Ich hab mal ein neues Thema aufgemacht da ich finde dass es in keines so richtig rein passt:
ZitatAlles anzeigenMehr Pfiff für die Liga
Mit seiner Erfahrung von 736 Spielen als NHL-Referee hat Lyle Seitz (43) aus Kanada seit heuer Schiedsrichter & Strafsenat in der Eishockey-Liga unter seinen Fittichen. Das sorgt für einigen Erklärungsbedarf.
Lyle Seitz
Von seinem ersten Match als Referee in der nordamerikanischen NHL zwischen den Calgary Flames und den Los Angeles Kings vor über 20 Jahren ist noch heute der Fight von Craig Berube gegen Marty McSorley auf YouTube zu sehen. Die Nummer 61, die Lyle Seitz auf seinem Zebra-Trikot getragen hat, steht noch heute auf seiner Visitenkarte. "Life is a journey, not a destination", schrieb er einem Kollegen zum Abschied. Mit der Erfahrungen von 736 NHL-Spielen hat die Reise Lyle Seitz im Vorjahr nach Österreich geführt.
Ursprünglich nur für die Schiedsrichter der Eishockey-Liga zuständig, leitet Seitz seit dieser Saison auch den Strafsenat. Das warf in den vergangenen Wochen jede Menge Fragen auf. Diese versuchte Lyle Seitz unlängst bei einem Besuch in Klagenfurt - auch Teamchef Manny Viveiros war dabei - auszuräumen und möglichst umfangreich zu beantworten.
Was macht Lyle Seitz?
Lyle Seitz wurde vor eineinhalb Jahren für Weiterbildung und Coaching der Eis- hockey-Referees engagiert, nun leitet er auch den neuen Strafsenat. Sein Büro nennt Seitz "war room", dort sieht er auf mehreren TV-Schirmen pro Liga-Runde drei Spiele live. Dazu muss jeder Heimverein ein Video des gesamtes Spieles per Computer übermitteln. Seitz sieht jede strittige Spielszene aus drei Blickwinkeln. Pro Spieltag erhält er bis zu zwölf Mitteiligen der Referees, rund 20 SMS und 30 Anrufe betreffend Szenen, die er näher prüfen solle.
Wer stellt die Referees?
Seit sechs Wochen sind alle Schiedsrichter, zuvor Österreichs Eishockey-Verband (ÖEHV) unterstellt, direkt der Liga zugeordnet. Momentan gibt es 22 "Heads", sogenannte Hauptreferees, sowie 24 Linesmen. Zum Einstieg muss man sich durch 160 von Seitz zusammengestellte Seiten ackern. "Der Verband hat hier jahrelang null gemacht", sagt Seitz vorwurfsvoll.
Wer spricht Strafen & Sperren aus?
Früher der Strafsenat, jetzt das neue "Departement of Players Safety". Sperren zwischen einem und vier Spielen kann Lyle Seitz in Absprache mit einem DOPS-Mitglied aussprechen, bei höheren Strafen werden internationale Experten bis hin zur NHL beigezogen. Pro Liga-Runde verschickt Lyle Seitz per Mail Videosequenzen von bis zu 20 Fouls in alle Welt. Dann erhält er kurze Statements von internationalen Experten zur betreffenden Spielsituation.
Wer sagt, wie strittig ein Foul war?
Zumeist Lyle Seitz selbst, wenn er vor den TV-Schirmen sitzt. Aber auch Spiel- und Schiedsrichterberichte werden herangezogen. Automatisch nachgeprüft werden Szenen bei Match- und Spieldauerstrafen, bei 2+10 Strafminuten, bei Fouls mit Verletzungsfolgen und Referee-Beschimpfungen. Der erste Erfolg: Früher haben sich Klubs massenwiese gegenseitig angezeigt. Heuer gab?s in 204 Spielen erst eine einzige Anzeige.
Was heißt der Begriff DOPS?
Hinter dem Kürzel steht seit Beginn der heurigen Spielsaison das neu gegründete "Departement of Players Safety" (DOPS), das in Österreich den bisherigen Strafsenat der Eishockey-Liga abgelöst hat. Den Vorsitz von DOPS führt der Kanadier Lyle Seitz. "Ich mache keinen Unterschied, um welches Spiel es sich handelt und ob ein Spieler ein rotes oder blaues Trikot trägt", sagt Lyle Seitz und will mit DOPS jegliche Vereinsnähe, die dem Strafsenat zuvor nachgesagt wurde, ausschließen.