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Europa und seine Finanzkrise

  • Senior-Crack
  • 27. August 2010 um 09:47
  • Geschlossen
  • Cathy Miller
    Gast
    • 14. Juli 2015 um 06:29
    • #826
    Zitat von tiQui.taQua

    OLP, man mag den tatsachen vielleicht nicht in die augen schauen, aber gerade diejenigen, die hier pro-griechenland (oder pro-menschlichkeit) sind, sind dieselben, die auch die österreichische innen-, aussen und asylpolitik anprangern!

    man könnte sagen, sie plädieren für menschlichkeit, egal woher einer stammt oder welche nationalität er angehört


    Das könnte man wirklich so sagen. Ich sehe das jetzt allerdings nicht negativ.

  • VSVrulz
    Brachialpazifist
    • 14. Juli 2015 um 08:33
    • #827
    Zitat von Capsaicin


    Demnach darf man dich also auch für die Entscheidungen der Herren Haider, Schüssel etc. verantwortlich machen? Oder willst du am Ende gar nicht mitgemacht haben?

    Das darfst du ruhig, wenn du es für richtig hälst.
    Ich sehe den feinen Unterschied in der momentanen Situation darin, dass die FP in Kärnten radikal abgestürzt ist, nachdem einigermaßen klar war, was passiert ist (für mich immer noch too little, too late). In Deutschland bekam die waffenschiebende, schwäbische Hausfrau zusammen mit der schweigenden Raute, um ein Mandat zu wenig für die absolute Mehrheit. Und dann soll man hier nicht sagen dürfen "die Deutschen"? Zumal in einem Politikforum durchaus angenommen werden darf, dass die Politiker gemeint sind, aber - und das ist mein Punkt - auch die versammelte Wählerschaft sich momentan angesprochen fühlen darf.
    Vor allem is es ein bisschen absurd, oder zumindest konträr zu meiner Wahrnehmung, wenn du meinst, dass es in der von dir angesprochenen Diskussion nicht dauernd "die Kärntner" heißt.

    Sprichst du, wenn du vom 2. Weltkrieg sprichst eigentlich von den Deutschen und den Russen, oder von "der Mehrheit, die dafür war - nicht zu verwechseln mit der Minderheit, die dagegen war"?

    Edit: hat eigentlich jemand gehört, wer den Privstisierungsfond leiten soll? Habe da gestern Abend ein schauderhaftes Gerücht aus der EZB gehört, hätte da aber gerne eine Bestätigung...

    Edit2: Also Deutschland wollte, dass der Fonds über die KFW gemanagt wird. Der fahle Beigeschmack - dort ist Schäuble selbst der Vorsitzende. Hat sich jetzt aber erledigt, da man das jetzt aus Griechenland managt.

    3 Mal editiert, zuletzt von VSVrulz (14. Juli 2015 um 11:24)

  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 14. Juli 2015 um 15:39
    • #828
    Zitat von alekhin

    <a href="http://www.eishockeyforum.com/index.php/User/7398-Capsaicin/">@Capsaicin</a>: Also irgendjemand waehlte die, weil von Wahlbetrug geht wohl niemand aus.
    Und egal wie viel Mist sie machen, irgendwer waehlt die immer wieder, solange die Krone rechtzeitig ein bisserl Werbung macht.
    Da ist eine Lernresistenz vorhanden die…


    Deine Ansagen werden ja immer gruseliger...

    Wenn nicht so gewählt wird, wie du es dir vorstellst, 'funktioniert Demokratie nicht...'

  • VSVrulz
    Brachialpazifist
    • 14. Juli 2015 um 15:49
    • #829

    Schwierig... Demokratie funktioniert auf jedenfall nur sehr eingeschränkt in dem Rahmen, der ihr eigentlich die Legitimation zur Staatsform gibt. Nämlich dem, dass
    a) Menschen objektiv nach ihren eigenen Interessen abstimmen
    b) diesegewählten Interessen dann auch von den dazu berufenen Vertretern vertreten werden.

    Was eine Alternative wäre, ist eine andere Frage.

    Ich möchte aber zu bedenken geben, dass Demokratie sehr wohl in manchen "demokratischen" Ländern besser und in manchen schlechter funktioniert.

