In Griechenland selbst sieht sich die Regierung mit Protesten gegen die von ihr eingeleitete Spar- und Reformpolitik konfrontiert. Die Taxibesitzer streiken bereits seit Montag und blockieren mit ihren Fahrzeugen immer wieder die Zufahrt zu Häfen und Flughäfen des Landes. Zu Behinderungen kommt es auch beim Verkehr auf den Nationalstraßen. Die Taxibesitzer kämpfen mit derartigen Aktionen gegen die Liberalisierung ihres Berufszweiges. Einen Streik ziehen unterdessen auch die Seeleute in Betracht. Sie protestieren gegen Veränderungen im System der Renten- und Sozialversicherung. Um einen Streik zu verhindern, will heute Nachmittag der stellvertretende Minister für Handelsschifffahrt, Charis Pamboukis, mit der Seemannsgewerkschaft PNO verhandeln. Die PNO hatte bereits für die letzten Juli-Tage mit Arbeitsniederlegungen bzw. Streiks gedroht, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden sollten. Betroffen wären davon vor allem der Fährverkehr und damit der Tourismus.
Eine endgültige Entscheidung darüber, ob gestreikt wird oder nicht, wollen die Seeleute am morgigen Freitag fällen.
Geschäftsleute und Arbeitnehmer im Tourismusgewerbe befürchten, dass die Branche dadurch einen Einbruch erleben würde. Oft wird der Tourismus als die „Schwerindustrie" Griechenlands bezeichnet. Aus dem Bereich der Touristikbranche wird davor gewarnt, dass sich das Land „selbst in die Beine schießt". Dies sei umso unverständlicher, als dass dies zu einem Zeitpunkt geschehe, an dem die EU nach Lösungen für die Überwindung der Krise in Griechenland suche.