Die Zusammenhänge sind um einiges komplexer als hierzulande gerne angenommen wird. Es glauben doch tatsächlich Menschen, dass der Durchschnittsbürger Griechenlands jetzt seit vielen Jahrezehnten lebt wie ein könig und sich demnach ein Schuldenberg angesammelt hat. Ich kann euch versichern, dass dem nicht so ist. Das Problem liegt in den alteingesessenen Strukturen und den Verknüpfungen zwischen Politik und den Bonzen der Wirtschaft. Oder mit anderen Worten: In den Punkten Korruption und Schlamperei. Seit Jahrzehnten haben die gleichen Familien die wichtigen politischen Posten inne und zerstören mit ihrer "Freunderlwirtschaft" alles und jeden. Das Sozialsystem stinkt zum Himmel, Probleme des Durchschnittsbürgers werden nicht gehört. Stattdessen teilt man die Milliönchen locker auf - und zwar zumeist an Sinnlosprojekte.
Und die Finanzspritzen sind in erster Linie dazu da, um das System der EU zu stärken. Jeder, der ernsthaft glaubt, dass man das Geld an die bedürftigen Griechen verschenkt, der sollte sich mal Gedanken über seinen Realitätssinn machen. Das sind keine Almosen, sondern politische Maßnahmen, hinter denen ein Kalkül steckt. Und Griechenland bankrott gehen lassen? Gute Idee - und dann folgen Irland, Portugal, Spanien und England auch sogleich. [kopf]