Saison 2010/11

In der Saison 2008/09 hatten es die Blue Jackets endlich geschafft, der erste Playoffeinzug in der Klubgeschichte wurde erreicht. Auf diesen Erfolg wollte man aufbauen, am Ende schaffte das Team gerade mal 32 Siege. Torhüter Steve Mason, der Rookie der Saison 2008/09, erwischte das berühmte verflixte 2.Jahr, die Abgänge der defensivstarken Stürmer Many Malhotra und Mike Peca konnten nicht kompensiert werden. Und auch das in Columbus altbekannte Thema des fehlenden Nummer 1-Centers wurde wieder akut, da der für diese Rolle vorgesehene Derick Brassard die in ihm gesteckten hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Nachdem Coach Ken Hitchcock den Sessel nach der 1.Hälfte der Saison räumen musste, änderte sich wenig und am Ende landete das Team auf Platz 14 der Western Conference.

Tor: Neue Saison – altbekannte Gesichter. Der 22jährige Steve Mason wird wie schon im Jahr zuvor als Nummer1 in die kommende Spielzeit gehen. Er konnte bei weitem nicht an die Leistungen seiner Rookiesaison anschließen, gilt jedoch als Toptalent seiner Zunft. Als Backup fungiert weiterhin Veteran Mathieu Garon, der in seine 9.NHL-Spielzeit geht. Die Torhüterpositionen im Farmteam wurden hingegen neu besetzt. Mit dem Schweden Gustaf Wesslau hat man einen Nordamerikaneuling in die eigenen Reihen geholt. Ihm zur Seite steht mit David LeNeveu, der letzte Saison das Tor der Salzburger hütete, ein Goaltender, der sogar schon Einsätze in der NHL zu Buche stehen hat.

Verteidigung: Trotz einem Gegentrefferschnitt von über 3 Toren pro Spiel präsentiert sich die Abwehr nahezu unverändert, einzig der während der Saison aus Washington geholte Milan Jurcina und Matthew Roy verließen das Team. Mit Fedor Tyutin, Jan Hejda, dem derzeit noch am Bein verletzten Rostislav Klesla, Marc Methot, Kris Russel, Mike Commodore und Anton Stralman sind die Positionen fix vergeben. Chancen auf NHL-Eiszeit haben aber durchaus auch Spieler wie Nate Guenin oder Grant Clitsome, eventuell können auch die beiden Rookies und Offensivverteidiger John Moore und Cody Goloubev im Camp auf sich aufmerksam machen.

Sturm: Als eine der wenigen positiven Überraschungen galt in der letzten Saison Antoine Vermette, der mit 65 Punkten seine Karrierebestleistung ablieferte. Der 28jährige Kanadier übernimmt derzeit die Centerposition in der ersten Sturmreihe neben Kapitän Rick Nash, während hingegen Derick Brassard als Mittelstürmer in der 2.Linie zum Einsatz kommen wird. Weitere Kandidaten für die Top6 sind Kristian Huselius, R.J. Umberger und Jakub Voracek, aber auch Russlandheimkehrer Nikita Filatov, der als hoffnungsvollster Prospect der Jackets gilt, Chad Kolarik oder Maxim Mayorov haben durchaus Chancen auf einen Platz im Lineup. Samuel Pahlsson, Michael Blunden, Ethan Moreau, Derek Dorsett, Jarred Boll und Chris Clark gelten als die aussichtsreichsten Kandidaten für die Defensivreihen, mit Spielern wie Andrew Murray, Tomas Kana, Ben Guite, Kyle Wilson oder Derek MacKenzie hat man allerdings genug Alternativen in den eigenen Reihen.

Vorschau: Viele Fragezeichen tauchen auf, wenn man den Kader der Blue Jackets ansieht: Kann Mason wieder an die Leistungen seiner Rookiesaison anschließen? Ist Vermette wirklich der Center für die erste Linie? Reicht die Erfahrung eines Ethan Moreau aus, um die Playoffs wieder zu erreichen? Die Antworten darauf werden erst während der Saison gegeben werden, die Endrunde scheint jedoch in weiter Ferne zu sein.

Das Team aus Columbus gilt als geizig. Kaum haben sie den Puck, geben sie in ungern wieder her, statistisch gesehen nur 380mal im Grunddurchgang. Böse Zungen würden nun behaupten, wer den Puck nicht besitzt, kann ihn auch schwer wieder verlieren, aber so gemein wird doch niemand sein.

Als solcher galt Nikita Filatov bei den Columbus-Fans. Und so setzte man große Erwartungen in den Rückkehrer aus der KHL. Anfang Dezember fanden die Hoffnungen allerdings ein Ende und der Russe wurde in die AHL geschickt. 7 Assists in 23 Spielen waren den Verantwortlichen zu wenig und es gilt als fraglich, ob der Stürmer jemals wieder in der NHL spielen wird.

Was haben Sheldon Souray, Wade Redden und Mike Commodore gemeinsam? Alle 3 haben gut bezahlte NHL-Verträge, verdient wird dieses Geld allerdings in der AHL. Im Gegensatz zu den beiden Erstgenannten startete Commodore diese Saison sehr wohl in Columbus, Anfang Jänner wurde der Verteidiger, der zuvor selbst um einen Trade angesucht hatte, via Waiverlist in die AHL geschickt. Schon zuvor soll es allerdings zwischen Coach Scott Arniel und dem Kanadier immer wieder zu Unstimmigkeiten gekommen sein.