Saison 2011/12

In der Saison 2009/10 begeisterte eine junge Avalanche-Mannschaft die NHL und konnte überraschend in die Playoffs einziehen. Erwartungsvoll blickten also die Fans in das kommende Spieljahr und mussten umso enttäuschter zur Kenntnis nehmen, dass das Team mehr als nur einen Schritt rückwärts machte. Die Formkrise einiger Spieler, Verletzungspech und ein Manager, der mit seinen Tauschgeschäften die Anhängerschaft teilweise zur Verzweiflung brachte, waren wohl die Hauptursachen für den Absturz auf den vorletzten Rang der Western Conference.

Torhüter: Die Lawine startet mit einem völlig neuem Torhüterduo in die kommende Spielzeit. Aus Washington wurde der zwar sehr talentierte aber letzte Saison verletzungsanfällige Semyon Varlamov als Nummer 1 ins Team geholt. Auch bei diesem Deal wurde wieder Kritik an GM Greg Sherman laut, da viele den Tauschpreis von je einem Erst- und Zweit-Rundenwahlrecht als zu hoch ansahen. Unterstützt wird der Russe von Jean-Sebastien Giguere, der es all seinen Kritikern, die ihn nach den letzten beiden Spielzeiten schon abgeschrieben haben, nochmals beweisen will, dass genügend NHL-Potential noch in ihm steckt. Auch die Nummer 3 des Teams ist ein Neuzugang. Aus Tampa kam Cedrick Desjardins, der bei seinen bisherigen NHL-Auftritten durchaus zu überzeugen wusste. Allerdings musste sich der Frankokanadier im Sommer einer Schulteroperation unterziehen und gilt somit zu Beginn der Saison als fraglich. Einzig Trevor Cann spielte bereits vergangene Saison im System der Avalanche, wird aber für die NHL wohl keine große Rolle spielen.

Verteidigung: Neben dem aus Columbus gekommenen Jan Hejda werden Erik Johnson und Kyle Quincey das Grundgerüst der Abwehrreihen bilden. Für die offenen Stellen gibt es mit Ryan Wilson, Ex-Predator Shane O’Brien, Ryan O’Byrne, Kyle Cumiskey, Matt Hunwick und Jonas Holos genügend Kandidaten. Außerdem hat man mit Cameron Gaunce und Stefan Elliott zwei Talente im Kader, denen durchaus ein Sprung in die NHL zugetraut wird.

Sturm: Mit der Nummer 2 des Drafts 2011 Gabriel Landeskog hat Colorado einen Prospect im Kader, dem durchaus zugetraut wird, nicht nur den Sprung in die NHL zu schaffen, sondern auch in den Top6 eingesetzt zu werden. Dort wird er gemeinsam mit Oldie Milan Hejduk, Matt Duchene, Paul Stastny und David Jones auflaufen. Für die offene Stelle hat man mit T.J. Galiardi, Ryan Stoa, Mark Olver, Daniel Winnik, Chuck Kobasew oder Brandon Yip eine Vielzahl an Bewerbern im Kader. Zudem soll mit Peter Mueller ein Mann für die vorderen Reihen ins Lineup zurückkehren, der auf Grund von Folgen einer Gehirnerschütterung vergangene Saison keine Partie bestreiten konnte. Für die Bottom6 sind Stürmer wie Cody McLeod, Pat Rissmiller, Joakim Lindstrom, Ryan O’Reilly, Jay McClement, Evan Brophey und Kevin Porter zuständig.

Vorschau: Es ist schwer, eine Prognose über das Abschneiden Colorados abzugeben. Vor zwei Jahren hat keiner mit dem Team gerechnet, in der vergangenen Saison folgte der Absturz. Die Avalanche wird sicherlich einige Achtungserfolge erreichen, aber letzten Endes im Rennen um die Playoffs scheitern.

Gabriel Landeskog galt schon vor der Saison als „NHL-fertigster“ Spieler seines Jahrgangs. Und der Rookie überzeugte die Verantwortlichen in Colorado sofort mit bestechenden Leistungen und wurde gleich zu Beginn in allen erdenklichen Situationen auf das Eis geschickt. Ob Über- oder Unterzahl, zu Beginn oder beim entscheidenden Bully in den Schlusssekunden, der Schwede war immer dabei.

Wenn man als NHL-Spieler in dieser Saison Ryan O‘Reilly zu nahe kam, konnte es durchaus sein, dass man ganz schnell um den Puck erleichtert wurde. Ganze 101mal „klaute“ der Stürmer seinen Gegnern den Puck und war somit die Nummer 1 der Liga. Auch sonst konnte der 2nd Rounder aus dem Jahr 2009 durchaus überzeugen, mit seinen 55 Zählern übertraf er sogar seine bisherige Punkteausbeute aus den ersten beiden Saisonen.

Greg Sherman machte in der neuen Saison dort weiter, wo er in der vergangenen aufgehört hatte – er tätigte einen Trade, bei dem viele nur den Kopf schüttelten. Semyon Varlamov wurde nämlich aus Washington geholt und zwar für einen Erstrunden-Draftpick 2012 sowie einen noch zu bestimmenden 2nd Rounder (2012 oder 2013). Zugegebenermaßen ist der Russe ein sehr guter Torhüter, auf der anderen Seite stellten sich viele die Frage, warum ein Manager für einen vertragsfreien RFA und bekannt verletzungsanfälligen Spieler so viel hergibt. Zur Verteidigung muss allerdings noch angefügt werden, dass Sherman sich in dieser Saison stark gebessert hat, denn die kurz vor der Deadline geholten Steve Downie und Jamie McGinn entpuppten sich wirklich als die erhofften Verstärkungen.