  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 14. Juli 2015 um 15:58
    • #830

    Ich sehe da weder in Punkt a oder in Punkt b ein Problem.

    Wer was wählt und warum ist jedem seine persönliche Entscheidung und als Demokrat habe ich diese Entscheidung zu akzeptieren, ob sie mir jetzt in den Kram passt oder nicht.

    Die Umsetzung der demokratischen Wahlentscheidung durch die Politik ist dann hinterfragenswürdig und wohl auch von Land zu Land verschieden...

    Wenn ich jetzt aber die persönliche Integrität der Wähler in Frage stelle, begebe ich mich auf sehr dünnes Eis...

  • alekhin
    WTF?
    • 14. Juli 2015 um 15:59
    • #831
    Zitat von Vaclav Nedomansky


    Wenn nicht so gewählt wird, wie du es dir vorstellst, 'funktioniert Demokratie nicht...'


    Gibt Untersuchungen zum Thema: Man fragt die Waehler nach einer Wahl (anonym) was sie woll(t)en, vergleicht
    das damit was dann die naechsten Jahre passiert und stellt fest:
    Der Waehlerwille bei der Abstimmung und das von der gewaehlten Regierung dann umgesetzte Programm
    unterscheiden sich in manchen Laendern wie Tag und Nacht, sind aber ganz allgemein selten deckungsgleich.

    Vox populi, vox dei ("die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes") - nicht die Regel, eher die Ausnahme.
    Von daher darf man in einem System in dem alle Macht vom Volk ausgehen soll schon attestieren, dass
    es schlecht bis mitunter gar nicht funktioniert.

  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 14. Juli 2015 um 16:13
    • #832

    Sachentscheide wie in der Schweiz wären wohl eine bessere Methode, als die 'Generalvollmacht' die wir den Parteien für 5 Jahre gegen.

    Nur auch dort müsste man die Entscheidung des Bürgers respektieren...

  • alekhin
    WTF?
    • 14. Juli 2015 um 16:35
    • #833
    Zitat von Vaclav Nedomansky

    Nur auch dort müsste man die Entscheidung des Bürgers respektieren...


    Also Demokratie funktioniert nicht?

  • fusionja
    1270
    • 14. Juli 2015 um 16:47
    • #834
    Zitat von VSVrulz

    Ich möchte aber zu bedenken geben, dass Demokratie sehr wohl in manchen "demokratischen" Ländern besser und in manchen schlechter funktioniert.

    schlecht und schlechter bitte :D .

    Also falls wir innerhalb der EU in einer guten Demokratie leben, dann gute Nacht. Darunter stelle ich mir dann schon etwas anderes vor...

  • VSVrulz
    Brachialpazifist
    • 14. Juli 2015 um 16:48
    • #835

    Die "persönliche Integrität der Wähler" (was auch immer das sein soll - ich interpretiere mal, dass es heißt, dass der Wähler selbst checkt was er ankreuzt), ist absolut in Frage zu stellen und genau, dass dies für dich so unangreifbar zu sein scheint, macht dich in meinen Augen naiv.

    Wie informiert sich denn ein Wähler? Über welche Kanäle? Wer besitzt diese Kanäle? Haben diese Menschen Interessen?

    Vielleicht bist du ja auch eines jeder Genies, die glauben, dass die untere Schicht in den USA, einfach versteht, dass die Vermögensverteilung leistungsgerecht ist und nichts mit Umständen der Information zu tun hat.

    Was ist für dich Demokratie eigentlich? Ist die USA eine Demokratie? Oder die Urkaine? Wo hört es auf? Wo fängt es an? Kannst du mit einem Lächeln sagen, dass die Russen unter dem Einfluss von Propaganda stehen und im gleichen Atemzug ein solches, systematisches Problem bei uns ausschließen? Worauf begründest du diese Einsicht?

    Es ist tragisch schauderhaft, wie einfach du dir dein Weltbild zusammen reimst. Vor allem im Vergleich zu den Leuten, die du als naiv bezeichnest. Das sieht man bei deinen oberflächlichen Lösungen für tiefgreifende Probleme, wo man bei tiefer gehender Nachfrage nie eine Antwort bekommt.

    Naja egal... Wird schon passen. Solange du dich wohlig und behütet fühlst in deinem Weltbild, soll es mich nicht stören. Es eckt nur immer wieder am meiner humanistischen Ader an, wenn deine einfachen Lösungen gleichsam - bewusst oder unbewusst - den Schaden vieler anderer in Kauf nehmen.

    Traurigerweise - vielleicht ein Problem der Globalisierung - vieler anderer, denen du nie ins Gesicht wirst blicken müssen. Das macht das große Reden dann leichter... Wenn man sich ansieht, was du alleine den Griechen auf den letzten Seiten alles zugemutet hättest, bleibt es nur für dich zu danken, dass du selbst kein Grieche bist.

    Edit: @franzl: beim Schreiben dachte ich an Unterschiede zwischen OECD - Ländern. Da gibt es nach meiner Ansicht sehr wohl demokratischere und undemokratischere (in dem Sinne, wie gut Information aufbereitet und verteilt wird und wie gut Wahlergebnisse in der echten Welt realisiert werden.
    Aber wenn du alle EU-Länder undemokratisch findest, woran misst du das? Was wäre deine Benchmark? Wo geht es demokratischer zu?

    Einmal editiert, zuletzt von VSVrulz (14. Juli 2015 um 17:28)

  • Whaler
    EBEL
    • 14. Juli 2015 um 18:19
    • #836
    Zitat von alekhin


    Die Rechnung wird der deutschen Regierung so und anders praesentiert werden. Halt in diesem Fall nicht vom systematisch verdummten (und ich lebe in Muenchen derzeit) deutschen Volk, sondern vom Rest der Welt der den Germanen irgendwann die A****karte zeigen wird. Deutschland beweist gerade dass es entweder a) von Volkswirtschaft nichts, aber auch wirklich gar nichts verstanden hat oder aber b) hat Einflussphantasien wie seit Adolf nicht mehr.

    Ich hoffe, den Absatz hast du nur in der Hitze des Gefechts verfasst...

    Aber manchmal kann schon das Gefühl aufkommen, manchen wäre es lieber die Deutschen zahlen nur brav und halten ansonsten ihr Maul. Nur blöd, dass die dummen Deutschen da nicht mehr mitspielen und nicht nur mehr der große Zahlmeister Europas sein wollen.

    Aber die Deutschen scheinen dennoch nicht alleine zu sein...Holländer, Briten, Finnen, Balten und Slowenen kriegen dann auch die A****karte?

  • alekhin
    WTF?
    • 14. Juli 2015 um 19:01
    • #837
    Zitat von Whaler


    Ich hoffe, den Absatz hast du nur in der Hitze des Gefechts verfasst...
    ...
    Aber die Deutschen scheinen dennoch nicht alleine zu sein...Holländer, Briten, Finnen, Balten und Slowenen kriegen dann auch die A****karte?


    Nein, habe ich nicht. Natuerlich bekommen alle die da mitspielen die A-Karte, was denn sonst?
    Die Sichtweise, wonach die Deutschen nur zahlen finde ich hoechst interessant - und bin da anderer Ansicht.
    Unterscheiden wir in Deutschland doch einmal zwei Gruppen: Die Eigentuemer der Exportunternehmen und der Rest.
    Der Rest zahlt wie bloed, spart noch ein bisserl und legt das Geld an. Dieses Geld geht dorthin wo es die hoechste
    Rendite gibt, also z.B. nach Griechenland. Dort wird es dafuer verwendet um unter anderem wieder deutsche Gueter
    zu kaufen, bzw wurde.
    Mittlerweile klappt das nicht mehr so gut, die Griechen braeuchten's etwas billiger - also wieder Lohndruck in Deutschland.
    Da passt es auch gut, dass aufgrund der Verhaeltnisse in Suedeuropa Arbeitskraefte hier in Massen zur Verfuegung stehen.

    Wenn Deutschland seine Loehne nicht massiv erhoeht, faehrt man den Karren Europa unweigerlich an die Wand.
    Nachdem die Deutschen da sehr beharrlich agieren, darf man wohl annehmen dass sie sich das gut ueberlegt haben, ja?
    Dann sind aber nur zwei Schluesse moeglich: a) Dummheit oder b) Machtgewinn innerhalb Europas.

    Fuer Europa als Ganzes oder die deutsche Bevoelkerung im Gesamten bringt das alles wenig, ist in der Regel sogar schlecht.
    Sind die Arbeitslosenzahlen in Europa (prozentuell) insgesamt gestiegen oder gefallen? Nun, vergleichen zu 2013 ist sie offiziell
    ein wenig gefallen, liegt aber immer noch ueber der seinerzeit bei Einfuehrung des Euro.
    Ist der Anteil an Teilzeitarbeit gestiegen oder gefallen? 1 Eurojobs, praekaere Lohnsituationen, gestiegen oder gefallen?
    Woran koennte das wohl liegen? Also daran, dass Deutschland (die Bevoelkerung) seine eigenen Produkte nicht kaufen kann,
    kanns schon mal nicht liegen, oder?

    Es gibt zwei Gruppen in D: Eine sehr kleine die davon massivst profitiert und eine ueberwaeltigende Mehrheit die darunter leidet.
    Allerdings ist dieser Mehrheit scheints nicht bewusst, dass sie von der eigenen Elite ausgenommen wird.
    Der Profit der gegenwaertigen Situation wandert nicht in die Taschen derer, die fuer die Kredite buergen, die noetig sind um die
    Situation aufrechtzuerhalten. Das, und zwar genau das, meine ich wenn ich von deutscher Dummheit spreche.

    PS: Schaeuble, der aktuell auch in unseren oesterreichischen Medien gefeiert wird, war in die Spendenaffaere Kohl verwickelt.
    Kann man auf Wikipedia nachlesen, sprich der Mann ist erpressbar. Finde ich schon erwaehnenswert, da diejenigen die ihm
    damals illegal Spendengeld fuer die CDU/CSU zugesteckt haben vermutlich heute auch von der Situation, die unter anderem
    durch Schaeubles Linie erzwungen wird, stark profitieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von alekhin (14. Juli 2015 um 19:10)

  • Vaclav Nedomansky
    Austeilgeilist
    • 14. Juli 2015 um 20:04
    • #838

    Ad rulz

    Erstens möchte ich mal feststellen, dass ich niemanden als 'naiv' bezeichnet habe.

    Das ist eher deine Spezialität, Andersdenkende zu verunglimpfen und sie als Halb- bzw Vollidioten darzustellen.

    Da du so ziemlich der Einzige bist, der den Volldurchblick und die ultimative Weisheit gepachtet hat, freue ich mich, dass du zwar in allen deinen Analysen und wissenschaftlichen Betrachtungen die einzig möglichen Lösung präsentierst, die reale Welt aber völlig konträr zu deinen Erkenntnissen läuft und völlig überraschend, auch noch unverschämter Weise funktioniert und weiter existiert.


    Was Griechenland zur Zeit betrifft, ist es das Paradebeispiel, wie man die Demokratie missbraucht, seine Wähler belügt und im Endeffekt betrügt.

    Herr Tsipras hat wider besseren Wissen, schon vor seiner Wahl das griechische Volk belogen und utopische, nicht realisierbare Versprechungen gemacht - okay, Politiker lügen meist vor Wahlen das war aber einfach eine Unverfrorenheit, die Lage der griechischen Wirtschaft derart zu verzerren.

    Dann macht er ein Referendum, fährt einen klaren Abstimmungssieg ein, um das Ganze nach vier Tagen zu kippen - also einmal im Liegen umfallen - um dann der EU Zugständnisse zu machen, die ihresgleichen suchen.

    Dilettantischer kann man nicht agieren.

    Wuarscht.

    Die A...Karte haben beide Parteien.

    Die EU wird weiterhin 1000ende von Millionen in Griechenland versenken. Ob das zu einer Verbesserung des griechischen Chaos führen wird - das bezweifle ich mal - lasse mich aber gerne positiv überraschen...

  • VSVrulz
    Brachialpazifist
    • 14. Juli 2015 um 20:09
    • #839

    Schade, wieder keine einzige Antwort auf das was gefragt war...

  • Whaler
    EBEL
    • 14. Juli 2015 um 20:46
    • #840

    @alekhin

    Wieso sollten die Deutschen ihre Löhne massiv erhöhen?
    Das wird doch unweigerlich dazu führen, dass deutsche Produkte teurer und somit im Ausland schwerer absetzbar sind. Und wenn es grad die Griechen derzeit billiger bräuchten, ist das ja komplett kontraproduktiv. Und für die Deutschen ist dies ja auch schlecht, weniger Absatz - weniger Jobs - mehr Arbeitslose.

    Also wäre die Variante Dummheit auszuschließen, bliebe Machtgewinn:
    Ja, kann sein, ist aber vielleicht so nicht ganz unbegründet. Denn selbst unter der Annahme, dass sämtliche Milliarden an Griechenland (inkl. der jetzt wieder geplanten rund 80Mrd) falsch investiert wurden, ändert dies nichts am prinzipiellen Bedarf Griechenlands an Finanzhilfe. Und das man diese Finanzhilfe benötigt, hat man sich selber zuzuschreiben und sind daran nicht die ach so bösen Germanen schuld. Dass die Germanen (und ihre Helfershelfer) aber in auf alle Fälle bestimmen wollen, wie ihr Geld einzusetzen ist, ist eine mMn durchaus legitime Forderung.

    Oder stehe ich da auf der Leitung?

  • VincenteCleruzio
    un galant´omu
    • 14. Juli 2015 um 21:05
    • #841
    Zitat von Whaler


    Wieso sollten die Deutschen ihre Löhne massiv erhöhen?


    Damit die Sachsen und Sächsinnen nicht nach Tirol zum Buggeln kommen müssen. Und wegen der hohen Leistungsbilanzüberschüsse.

  • VSVrulz
    Brachialpazifist
    • 14. Juli 2015 um 21:17
    • #842

    Du stehst auf der Leitung, weil du die Dynamik von Leistungsbilanzüberschüssen und Reallohnkürzungen in einer einheitlichen Währung nicht mit einbeziehst.

    Es ist ganz einfach ein Fakt (weil simpel, mathematisch beweisbar), dass es die Eurozone - sofern die Nord- und Mitteleuropäischen Sparefrohs nicht anfangen ihre veralteten Straßen zu sanieren und ihre Löhne zu erhöhen - ganz einfach zerreißen wird. Anders ist das überhaupt nicht möglich. Was glaubst du wo die Deutschen Handelsbilanzüberschüsse hinfließen (kleiner Tipp - sogar in diesem Thread findet man die Erwähnung deutscher Qualitätsarbeit)?

    Solange es eine Währung ist, können sich die schwächeren Ländern aufgrund der Kreditwürdigkeit der Stärkeren billig refinanzieren. Deutschland wächst zu einem großen Teil überhaupt nur aufgrund der Verschuldung der anderen Länder. Und das war auch politisch so gewollt. Nur wurden wie auch sonst überall und immer - alle ein bisschen zu gierig, bis das Blatt überreizt war.

    Wenn ein tieferes Interesse an der Thematik hast, dann gibt's gerne Lektüre per PN.

    Einmal editiert, zuletzt von VSVrulz (14. Juli 2015 um 21:26)

  • Hansi79
    LAGREINER
    • 14. Juli 2015 um 21:19
    • #843

    Sind so viele Germanen in Tirol wegen den höheren Löhnen ?

  • Observer99
    EBEL
    • 14. Juli 2015 um 21:28
    • #844
    Zitat von Hansi79

    Sind so viele Germanen in Tirol wegen den höheren Löhnen ?


    Yep, zumindest was die Ostgoten betrifft.

  • Fan_atic01
    Leftwing
    • 14. Juli 2015 um 23:48
    • Offizieller Beitrag
    • #845

    @rulz: ich nehme die PN mit der Lektüre.
    Thx

    • Vorheriger offizieller Beitrag
    • Nächster offizieller Beitrag
  • alekhin
    WTF?
    • 15. Juli 2015 um 10:02
    • #846
    Zitat von Whaler

    @alekhin

    Wieso sollten die Deutschen ihre Löhne massiv erhöhen?
    Das wird doch unweigerlich dazu führen, dass deutsche Produkte teurer und somit im Ausland schwerer absetzbar sind. Und wenn es grad die Griechen derzeit billiger bräuchten, ist das ja komplett kontraproduktiv. Und für die Deutschen ist dies ja auch schlecht, weniger Absatz - weniger Jobs - mehr Arbeitslose.
    ...
    Oder stehe ich da auf der Leitung?

