@MacStasy:
Du sitzt da einem ziemlichen Denkfehler auf. Text und Bild übermitteln nicht dieselbe Informationsmenge. Auch wenn nur ein Typ zu sehen ist, der einen Text herunterrattert (sagen wir: das Wort "Vater"), werden mir zusätzlich beispielsweise in einem Film Bild- und Toninformationen übermittelt. Physikalisch gesehen ist das eine ungleich größere Menge an Informationen. Der Text hat wahrscheinlich nicht einmal ein KB, das Video kann je nach Auflösung theoretisch hunderte Terabyte groß werden - und neben der einfachen Information des ausgesprochenen Wortes "Vater" Informationen über den Typen, seine Umgebung, seine Kleidung, bei genügender Auflösung sogar über jede Hautschuppe, jedes Haar etc. geben.
Es ist in etwa so, als würde man einen Zettel mit dem Wort "Vater" in ein Schwarzes Loch werfen. Damit geht nicht nur die Information verloren, dass auf dem Zettel "Vater" stand, sondern es gehen sämtliche Informationen über die quantenmechanischen Zustände aller Teilchen verloren, aus denen der Zettel besteht. Die Informationsmenge ist um ganze Größenordnungen unterschiedlich. (die derzeit diskutierte Frage, ob die Information tatsächlich verlorengeht oder innerhalb des schwarzen Lochs erhalten bleibt, da lt. einiger Erhaltungssätze Information nicht einfach verlorengehen KANN, lassen wir mal dahingestellt - auf jeden Fall könnte niemand auf die Information zugreifen, selbst wenn sie in dem Schwarzen Loch noch existieren sollte).
Ansonsten: wir wissen inzwischen recht gut darüber bescheid, wie die Einzelteile des Gehirns funktionieren und können davon ausgehend auch Hochrechnungen anstellen, über welche Kapazitäten das Gehirn verfügt. Dass dies natürlich aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweise nur Näherungswerte sind ist klar - aber physikalisch gesehen bleibt Information Information: egal ob du die fünf Buchstaben des Wortes "Vater" auf einem Zettel betrachtest - oder den Aufbau des Zettels selbst. Diese Information ist mengenmäßig erfassbar und kann in einer gewünschten Einheit ausgedrückt werden. Ob es jetzt Bytes oder Kartoffelflocken sind ist unerheblich, da jede physikalische Einheit letzlich willkürlich gewählt ist (wenngleich oft basierend auf definierten physikalischen Prozessen oder Zuständen). Die gewünschte Genauigkeit ist letzten Endes verantwortlich für die Menge der Information (eh schon wissen: sind nur die fünf Buchstaben wichtig oder ...). Das heißt: die Selektion der gewünschten Information ändert nichts daran, dass für die Erfassung einer bestimmten Information auch eine bestimmte Speicherkapazität verlangt wird. Im Standardmodell der Teilchenphysik sind das pro Teilchen 18 Zustände. Und 18 Zustände über Billionen Teilchen eines Zettels zu speichern ist etwas anderes als fünf Buchstaben.
Also kann ich mit 100 TB entweder x-Mal das Wort "Vater" speichern, oder die Informationen eines mikroskopischen Bruchteils der Teilchen des Zettels, auf denen das Wort stand. Aber es bleiben im Endeffekt 100 TB an Information.
Letzten Endes setzt allerdings die Quantenmechanik eine Grenze, mit welcher Genauigkeit Information erfasst werden kann. Jetzt klar?