
Europa und seine Finanzkrise
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Senior-Crack -
27. August 2010 um 09:47 -
Geschlossen
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Im Moment erleben wir ja, wie die Volksabstimmung in Griechenland schlechtgeschrieben wird von den Medien.
Gerade mal dass sie nicht als undemokratisch eingestuft wird. Ich frage mich wie das wohl in Griechenland selbst
aussieht derzeit, vermutlich hetzt die Presse auch dort mit allem was sie hat. Erfolgreich? -
Gestern in der ZIB 24 waren die Journalisten Michael Fleischhacker (Neue Züricher Zeitung) und Esther Mitterstieler (News) zur Diskussion eingeladen. Diese "Diskussion" (war es keine, da beide die gleiche Sichtweise haben) hätte ich mir getrost sparen können.
Esther Mitterstieler meint, dass es schade ist, dass sich die griechische Bevölkerung so eine Regierung gewählt hat...
Auch sonst kommt da nur brüsseliges Zeugs aus ihrem Mund ... -
Hast du von Michael Fleischhacker schon jemals irgendwas nachdenkenswertes gelesen? Ich spare mir diese weinerlichen, selbstgefälligen Tiraden schon lange; da entgeht einem rein garnix.
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nein hab ich nicht. Ich ging vor der Diskussion davon aus, dass diese Esther Mitterstieler (zugegeben, ich kannte sie nicht) eine kritischere Meinung hat, wenn sie schon den Fleischhacker einladen. Dem war aber nicht so.
Übrigens kann ich jedem die Rede von Gregor Gysi empfehlen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/01/seh…lige-kanzlerin/
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- Offizieller Beitrag
Bei der Abstimmung sehe ich es ganz pragmatisch so: Die Fragestellung ist alles andere als klar und der Bevölkerung werden die Konsequenzen ihrer Entscheidung vorenthalten, es werden aber 100 mio die man nicht hat dafür verwendet, sollten die Griechen damit tatsächlich durchkommen sollte ganz Rest Europa abstimmen ob sie den Griechen noch helfen wollen ..... Demokratie eben ......
Im Endeffekt darf nicht nur weil die Griechen nicht sparen wollen ganz Europa dafür zahlen - Wenn alle Griechen die steuern zahlen würden wie sie sollten hätten Sie kein Problem
http://www.zeit.de/wirtschaft/201…n-haushaltsloch
Für mich das erstaunlichste ist das die Finanzmärkte eigentlich noch sehr relaxed sind ......
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- Offizieller Beitrag
Wieso auch nicht die "Finanzmärkte" haben sich ja indirekt über die Griechenlandhilfe schon ihr Knödl geholt.
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- Offizieller Beitrag
Naja wenn ich daran denke was eine Euro Abwertung auslösen könnte bin ich eigentlich ganz froh das es so ist wie es gerade ist .....
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China hat vor ein paar Tagen (auch hier besprochen) verlautbart, dass sie den Euro zur Not retten. Seitdem sehe ich auch keine akute Gefahr mehr...
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Im Endeffekt darf nicht nur weil die Griechen nicht sparen wollen ganz Europa dafür zahlen - Wenn alle Griechen die steuern zahlen würden wie sie sollten hätten Sie kein Problem
http://www.zeit.de/wirtschaft/201…n-haushaltsloch
Für mich das erstaunlichste ist das die Finanzmärkte eigentlich noch sehr relaxed sind ......
Die Finanzmaerkte sind relaxt solange sich an der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken nichts aendert. Das ist eine Blase, quasi ein Geldballon - und solange die Zentralbanken da kraeftig reinpusten, und kein Kaktus in Sicht ist, spielt man da mit. Recht hohe Rendite fuer recht wenig Risiko.
Ansonsten nehme ich mal an du hast den Thread nicht ganz so aufmerksam verfolgt. Dass Griechenland / die Griechen nicht zahlen wollen, hat ja einen Grund. Sie koennen nicht. Die breite Masse steht vor existenziellen Problemen. Das ist der sprichwoertliche Versuch dem Nackerten was wegzunehmen - kann nicht klappen.
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- Offizieller Beitrag
"How to explain in one gif/video, why the loans never helped the Greek people":
https://pbs.twimg.com/tweet_video/CIb4AMuWUAAQyts.mp4
und wissts eh so Staatsbankrott.. geht ja mal gar nicht, ihr Griechen sowas würde uns brav arbeitenden und immer steuerzahlenden Vorzeige Staaten nie passieren !
[Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/CI43COhXAAAso0o.jpg] -
- Offizieller Beitrag
ich habe den Thread vielleicht nicht so aufmerksam verfolgt was ja auch verständlich ist
aber die Situation doch sehr genau ......
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ree…flage-1.1577237
Warum ?http://www.zeit.de/2012/45/Griechenland-Orthodoxe
ZitatErst seit 2010 muss die Kirche auf ihre Miet- und Pachteinnahmen Steuern zahlen. Aber nicht die üblichen 45 Prozent, sondern nur 20 Prozent.
ZitatDie Gehälter der Geistlichen zahlt der Staat, seitdem die Kirche vor 60 Jahren mit dem Staat einen großen Immobiliendeal schloss
Warum ?Ausserdem darf in Krisenzeiten meines erachtens das Geld nicht für Rüstung investiert werden ..... und ja mir ist bekannt das von den deals einige EU Länder profitieren ......
Mir ist klar das das man Griechenland helfen muss und auch wird mir geht es nur mehr als gegen den Strich wenn dabei mittel verwendet werden die ich für unfair halte. Der Alexis Tsipras glaubt das er mit einem Nein beim Referendum seine verhandlungsposition stärkt. ich denke der EU muss es dann auch erlaubt sein Ihre Position durch ein Referendum zu stärken .....
Zitat„Soll der Einigungsvorschlag angenommen werden, den die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds in der Sitzung der Eurogruppe am 25.06.2015 vorgelegt haben und der aus zwei Teilen besteht, die eine Einheit bilden? Das erste Dokument trägt den Titel „Reformen zur Vollendung des laufenden Programms und darüber hinaus”, das zweite trägt den Titel „Vorläufige Analyse zur Schuldentragfähigkeit“
Und bitte ehrlich beantworten wer glaubt das ich die Griechen diese Frage und die Dokumente echt durchlesen anstatt das nein das ihnen Tsipras in den mund legt anzukreuzen immerhin sagt er ihnen ja indirekt mit dem nein gibts das Geld von der EU und mit einem Ja geht er den Weg des Feiglings und schleicht sich ......
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Warum haeltst du diese Mittel fuer unfair?
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Ich glaube, dass die Griechen sehr wohl entscheiden können ob sie defaulten mit allen Risiken, oder ob sie in der katastrophalen Lage, die sich immer weiter zuspitzt noch mehr Austerity wollen.
Austerity hat nicht funktioniert. Austerity hat auf sehr optimistischen Auslegungen sehr schlechter Modelle beruht. Noch mehr Austerity ist das, was von den Menschen dort verlangt wird.
Außer dass du jetzt noch einmal auflistet, was die wirtschaftsliberalen Kasblattln schreiben, war da jetzt nicht viel Neues dabei. Mir kommts eher vor wie die Argumentation eines typischen BWL - Studenten mit einem VWL 1 Grundkurs, der ganz genau weiß, dass die neoklassischen Modelle die einzige Wahrheit in sich tragen.
Warum? Weil du mit keiner eigenen Silbe erklärt hast, wie du Geld von vermögenden Griechen bekommen willst, oder wie du Menschen, die ihre Miete nicht mehr bezahlen können, noch bissl was weg nehmen willst.
Wo soll das zusätzliche Sparpotential oder Besteuerungspotential denn her kommen? Griechenland hat mehr gekürzt und eingeschnitten, als jedes andere Land in der Geschichte - trotzdem solls noch a bisserl mehr sein - woher denn?
Zum Militärbudget - die Einsparungen in Griechenland haben die Geldgeber vorgegeben. Also kannst dir ja denken woher der Wind weht...
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Im Endeffekt darf nicht nur weil die Griechen nicht sparen wollen ganz Europa dafür zahlen - Wenn alle Griechen die steuern zahlen würden wie sie sollten hätten Sie kein ProblemNaja,
das ist jetzt aber ein wenig vereinfacht.
a) http://www.spiegel.de/politik/auslan…-a-1041454.html
Und Stoltenberg ist immerhin auch Europäer
b) hat - was ich gelesen habe (finde jetzt auf die Schnelle den Artikel nicht mehr - wenn da jemand helfen könnte?) - die Troika den Vorschlag Griechenlands, Gewinne über 500000 einmalig zu besteuern, anstatt die Sozialleistungen noch mehr zu kürzen eine Absage erteilt (-> also gehts nicht nur um die Geldrückzahlungen, weil sonst könnte es Resteuropa wurscht sein, wie GR zu seinen Rückzahlungen kommt)
c) wie der Varoufakis immer wieder sagt - es ist bisher kein Angebot/Vorschlag gekommen, wie die Überschuldung Griechenlands zu bändigen wäre, kein Schuldenschnitt in Aussicht - es geht momentan nur darum, dass die EU gnädigerweise das Werkl ein bißchen länger am Laufen hält, wenn die Griechen das aufgelegte Austeritätsprogramm brav durchziehen. So wie es sich Schäuble und Co vorstellen.
https://www.facebook.com/tigerrebornire…173516/?fref=nf
(Stell Dir vor, Deine Bank legt Dir einen Kreditplan vor, demnach Du gerade noch die Zinsen zahlen könntest, aber keinen Ausblick auf etwaige Entschuldung hast - auf so etwas würdest Du Dich auch nicht einlassen behaupte ich mal)IMHO geht es der EU mehr darum, dass das Projekt Syriza scheitert, damit für die nächsten Dekaden niemand anderer auf die Idee kommt, das neoliberale, turbokapitalistische 'Banken zuerst' Konzept zu hinterfragen oder sich gar dagegen aufzulehnen.
Die EU ist mindestens genausowenig konstruktiv, wie sie es der gr. Regierung vorwerfen. -
sollten die Griechen damit tatsächlich durchkommen sollte ganz Rest Europa abstimmen ob sie den Griechen noch helfen wollen .....
Damit haben glaube ich die Staatenlenker mehr Problem als die Bevölkerung.
Weil der 'einfache Mann' hat noch nicht überringelt, dass er für die Banken, und nicht für die soziale Hängematte der Griechen zahlt - d.h. die Wahrscheinlichkeit eines Grexit steigt eklatant, und der würde a) der europ. Wirtschaft nicht gut tun, b) könnten die ganzen EU-Politiker sich das 'vereinte Europa' nicht mehr auf die Fahnen heften, und c) hätte, wenn sich der Staub gelegt hat, und die Griechen mit der Drachme doch irgendwie überleben (und das werden sie), der nächste Pleitestaat (und der wird kommen) einen wunderbaren Präzedenzfall, dass er nicht zu Allem, was Schäuble und Co befehlen ja sagen muss. -
Und Stoltenberg ist immerhin auch EuropäerStoltenberg ist NATO. Das ist ein Verein von kriegsgeilen A****loechern der von der Waffenindustrie gesponsert wird um Frieden wo immer moeglich zu verhindern. Er mag nicht so offensichtlich wahnsinnig sein wie ein Rasmussen, der vorm Schlafengehen vermutlich betet der 3. Weltkrieg moege etwas schneller kommen - aber fuer mich steht er wie jeder NATO Offizielle unter (mMn begruendbarem) Generalverdacht korrupt zu sein und keinerlei Gewissen zu haben.
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Über die A*loch These müssen wir nicht lange diskutieren - aber gerade A*löcher sind normal sehr egoistisch-rational kalkulierend
Wenn Gr mit oder ohne Grexit zusammenbricht, reisst das der NATO-Südflanke ein Loch (ist jetzt mehr moralisch als tatsächlich strategisch ein Problem). Wenn Gr von der EU kein Geld mehr bekommt, könnten außerdem China oder Russland dort vergleichsweise billig einen Nato-Partner umdrehen.
Trotzdem ist es Stoltenberg wichtiger, dass die Griechen nur ja nicht kurzfristig weniger Panzer kaufen
-> entweder, die NATO (die sehr gute Connections zu den EU Entscheidungsträgern hat (direkt, oder über die NSA)) geht nicht davon aus, dass die EU die Griechen fallen lässt, oder es sind die wirtschaftlichen Agenden der Rüstungsindustrie wichtiger - auf jeden Fall ist für mich diese Aussage ein Offenbarungseid, dass es den Institutionen nicht primär um die Unterstützung/Stabilisierung Griechenlands geht. -
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Wie setzen sich eigentlich die 2% des Bruttoinlandprodukts an Rüstungsausgaben zusammen? Wird das alles in die Aufrüstung der NATO investiert?
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-> entweder, die NATO (die sehr gute Connections zu den EU Entscheidungsträgern hat (direkt, oder über die NSA)) geht nicht davon aus, dass die EU die Griechen fallen lässt, oder es sind die wirtschaftlichen Agenden der Rüstungsindustrie wichtigerWie sagt es Dirk Mueller immer so schoen: "Ich glaube die Amis haben bald fertig."
Ich bezweifle da grosse Ueberlegungen - denen bricht die Wirtschaft unterm A*sch weg. -
Solange das Außenhandelsdefizit der USA im Dollar bleibt, wird es für die USA kein Problem geben. Da die meisten großen Dollarinhaber zufällig auch eine Menge US-Militärbasen im eigenen Land haben und sich der andere große (China) von einem stabilen Dollar mehr erwarten kann, als von einem Kollaps, sehe ich da momentan keine großen Bedrohungen.
@BrennesslFranz - wie meinst du das? Mit 2% des BIP wird eine Armee finanziert, dessen Land NATO - Mitglied ist. Das ist damit gemeint.
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schon klar, aber stellt die NATO nicht Forderungen in welche Bereiche des Militärs investiert werden sollte/muss? Oder entscheidet das jedes NATO-Mitgliedsland in "eigenem" Interesse?
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Ich weiß es nicht genau, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Entscheidungen offiziell beeinflussbar sind. Denke, dass ggf. eher taktisch koordiniert wird. In der Regel ist es auch nicht die Frage was angeschafft wird, sondern was, wo hingestellt wird (siehe US-Atomwaffen in Deutschland, oder Raketenabwehreinrichtungen in Osteuropa - wie kommt man eigentlich auf die Idee, die NATO nicht als Aggressor zu sehen?).
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Da es Österreich, in der Form der Karte, erst seit 1918 bzw. 1945 gibt, halte ich 7 Staatsbankrotte für seeehr hoch gegriffen.
"How to explain in one gif/video, why the loans never helped the Greek people":
https://pbs.twimg.com/tweet_video/CIb4AMuWUAAQyts.mp4
und wissts eh so Staatsbankrott.. geht ja mal gar nicht, ihr Griechen sowas würde uns brav arbeitenden und immer steuerzahlenden Vorzeige Staaten nie passieren !
[Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/CI43COhXAAAso0o.jpg] -