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  3. Eishockey in den Medien

Douglas Smith: Vom Eis in den Rollstuhl - und zurück

  • maverick
  • 21. Juni 2011 um 00:39
1. offizieller Beitrag
  • maverick
    NHL
    • 21. Juni 2011 um 00:39
    • #1

    Vom Eis in den Rollstuhl - und zurück
    Hannes Biedermann | 20. Juni 2011, 21:09
    Sie sind noch frisch, die Erinnerungen an die jüngst zu Ende gegangenen Play-Offs in der NHL und an das großartige Eishockey, das dort geboten wurde. Was für den österreichischen Eishockeyfan bleibt, ist die berechtigte Annahme, dass einige der im Glanz des Stanley Cups strahlenden Spieler irgendwann gegen Ende ihrer Karriere - und in der Regel nach Umwegen über die Minors und höherklassige europäische Ligen - auch in Österreich zu bewundern sein werden.
    Direkte Wechsel von Cracks aus der besten Liga der Welt in die Alpenrepublik sind selten geworden. Anders war dies vor gut zwanzig Jahren: So basierte etwa der Wandel des VSV vom Mittelständler zum Champion in wesentlichen Teilen auf einer geglückter Personalpolitik. In den fünf Jahren vor dem Titelgewinn 1992 konnte Villach fünf Spieler direkt aus der NHL verpflichten, an deren Seite sich der einheimische Stamm der Mannschaft stetig weiterentwickelte.
    Eine dieser Gallionsfiguren war Douglas Smith, der im Sommer 1990 erst 27jährig in die Draustadt wechselte. Gestählt in 553 NHL-Einsätzen, ahnte der Kanadier nicht, dass seine größte Herausforderung noch vor ihm lag und sein Leben ausgerechnet in Österreich eine tragische Wendung nehmen sollte.

    Schienen an den Beinen

    Schon früh lernte der 1963 in Ottawa, Ontario, geborene Douglas Smith das Geschenk körperlicher Unversehrtheit zu schätzen: Beinschienen, die Deformierungen seiner Beine regulieren sollten, begleiteten ihn durch die Kindheit. Als die verschraubten Gestelle ihren Zweck erfüllt hatten, ließ der junge Kanadier keine Gelegenheit aus, seine frisch erlangte Bewegungsfreiheit auszukosten. Zunächst ein vielversprechender Lacrosse-Spieler, erkannte er allmählich sein Talent für das Eishockey. Seine erfolgreiche Juniorenkarriere gipfelte in der Saison 1980/81 nicht nur in 101 Punkten in 54 Spielen der neu gegründeten Ontario Hockey League (OHL), er wurde in Anerkennung seiner sportlichen wie akademischen Exzellenz auch mit dem "Bobby Smith"-Award ausgezeichnet.

    Jüngster King der Geschichte

    Wenige Wochen später, Smith war gerade 18 geworden, wurde er im Entry Draft der NHL gleich in der ersten Runde und an Position Nummer zwei von den Los Angeles Kings ausgewählt. In Kaliformien hielt man große Stücke auf den Spielmacher, denn bereits im ersten Spiel der kommenden Saison feierte er sein Debüt in der stärksten Liga der Welt: Mit seinem Einsatz bei der 1:4-Heimniederlage gegen den regierenden Stanley Cup Champion, die New York Islanders, avancierte Smith zum bis dahin jüngsten Spieler der Franchise-Historie.
    Die geschichtsträchtige Rookie-Saison des 18jährigen hatte damit jedoch erst begonnen: Am Ende seines ersten NHL-Grunddurchgangs war er der einzige Spieler der Kings, der alle Partien (80) bestritten hatte, ihm gelangen dabei 30 Scorerpunkte. In der ersten Play-Off-Runde warteten mit den Edmonton Oilers und Superstar Wayne Gretzky schier übermächtige Gegner, Los Angeles eröffnete die Serie jedoch mit einem 10:8-Auswärtssieg - bis heute das Stanley Cup-Spiel mit den meisten Toren.

    Das Wunder von Manchester

    Das Spiel Nummer drei des Duells Los Angeles gegen Edmonton, ausgetragen am 10.April 1982, sollte schließlich als das "Miracle on Manchester" in die Geschichtsbücher eingehen. Nach 40 Minuten lagen die Kings auf eigenem Eis mit 0:5 zurück, spielten im letzten Abschnitt aber entfesselt auf und glichen die Partie fünf Sekunden vor dem Ende auch aus (Anm.: Douglas Smith erzielte das zwischenzeitliche 2:5). In der Overtime war es - wie sollte es anders sein - der 18jährige Smith, der ein Faceoff in der Angriffszone gewann und so zum Siegestreffer der Kings assistierte. Während diese historische Aufholjagd für Los Angeles das einzige Highlight der sonst eher düsteren 1980er-Jahre blieb, lernte Edmonton wohl aus der Niederlage - in vier der folgenden sechs Spielzeiten gewannen die Oilers den Stanley Cup.

    Buffalo und der Autounfall

    Als es im Jänner 1986 danach aussah, als würden die Kings zum dritten Mal in vier Jahren die Play-Offs verpassen, wurde Douglas Smith nach 152 Punkten in 317 Spielen für Los Angeles nach Buffalo transferiert. Für den späteren Klub von Thomas Vanek feierte der damals 22jährige einen Einstand nach Maß: Im ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber dauerte es nur 13 Sekunden, ehe Smith sein erstes Tor erzielen konnte. Eineinhalb Jahre und einen kurzen Abstecher in die AHL später scorte er den 5000. Treffer der Sabres-Geschichte.
    Die Zeit in Buffalo endete mit einem schweren Verkehrsunfall im Sommer 1988: Bei einem Frontalzusammenstoß wurde Smith aus dem Fahrzeug und mehr als 30 Meter durch die Luft geschleudert. Er überlebte, ob seines gebrochenen Schulterblatts stellten die Ärzte jedoch die Diagnose, dass Smith nie wieder seinen Arm über den Kopf heben, geschweige denn Eishockey spielen könne. Vier Monate später stand er wieder am Eis - als Center der Edmonton Oilers, die Wayne Gretzky ausgerechnet nach Los Angeles transferiert hatten.

    Der Wechsel nach Österreich

    Doch weder in Edmonton noch später in Vancouver oder Pittsburgh fand Douglas Smith zu seiner alten Stärke zurück. Dementsprechend kam ihm das Angebot eines Europa-Abenteuers im Sommer 1990 sehr gelegen: Beim VSV, der in den drei Jahren zuvor mit Grant Martin, Rik Wilson und George Servinis bereits drei andere Spieler direkt aus der NHL verpflichten konnte, wurde er zum Nachfolger von Steve Tambellini, am Ende der Saison hatte Smith für den Vizemeister Villach 33 Tore und 69 Punkte in 42 Spielen gesammelt. Gänzlich zufrieden war man mit dem Center in der Draustadt jedoch nicht, Trainer Bart Crashley ersetzte ihn mit dem im Jahr zuvor ebenso noch in der NHL aktiven Alfie Turcotte, der den VSV schließlich auch zum zweiten Meistertitel der Vereinsgeschichte führen sollte.

    Klagenfurt, 7. Feber 1992

    Douglas Smith wechselte innerhalb der österreichischen Liga zur VEU Feldkirch, mit der er in der 18. Runde der Bundesliga-Saison 1991/92 am 7. Feber in Klagenfurt gastierte. Als der Kanadier im zweiten Abschnitt einer in die Ecke gespielten Scheibe nachjagt, verliert er das Gleichgewicht und prallt in die Bande hinter dem Tor. Regungslos bleibt er am Eis liegen, muss stabilisiert und in der Folge mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Die niederschmetternde Diagnose: Bruch des fünften und sechsten Halswirbels sowie eine dauerhafte Lähmung vom Genick abwärts.

    Querschnittslähmung

    Douglas Smith muss eine Serie von Operationen über sich ergehen lassen, sein Kopf wird mit vier Bolzen verschraubt, die über ein Gestell mit dem Oberkörper verbunden werden. Erst nach fünf Monaten und um 23 Kilogramm Körpergewicht erleichtert kann er die Klinik in Kanada verlassen. Der mittlerweile 29jährige ist davon überzeugt, die Kontrolle über seine Gliedmaßen wiedererlangen zu können und wechselt auf eigenen Wunsch direkt vom Krankenhaus in ein Rehabilitationsprogramm. Große Unterstützung erfährt er in dieser Phase von seiner Frau Patti-Lee, die, wie Smith 2010 in seinem Buch "Thriving in Transition" beschreibt, "die Diagnose der Querschnittslähmung einfach nicht akzeptiert hat". Auch die Unbeschwertheit seiner Töchter Jenna Lee (zum Zeitpunkt seines Unfalls gerade zwei Jahre alt) und Jamie Lynn (geboren nur gut eine Woche vor dem tragischen Abend in Klagenfurt) geben ihm Kraft.

