1. Dashboard
  2. Artikel
  3. Mitglieder
    1. Letzte Aktivitäten
    2. Benutzer online
    3. Team
    4. Mitgliedersuche
  4. Forum
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Forum
  • Artikel
  • Seiten
  • Erweiterte Suche
  1. eishockeyforum.com
  2. Sonstige Foren
  3. Off Topic

Staatsschulden - wie wird das weitergehen?

  • Senior-Crack
  • 12. Februar 2010 um 08:30
  • Geschlossen
  • Senior-Crack
    NHL
    • 9. März 2010 um 06:53
    • #51

    Aus ORF.at:

    Papandreou warnt vor neuer globaler Krise

    Der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou sieht die Gefahr, dass die dramatische Schuldenkrise seines Landes eine neue globale Finanzkrise auslöst. Vor dem geplanten Treffens mit US-Präsident Barack Obama heute im Weißen Haus rief er seine europäischen Partner in einer Rede in Washington zur Unterstützung und die USA zu Schritten gegen Finanzspekulationen auf.

    Griechenlands massive Verschuldung - knapp dreizehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts - habe bereits Auswirkungen auf Europa, sagte Papandreou, und sie könne sehr wohl einen Dominoeffekt in der Form steigender Kreditkosten für eine Reihe anderer verschuldeter Staaten nach sich ziehen.

    "Wenn sich die europäische Krise ausbreitet, dann könnte das zu einer neuen globalen Finanzkrise führen, die so schwere Folgen hat wie die Krise, die vor zwei Jahren in den USA ausgelöst wurde."

    Kritik an EU
    Papandreou ließ zugleich Kritik an der bisherigen Unterstützung seines Landes durch die EU anklingen. "Hier geht es nicht darum, Europa zu bitten, einem leichtsinnigen Land zu Hilfe zu eilen", sagte Papandreou vor der Brookings Institution, einer Forschungseinrichtung in Washington. Er warnte, dass allen in Europa eine langsamere Erholung drohe, wenn nicht ausreichend gemeinsam gehandelt werde.

    Der gute Papandreou überschätzt wohl ein bisserl die Dimension zwischen den griechischen Schulden und den weltweiten Finanzen. Daß sein Land eine neue globale Finanzkrise auslösen könnte, das wird sicher nicht eintreten. Obwohl man natürlich die schlechte finanzielle Lage z.B. in Italien, Spanien, Portugal, etc. sicher nicht außer Acht lassen darf. Und wenn er meint "Hier geht es nicht darum, Europa zu bitten, einem leichtsinnigen Land zu Hilfe zu eilen", so muß man wenigstens einmal mit Genugtuung feststellen, daß er sein Land vollkommen richtig und selbstkritisch als leichtsinnig bezeichnet hat. Treffender wäre allerdings die Bezeichnung 'fahrlässig' gewesen. Und dazu kam auch noch sehr viel Schläue und Naivität, mit der die Griechen glaubten, die EU austricksen zu können.
    Natürlich hilft nun die EU den Griechen, zwar nicht ganz offiziell, aber eben auf anderen Wegen - es bleibt ihr ja auch gar nichts anderes übrig. Aber dabei ist es auch gut, wenn die EU nun einmal die eigenen beabsichtigten Bemühungen zur Defizitverringerung abwartet. Und es wird nun an den griechichen Politikern liegen, ihre Landsleute davon zu überzeugen, dass es eben ohne tiefe Einschnitte zukünftig nicht gehen kann. Alle Streiks, die von seiten der Interessensgruppen verständlich erscheinen mögen, sind jedoch bei allen Bemühungen in der Situation sicher nur kontraproduktiv. Die Politiker Griechenlands sollten nun nicht aufhören, diese Botschaft an ihr Volk zu transportieren, damit sich dieses Land in absehbarer Zeit weitgehend selbständig aus dem Schlamassel herausziehen kann.

  • Senior-Crack
    NHL
    • 11. März 2010 um 16:22
    • #52

    Aus ORF.at:
    [Blockierte Grafik: http://orf.at/100311-48937/ezb_schuldenabbau_geld_1k_f.jpg]

    Düstere Aussichten für künftige Generation

  • Mitch Buchanan
    Nationalliga
    • 12. März 2010 um 12:49
    • #53

    Großbritannien geht es nach diesem Artikel in der Kleinen Zeitung auch nicht gut.

    Ich hätte eine prinzipielle Frage:
    wenn ich diesen Wikipedia-Artikel, den Senior-Crack verlinkt hat, richtig verstehe (Unterpunkt "Gläubiger", im oberen Drittel des Artikels), dann muss man bei der Staatsverschuldung zwischen Schulden unterscheiden, die ein Staat bei seinen eigenen Staatsbürgern hat und Schulden, die er in anderen Staaten hat. Wie ist diese Verteilung bei Österreich? Haben vielleicht andere Staaten in Österreich Schulden, so dass wir auch Zinsen aus anderen Staaten bekommen? Könnte es vielleicht sogar sein, dass durch eine Schuldenrückzahlung in den nächsten 30 Jahren mehr Geld nach Österreich fließt als von Österreich weg?
    Gibts hier einen Experten in Volkswirtschaft, der sich da auskennt und das (verständlich) erklären kann?