    Du stehst auf der Leitung, meine ich mal. Aber nachdem ich mal vermute, dass das allgemein nicht so klar ist, versuche ich zu argumentieren warum dem so ist.

    Betrachten wir jetzt mal die ganze Welt. Wir sehen Gebiete / Laender, die mehr exportieren als importieren - und umgekehrt. Jetzt haben wir gelernt, dass die Exporteure die Guten sind, weil die Importeure ja ueber ihre Verhaeltnisse leben. Also:

    Merkel-Methode: Jedes Land der Welt exportiert mehr als es importiert, und alles wird gut.
    Denkt man drueber nach, kann das nicht klappen. Die Welt als Ganzes kann - solange der Mond unbewohnt ist - in Summe nur eine ausgeglichene Handelsbilanz aufweisen.
    Wenn in Summe Null rauskommen muss, kann nicht jeder ein Plus haben. Das geht sich schlicht logisch nicht aus.

    Wenns jetzt aber fuer die ganze Welt nicht geht - vielleicht kriegen wir das ganze zumindest in Europa hin? Also, wir Europaer exportieren mehr als wir importieren? In z.B. China und Indien gaebs ja genug Leute, die sich bei uns verschulden koennten. Das klappt deshalb nicht, weil sowohl China als auch Indien falls die Importe zu viel werden die eigene Waehrung abwerten. Dann sind europaeische Produkte teurer, und unsere Exporte brechen ein.

    Ist Deutschland wenigstens unabhaengiger dadurch? Nicht so wirklich. Solange die Eurozone haelt, kann man ueber den Preis den Export in die Eurozone (auch nach Oesterreich) praktisch erzwingen indem man die Loehne senkt (oder nicht erhoeht, was bei der Inflation aufs gleiche rauslaeuft). Faellt der Euro, hat Deutschland ein irres Problem. Der deutsche Sozialstaat haengt finanziell am Export. Was auch sonst - von vielen Teilzeit- und 1-Euro-Jobbern kann man weder Renten noch Krankenkassen bezahlen. Bricht der Euro zusammen, gibts eine D-Mark #2, dann wertet die so stark auf, dass Deutschland sehr sehr sehr viel weniger als heute exportieren koennen wird.
    Dann ist dort was die Staatsfinanzierung betrifft "Land unter".

    Aber zumindest haben die deutschen ja Ersparnisse? Einerseits haben nicht alle Ersparnisse - Teilzeit- und 1-Euro-Jobber, wie auch Hartz IV'ler werden bestenfalls eine schwarze Null hinkriegen. Ansonsten gilt: Die Ersparnisse wurden natuerlich angelegt. Von dem Geld ist sehr viel in Laendern wie Griechenland, Portugal, Italien, ...
    Sprich: Das wird schwer das zurueckzubekommen, weil die sind Pleite.
    Gleichzeitig hat Deutschland selbst das Problem, dass es die eigenen Produkte nicht kaufen kann - das ist einfach das gleiche Faktum, der Exportueberschuss. Anders betrachtet wird zu wenig Lohn bezahlt. Als Resultat waechst der Markt Deutschland nur langsam (Deutschland baut zum Beispiel tolle Autos, die sich jeder leisten koennen soll - ausser den Deutschen selbst?). Viele Wirtschaftswissenschaftler kritisieren das in Deutschland seit Jahrzehnten. Stichwort: "Der deutsche Binnenmarkt ist tot."

    Nochmal zusammengefasst:
    Als Belohnung dafuer, dass die deutsche Bevoelkerung fuer weniger Lohn arbeitet darf sie den Teil auf den sie verzichtet noch ein zweites Mal (vom bereits reduzierten Lohn!) ansparen und anderen borgen / schenken um ihnen die Moeglichkeit zu geben deutsche Produkte zu kaufen (damit der Deutsche seinen Arbeitsplatz nicht verliert). Gleichzeitig wird in Deutschland aber an jeder Ecke gespart. In den Schulen, beim Gesundheitswesen, bei den Renten. Also: Es wird in Zukunft immer schwieriger werden, den Exportueberschuss den Deutschland braucht zu erzielen.
    Gleichzeitig sorgt die Strategie dafuer, dass das gesparte Geld, das Deutschland verborgt, niemals zurueckgezahlt werden kann.
    Ein intelligentes Konzept sieht anders aus.

  • Observer99
    EBEL
    • 15. Juli 2015 um 10:20
    • #847

    Vielleicht für den einen oder anderen eine interessante Analyse auf den "homo oecimicus" und dessen Einfluss auf die Gesellschaft.
    http://science.orf.at/stories/1760172/
    http://science.orf.at/stories/1760173

  • RandyBoyd
    Canadian Boy
    • 15. Juli 2015 um 10:33
    • #848

    Durchaus interessante „Diskussion“ hier… da hab ich mich bisher rausgehalten, weil ich mich nicht für einen Finanzexperten halte und mir gewisse Urteile deshalb nicht anmaßen möchte.
    Mit dem „Anmaßen“ haben andere scheinbar weniger Probleme, denn rhetorisch mehr oder weniger ausgefeilt gibt es hier die unterschiedlichsten Meinungen, die allesamt der Weisheit letzter Schluss sein müssen... hat doch jeder tolle Quellen, etc.

    Da fragt man sich halt schon, ob da Tage- nein Wochenlang durch die führenden Kräfte der betroffenen Staaten wirklich nur Schei**e produziert wurde, oder ob nicht auch die ach so tollen Quellen der Herren Weltverbesserer durch irgendeine Idee „beeinflusst“ sind. ;)
    Glaubt hier wirklich jemand an die unumstößliche Wahrheit? Daran, dass irgendein Minister irgend eines Staates oder irgend ein Finanzwissenschaftler oder Ökonom oder Greissler oder Bauernmarktverkäufer die für alle Seiten befriedigende Lösung hat und alle anderen sind Deppen, die das einfach nicht checken? Dass nicht JEDE Seite gewisse Interessen verfolgt?
    … ja, der eine oder andere tut dies augenscheinlich…

    Ist halt schade, dass (wie übrigens in fast jeder politischen Diskussion hier) besonders die „allwissenden Experten“ damit glänzen, die „weniger Wissenden“ herabzuwürdigen anstatt dass ebendiese Alleschecker alles daran setzen, die Welt zu einer besseren zu machen. Gerade in einem demokratischen Land wie Österreich sollte doch in der politischen Landschaft Platz für die klügsten Köpfe des Landes sein, oder etwa nicht?
    In einem Eishockeyforum den Mister Obergscheit raushängen zu lassen und andere (sicher oft genug in der Tat schlechter informierte „Kollegen“) herabzuwürdigen bringt vielleicht dem persönlichen Testosteronhaushalt nach vorne allerdings ganz sicher weder eine Gemeinde, noch ein Bundesland, noch weniger unseren Staat und am allerwenigsten Europa und die Welt weiter.

    Wie gesagt, ich selbst versteh von der Thematik sicher zu wenig um mich mit den Genies zu matchen, eine Sache bewegt mich dann aber schon... in den ganz seltenen Fällen, in denen ich persönlich mal Schulden hatte hab ich ALLES versucht und unternommen, diese so schnell wie möglich zu begleichen. Mir persönlich (vielleicht seh ich das ja falsch) wäre auch nie die Idee gekommen, den Darlehensgeber für meine Schulden verantwortlich zu machen oder noch dazu Forderungen, die über die ursprüngliche Vereinbarung hinausgegangen wären, zu stellen - wenn schon, kann man "bitten". An das musste ich in den letzten Wochen immer wieder denken, aber wie gesagt... bei Staaten ist das anders und da kenn ich mich nicht aus - daher zieh ich mich wieder auf den Mitlesestuhl zurück und überlass die Bühne den Gscheiten ;)

  • alekhin
    WTF?
    • 15. Juli 2015 um 11:05
    • #849
    Zitat von RandyBoyd


    Da fragt man sich halt schon, ob da Tage- nein Wochenlang durch die führenden Kräfte der betroffenen Staaten wirklich nur Schei**e produziert wurde
    ...
    aber wie gesagt... bei Staaten ist das anders

    Ad 1) Ja

    Ad 2) Ja, ganz anders, und ganz viel weniger wurscht.

