheren Niveau endet die Situation damit, dass ein Flipp nicht beherrscht wird und es folgt der Schuss auf die lange Ecke des Tormannes mit wechselndem Erfolg je nach Schuss bzw. Torhüterqualität.
Bild 1
Grundsätzlich werden solche Situationen zwischen Goalie und Verteidiger abgesprochen . Hier hat jeder Goalie eigene Vorlieben. Dennoch bleibt aus der Spielersicht ( sowohl Verteidiger als auch Stürmer einiges über, welches in Sekundenschnelle entschieden werden muss )
1) Is the goalie cheating to the pass?
2) Is there a passing lane for the backdoor play?
3) Is the goalie leaving big holes to shoot at?
4) Is the defender going to take me, my partner, or stay in the middle?
Dabei passiert es dann sehr oft; dass der scheibenführende Spieler zu lange verzögert und auf Grund der Laufwege, wie oben beschrieben, sich dann alles Richtung Tormann bewegt. Wenn der Verteidiger den Passweg unterbindet und durch Screening auch noch bewirkt, dass der Scheibenführende nach außen gedrängt wird, bleibt dem Stürmer nur mehr die Möglichkeit des Schusses.
Dieses Verhalten impliziert dann zwei Dinge.
Der Tormann nimmt den Schützen
Der Verteidiger konzentriert sich nach der Schussabgabe auf den eventuellen Rebound
Schauen wir uns jetzt einmal die Möglichkeiten und Auswirkungen einer Schussabgabe an. Nehmen wir einmal an der Schütze in der oben abgebildeten Skizze ist Rechtsschütze. Immer vorausgesetzt der Tormann betreibt ein optimales Stellungsspiel , bieten sich in diesem Beispiel für einen Rechtsschützen mehr Optionen als für einen Linksschützen. Die jeweilige Schussfertigkeit eines Schützen ( five hole skills) entscheidet natürlich in erster Linie über den Torerfolg. Die Kunst dabei ist folgende, den optimalen Zeitpunkt der Schussabgabe festzulegen. Dabei sind folgende Kriterien entscheidend. Ein zu langes Abwarten verkleinert den Winkel zum Tormann bzw . ermöglicht unter Umständen auch noch dem Verteidiger durch sliding einen Block herbeizuführen.
Sollte sich nicht wirklich ein offenes Eck anbieten , so ist im schlechtesten Fall ein Schuss mit dem unten abgebildeten Trefferbereich anzustreben . Dies ermöglicht eventuell einen Rebound. Für einen Linksschützen sieht die Sachlage ziemlich ähnlich aus, mit der einen oder anderen Ausnahme. So zum bleibt bei richtiger Torhüterposition auf Grund des geänderten Schusswinkels eigentlich nur das „lange Netz“ über .
Dabei ist ebenfalls ein in ice Schuss ähnlich der Abbildung unten mit der Solltrefferfläche. Auf Grund des schrägeren Schusswinkels ist dabei aber zu berücksichtigen , dass ein Fehlschuss am „kurzen Netz“ vorbei in Verbindung mit der Bandenrundung eine turnover Situation darstellen kann.
Bild 2
Schauen wir auch noch ganz kurz auf die Möglichkeiten der Stürmer. Es gibt natürlich auch Spielweisen der Stürmer, die in solchen Situationen für rush und Unklarheiten sorgen.
Eine der beliebtesten Variante ist das sogenannte CRISS –Crossing.
Diese Variante stellt vor allem unerfahrene Verteidiger bzw eisläuferisch schwächere Verteidiger vor Probleme
Bild 3
Die Schwierigkeiten in dieser Spielweise für den Verteidiger sind folgende. Zunächst findet das Crossing oft im Wirkungsbereich des Verteidigers statt, was ihn sehr oft dazu verleitet den scheibenführenden Spieler zu folgen und dabei den gelb markierten Raum zu verlieren. In dieser Situation ist dann ein Tor meistens unausweichlich. Erstens weil der scheibenführende Spieler leichter in der Lage ist , einen Pass zu spielen und der zweite Stürmer sich dann sehr zentral vor dem Tor aufhalten kann und unbehindert zum Abschluss kommt. Im Idealfall bietet sich für den Stürmer eine klassische five hole Chance. Zweitens weil der scheibenführende Stürmer auch die Chance hat mit einem move ums Tor den Verteidiger aus dem Spiel zu nehmen, und dann ebenfalls mit einem Pass den zweiten Stürmer ideal einzusetzen.
Eine andere taktische Variante, die den Verteidigern oft Kopfzerbrechen macht, ist das forward delaying
Bild 4
Bei dieser Variante verzögert der scheibenführende Spieler das Spiel, während der zweite Stürmer sich dem Tor nähert . Dies führt beim Verteidiger zum Konflikt, wie er den Raum zwischen den beiden Stürmern so eng wie möglich gestaltet. Dies führt vor allem bei eisläuferisch schwächeren und körperlich kleinen Verteidigern zu Problemen , wobei der Verteidiger drauf achten muss, dass er nie mit dem Rücken zum scheibenführenden Spieler steht, um den Pass eventuell unterbinden zu können.
wie gesagt kurz angeschnitten könnte man beliebig erweitern.