  • quasidodo
    Beischlbeißer
    • 12. März 2010 um 13:24
    • #54

    Nachdem es ja noch vereinzelt Leute geben soll, die arte noch nicht auf Taste 1 ihrer Fernbedienung programmiert haben, verlinke ich mal diese Dokumentation:

    http://www.youtube.com/watch?v=4FtKLZVlq2c

  • Mitch Buchanan
    Nationalliga
    • 12. März 2010 um 14:22
    • #55

    quasidodo:
    Danke für den Link!

  • Senior-Crack
    NHL
    • 15. März 2010 um 06:59
    • #56

    Es ist das gute Recht von Vicky Leandros, wenn sie nun ihre Landsleute in der Heimat zum vermehrten Protest aufruft. Vor allem ist es ihr ein Anliegen, dass nun alle Mitbürger für ihr gemeinsames Wohl mitkämpfen sollten.

    Ob das der richtige Weg ist? Ich zweifle stark daran, dass es den Griechen mit den wahrscheinlich noch zunehmenden Protesten gelingen wird, ihren drohenden Staatsbankrott abzuwenden. Eine massive Schädigung des einnahmenträchtigen Fremdenverkehrs ist z.B. schon absehbar. Denn Touristen meiden eben immer mehr solche Destinationen, in denen sie mit eventuellen Unannehmlichkeiten rechnen müssen. Ich meine damit sicher nicht Anschläge, die es dort und da schon gegeben hat. Aber alleine die Streiks von Fluglotsen, von Bediensteten im öffentlichen Verkehr und den innergriechischen Fähren, von Beamten incl. Zoll, etc. können schon recht unangenehme Begleiter einer Urlaubsreise sein.

    Andererseits wird es den Griechen nicht viel nützen, wenn sie das nun geschnürte Sparpaket wieder aufweichen wollen. Da müssen sie einfach einmal durch, so bitter diese Pille nun auch schmecken mag. Und die Bereitschaft zur Hilfeleistung aus der EU wird sicher davon abhängig sein, wie ernst es die guten Griechen nun wirklich mit der Bewältigung ihrer vor allem hausgemachten Krise meinen. Es wäre daher eher hilfreich, wenn man dem murrenden Volk nun eher mehr vor Augen führen würde, welche Konsequenzen für das Land ein Abwürgen der Sparmaßnahmen bedeuten könnte...

    HIER der vollständige Gastkommentar von Vicky Leandros in der 'Welt am Sonntag'.

    2 Mal editiert, zuletzt von Senior-Crack (12. April 2010 um 15:23)

  • Weinbeisser
    NHL
    • 15. März 2010 um 13:02
    • Offizieller Beitrag
    • #57
    Zitat von Senior-Crack

    Andererseits wird es den Griechen nicht viel nützen, wenn sie das nun geschnürte Sparpaket wieder aufweichen wollen. Da müssen sie einfach einmal durch, so bitter diese Pille nun auch schmecken mag.

    Aus dem Ausland ist es natürlich leicht "DIE Griechen" zu verallgemeinern: Im griechischen Inland drehen sich die Diskussion und die Proteste vor allem darum, WELCHE Griechen zahlen sollen.

    Ist ja auch in Ö schon so, obwohl die Schuldensituation nicht so dramatisch ist: Da wird auch gefordert, die Kärntner sollen ihre Schulden selber zahlen, die Autofahrer sollen zahlen, die "Reichen" (wobei es hier riesige Definitionsunterschiede gibt) sollen zahlen, die Banken sollen zahlen, der "kleine Mann" soll nicht zahlen usw. usw.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
  • Powerhockey
    Schiriversteher
    • 15. März 2010 um 18:48
    • #58

    loool ich mein, ich weiß ja nich, wie es euch so ergeht, aber bei mir liest sich der text des pic vom teletext wie folgt:

    Cynthia Nixon ist für ihr engagement zur einführung der homo-ehe geehrt worden...
    ;) :D

  • c-bra
    EBEL
    • 15. März 2010 um 18:52
    • #59
    Zitat von Powerhockey

    loool ich mein, ich weiß ja nich, wie es euch so ergeht, aber bei mir liest sich der text des pic vom teletext wie folgt:

    Cynthia Nixon ist für ihr engagement zur einführung der homo-ehe geehrt worden...
    ;) :D

    das hat bei mir schon am vormittag zum schmunzler geführt

    wär sicher interessant die auswirkungen von homoehen aufs budget zu diskutieren

    aber da wäre aktuell wohl ein deutsches forum besser *duckundweg*

  • Senior-Crack
    NHL
    • 30. März 2010 um 08:13
    • #60

    Trotz hoher Staatsschulden, der Ankündigung von drastischen Budgetkürzungen infolge von Sparmaßnahmen, sowie weiteren Steuererhöhungen gibt es wieder ein mehr als unverständliches Beispiel für die Verschwendung unserer Steuergelder. Für die Werbekampagne zur Bildungsreform mit der Umtextung unserer Bundeshymne auf "Heimat bis du großer Söhne und Töchter" hat die Bildungsministerin Claudia Schmied (SP) mit lockerer Hand bisher insgesamt 900.000 € hinausgeschmissen.

    Aus den OