Saison 2011/12

Die Senators haben den Cup gewonnen, allerdings die aus Binghampton und nicht den Stanley sondern den Calder Cup. Die Sens aus Ottawa hingegen konnten in der abgelaufenen Saison nur wenig überzeugen und verpassten zum zweiten Mal in Folge die Playoffs. Coach Cory Clouston musste im Sommer seinen Platz räumen und wurde durch Mike Babcocks langjährigen Assistenten Paul MacLean ersetzt, der mit dem Wiederaufbau des Teams beauftragt wurde.

Torhüter: Craig Anderson war in der Saison 2009/10 noch einer der Playoff-Helden in Colorado, im vergangenen Jahr konnte der Goalie nur teilweise überzeugen. Nachdem sich der US-Amerikaner mit dem Management zudem auf keinen neuen Vertrag einigen konnte, wurde er für Brian Elliott nach Ottawa abgegeben. Im Dress der Senators konnte der Torhüter wieder an vergangene Leistungen anschließen und erhielt einen neuen 4-Jahresvertrag. Als Backup wird in diesem Jahr Alexander Auld fungieren. Der Kanadier geht in seine neunte NHL-Saison und gilt als Wandervogel, hat er doch in den letzten sechs Jahren in acht verschiedenen Teams gespielt. Die Nummer 3 der Senatoren ist der junge und sehr talentierte Robin Lehner, der im vergangenen Jahr als Playoff-MVP der AHL ausgezeichnet wurde. Neuzugang Mike McKenna wird vorerst wohl nur in Binghampton auflaufen.

Verteidigung: Die Verteidigung der Sens hat in der kommenden Saison einiges wieder gut zu machen. Die erfahrenen Sergei Gonchar, Chris Phillips und Filip Kuba lieferten teilweise unterirdische Leistungen ab, einzig Youngster Erik Karlsson konnte überzeugen. Als Kandidaten für die zwei offenen Positionen gelten neben Matt Carkner und Brian Lee die beiden Top-Prospects David Rundblad und Jared Cowan.

Sturm: Wie werden die Top6 der Sens in der kommenden Saison aussehen? Einzig Jason Spezza und Daniel Alfredsson gelten als gesetzt, die Namen der übrigen Spieler sind eher mit vielen Fragezeichen zu versehen. Haben Bobby Butler, Nick Foligno oder Peter Regin genügend Top6-Potential? Kann Milan Michalek endlich ähnliche Leistungen wie im Dress der San Jose Sharks abrufen? Hat Ex-Blue Jacket Nikita Filatov doch genug Talent für die NHL? Können junge Spieler wie Mika Zibanejad, Kaspars Daugavins, Stephane Da Costa oder Andre Petersson in ihrer ersten NHL-Saison überzeugen? Ähnlich verhält es sich mit den Defensivreihen. Für die Bottom6 gelten Zack Smith, Zenon Konopka und Chris Neil als gesetzt. Für die offenen Positionen gibt es eine Vielzahl an Kandidaten wie Colin Greening, Mike Hoffman, Jesse Winchester, Corey Locke, Erik Condra, Mark Parrish, Francis Lessard oder Jim O’Brien.

Vorschau: Die Sens haben nach der vergangenen Saison einiges wieder gut zu machen. Auf Grund des Umbaus der Mannschaft wird aber bei den Fans Geduld gefragt sein. Die Playoffs scheinen in weiter Ferne.

Der punktbeste Verteidiger der abgelaufenen Saison kommt aus Schweden und trägt den Namen Erik Karlsson. Der 21jährige führt sowohl bei den Toren (19 – zusammen mit Shea Weber aus Nashville) als auch bei den Assists (59) die NHL an, insgesamt erzielte der Defender 25 Punkte mehr als der zweitplatzierte Dustin Byfuglien von den Winnipeg Jets. Karlsson gab zudem noch die meisten Schüsse aller Verteidiger ab (261) und war bei 135 Toren für sein Team direkt oder indirekt beteiligt (ligaweiter Bestwert). Um vergleichbare Zahlen zu finden, muss man in die Saison 1988/89 zurückgehen, als Paul Coffey die Liga in ähnlicher Weise dominierte.

Trotz eines überragenden Erik Karlsson – die Verteidigung war der Schwachpunkt bei den Senatoren. Mit einem Gegentorschnitt von 2,88 liegt man im unteren Drittel der Tabelle und auch das Penaltykilling (vor allem zu Hause) war wenig überzeugend. Zudem war Goalie Craig Anderson zeitweise zu inkonstant um in manchen Phasen als sicherer Rückhalt zu gelten. Trotz einer eindeutigen Besserung in den Playoffs besteht im Sommer in der Defensivabteilung Handlungsbedarf.

In der Regel haben Eishockeyspieler mit der Kombination von Gefrorenem (Eis) und scharfen Stahl (Kufen) zu tun, auf der anderen Seite wird allerdings in der Küche davon abgeraten Gefrorenes (in diesem Fall Hühnerfleisch) mit scharfen Stahl (sprich Messer) zu kombinieren. Diese Erfahrung musste nur allzu schmerzlich Craig Anderson zur Kenntnis nehmen - der Torhüter schnitt sich beim Kochen in den Finger, was ihm eine Zwangspause von knapp einem Monat bescherte.