    Der Weg zurück

    Bei allem Optimusmus sind Smiths Gedanken zu dieser Zeit jedoch auch von Zweifeln geprägt: "Jeder Mensch, der eine so schwere Rückenmarksverletzung erleidet, kennt auf seinem Weg zurück, seiner Suche nach wieder zu erlangender Unabhängigkeit, die Momente, in denen er sterben möchte. Aber gerade in diesen Phasen grausamer physischer und psychischer Qualen entsteht auch eine ganz besondere Kraft, eine Energie, von der man gar nicht wusste, sie zu besitzen", schreibt Smith gut 15 Jahre später.
    Angetrieben von dieser Willensstärke stellen sich im Herbst 1992 erste Erfolge ein: Im September lernt der ehemalige Eishockey-Profi, seine Hände und Arme wieder zu spüren und zu bewegen, im November erlangt er auch die Kontrolle über seinen Verdauungsapparat wieder. Smith setzt selbstständig Morphin und Antidepressiva ab, um mit ungetrübten Empfindungen an seiner Wiedergenesung zu arbeiten, im März 1993 kann er erstmals die Reha-Klinik verlassen.

    Freude und Hoffnung

    Es sind die Zeiten, in denen Douglas Smith sehr viel liest. Speziell in wissenschaftliche Publikationen aus dem Bereich der Bewusstseinsforschung vertieft er sich, nimmt Anleihen, setzt Erkenntnisse in Relation zu seiner eigenen Geschichte. "Ich habe festgestellt, dass unser Unterbewusstsein unsere Fähigkeit zu Wiedergenesung, Leistung und Zufriedenheit kontrolliert", schreibt er am Klappentext seines neuen, im Herbst 2011 erscheinenden Buches "The Trauma Code".

    Seinen ganz persönlichen Schlüssel zur Überwindung seines Traumas hat Douglas Smith gefunden: 13 Jahre und neun Monate nach seinem schweren Unfall in Klagenfurt stand er auf einem zugefrorenen See nahe seines Hauses in Dunrobin, Ontario. Nicht im Rollstuhl, sondern auf Eisschuhen und mit einem Schläger in der Hand. Mit beeindruckender mentaler Stärke hat es der ehemals querschnittsgelähmte Smith zurück in ein Leben ohne körperliche Beeinträchtigung geschafft. Ein Leben, das er nach Erfolgen als Geschäftsmann heute vornehmlich dem Erzählen seiner Geschichte und den daraus zu ziehenden Lehren widmet. Als NHL-Profi hat Douglas Smith den Fans mit seinen Toren und Vorlagen einst viel Freude bereitet, heute macht er mit seinen Büchern und Präsentationen Menschen, die ebenfalls von Schicksalsschlägen getroffen wurden, Hoffnung. (Hannes Biedermann; derStandard.at; 20.Juni 2011)

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  • #25
    EBEL
    • 21. Juni 2011 um 01:36
    • #2

    Wahnsinn, extrme geile Story ! :) Bewundernswerter Mensch.

  • Lebon
    Nationalliga
    • 21. Juni 2011 um 20:17
    • #3

    (c) derstandard.at 20. Juni 2011:

    http://derstandard.at/1308186543100/…l---und-zurueck

  • Herby #30
    Mr. KärntnerDerby
    • 21. Juni 2011 um 23:11
    • #4

    Ein Klassemann und bemerkenswerter Mensch! War leider nur 1 Jahr in Villach, damals wurdest halt noch mit 69 Punkten (33 Tore/36 Assists) in 42 Spielen ausgemustert ... heute reicht es am Bravo-Cover zu sein und am Eis den braven Brownie-Arbeiter zu geben - damit man Legio überlebt....

    Unvergessen die Aktion in welcher er dem KAC Fanblock im Derby das nackte Hinterteil hinstreckte und seinen hämischen Grinser aufsetzte .... :D

    Wunderbar das es ihm wieder gut geht und Respekt für den persönlichen Weg & Kampf!

  • iron-markus
    T-Rex
    • 21. Juni 2011 um 23:17
    • #5

    Respekt dafür.

    Es gibt auch einen UFC Champion der taub ist, klingt zwar funny ist es aber nicht, oder der Herr hier, zu ihm wurde nach dem er mit 13 Jahren überfahren wurde gesagt:"NIE wieder kannst du laufen."

    http://en.wikipedia.org/wiki/Ant%C3%B4nio_Rodrigo_Nogueira

    Jetzt ist er UFC Champion

  • Lebon
    Nationalliga
    • 21. Juni 2011 um 23:57
    • #6

    Mir ist es noch gut in Erinnerung: Smith fährt ins eigene Drittel zurück - nimmt Tempo auf - Mitspieler legt Scheibe hinterm eigenen Tor ab - und auf geht´s - schon wenn ich daran denke: Ganslhaut

    Vor 10 Jahren hab ich mir im Staples Center ein Spiel der Kings gegen die Canucks angesehen; ich konnte es nicht lassen, mich bei einem Fan nach Doug Smith zu erkundigen - er wusste sofort Bescheid (über Smith nicht über Austria: "Didn´t know you guys play hockey in Australia")

  • Cathy Miller
    Gast
    • 22. Juni 2011 um 08:25
    • #7
    Zitat von iron-markus

    Respekt dafür.

    Es gibt auch einen UFC Champion der taub ist, klingt zwar funny ist es aber nicht


    Was konkret klingt dabei "funny"?

  • elmatze
    NHL
    • 22. Juni 2011 um 09:16
    • #8

    Vom Eis in den Rollstuhl - und zurück! Douglas Smith <---
    Mods vlt zamlegen.

    Bemerkenswerte Geschichte. Hab davor von der Geschichte nichts gewusst. Bin ja doch eher die Generation Laptop, nicht Lochkarte ;)

  • iron-markus
    T-Rex
    • 22. Juni 2011 um 12:58
    • #9
    Zitat von Heartbreaker


    Was konkret klingt dabei "funny"?


    Ja weil er die Ringglocke nicht hört, und de shört sich irgendwie makaber an

  • Daniel Saxon
    EBEL
    • 22. Juni 2011 um 14:23
    • #10

    Wahnsinns Story, unglaublich eigentlich! Alles Gute weiterhin!

  • kac glen
    Moderator
    • 22. Juni 2011 um 15:42
    • Offizieller Beitrag
    • #11
    Zitat von Herby #30


    Unvergessen die Aktion in welcher er dem KAC Fanblock im Derby das nackte Hinterteil hinstreckte und seinen hämischen Grinser aufsetzte .... :D

    war das nicht der moskito dolinar mit ausgeschnittenen pobacken auf den shorts?
    das hab ich zumindest so in erinnerung.
    ?(

  • BigBert #44
    The Freight Train
    • 22. Juni 2011 um 16:07
    • #12
    Zitat von kac glen

    war das nicht der moskito dolinar mit ausgeschnittenen pobacken auf den shorts?
    das hab ich zumindest so in erinnerung.
    ?(


    nein, nein, das war schon der doug! :)

  • Herby #30
    Mr. KärntnerDerby
    • 22. Juni 2011 um 16:08
    • #13

    So ist es - 100%ig Doug - den Grinser werd ich nie vergessen ... die Eisreinigung die im Anschluss kam auch nicht :P

    ...wobei mit Dole hab ich auch was in Erinnerung ... ich mein(t)e aber defnitv die Doug Aktion.

  • Dirty Harry
    Nationalliga
    • 22. Juni 2011 um 17:27
    • #14

    Die Doug Aktion ist sowieso legendär!
    Genial allerdings auch die Dole Aktion(Chr."mosquito"Dolinar), der in der ersten Drittelpause bei einem Derby in Klagenfurt in aller Ruhe zur Stiege 19 fuhr und seinen allerwertesten lüftete!!
    Der kompletten Stiege 19 ist zuallererst das Gesicht eingefroren, nachfolgend natürlich wütende Schimpfkanonaden!
    Herrlich, das waren noch Derbys!! :thumbup:

  • Kato
    Nationalliga
    • 23. Juni 2011 um 10:56
    • #15

    Wobei ich immer noch glaube Smith hat das nur gemacht um die KAC Fans zu unterhalten, schliesslich konnten sie vom Fansektor ja so gut wie nichts von der Massenkeilerei am anderen Ende der Eisflaeche sehen ;)

  • Coldplayer
    zaaaach
    • 23. Juni 2011 um 11:14
    • #16

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  • iron-markus
    T-Rex
    • 24. Juni 2011 um 17:26
    • #17

    Sehr Sehr bewegnder Bericht über jemanden der sein Schicksasl NICHT akzeptierte

  • marksoft 9. November 2018 um 21:43

    Hat das Thema aus dem Forum Online Medien nach Eishockey in Print Medien verschoben.
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