    Zitat von RandyBoyd

    Glaubt hier wirklich jemand an die unumstößliche Wahrheit? Daran, dass irgendein Minister irgend eines Staates oder irgend ein Finanzwissenschaftler oder Ökonom oder Greissler oder Bauernmarktverkäufer die für alle Seiten befriedigende Lösung hat und alle anderen sind Deppen, die das einfach nicht checken? Dass nicht JEDE Seite gewisse Interessen verfolgt?

    Das ist keine Glaubensfrage.

    Es gibt Feststellungen, die man mathematisch / logisch beweisen kann. Es gibt insbesondere den Fall, der in Summe fuer alle am meisten Sinn macht.

  • VSVrulz
    Brachialpazifist
    • 15. Juli 2015 um 11:25
    • #850

    Einen interessanten Punkt hat der Randy angesprochen, der mir immer sauer aufstößt. Während es auf Ebene der "Falken", "Konservativen", "Austerity-Fans" (oder wie auch immer man diese Gruppe nennen will) immer wieder primär darum geht einen Schuldigen zu suchen, geht es hier und mMn auch in der Diskussion zwischen Ökonomen, die nicht klar einer Interessensgruppe zuordenbar sind, eher darum die Sachlage klar zu definieren und Lösungen zu suchen.

    Mir persönlich könnte es nicht egaler sein, ob Deutschland, Griechenland, Zambia, Bill Cosby, der Weihnachtsmann, oder Heinz Fischer's Augenbrauen Schuld an dem ganzen Schlamassel ist - es geht darum die Situation zu erkennen und dann Lösungen zu finden. Ich glaube, dass man das auch in den Diskussionen sehr schön mitverfolgen und dadurch auch schnell erkennen kann, wer an Ergebnissen und wer an der Schuldfrage mehr interesse zeigt.

    Aber wie heißt's so schön: Wenn man einen Schuldigen hat, hat der Tag Struktur.

    Haben die Griechen über ihre Verhältnisse gelebt? Was wären denn die richtigen Verhältnisse? Haben die Deutschen vom "fragwürdigen" eigenen wirtschaftspolitischen Verhalten profitiert? Und wie? Höheres BIP? Höhere Löhne? Wer hat da überhaupt was profitiert und wer zahlt am Ende?

    Das sind für mich mal zentrale Fragen. Danach gibt's noch an die 300 Weitere... Und Randy, dein Vertrauen in unsere politische Führung in Ehren, aber die würde ich einmal etwas hinterfragen. Vielleicht mal einzelne Personen heraus fischen, bissl durchleuchten und sich fragen "was qualifiziert die eigentlich für den Job?". In Österreich kommt noch dazu, dass man sich nicht einmal auf die Einflüsterer aus den Ministerien und deren Qualifikation raus retten kann, da die sowohl die sauberen Hypo-Bewertungen unter Haider vollbracht, als dann auch die tollen Strategien danach aus dem Hut gezaubert haben. "Multiorganversagen" hört man da öfters als Begriff...

    Und deine Vertragstreue in Ehren. Jedoch stellt sich eher die Frage was Firmen und der Staat machen, wenn Kredite langfristig billiger sind. Abgesehen von Teilen Spaniens und den USA (vl. auch Irland?), ist die Verschuldung privater Haushalte nämlich nicht das Problem. Im Gegenteil, wird ja als Argument gegen die Griechen angeführt, dass ihre Spareinlagen gerettet werden - nicht ihre faulen Kredite.

    Ich weiß, dass das Thema sehr Komplex ist. Ich verliere auch öfters den Überblick. Es geht um griechische Banken, deutsche Banken, französische Banken, Goldman Sachs, den Euro, die Lohn- und Investitionspolitik Deutschlands, politische Erwägungen in der EU, im IWF, in der Eurogruppe, in den einzelnen Ländern, um die NATO, um deutsche Waffenhersteller usw....

    Deswegen kann man aber auch darauf vertrauen, dass einfache Ansagen wie: Grexit oder einfacher Schuldenschnitt, ganz sicher falsch sind, weil sie zu kurz greifen.

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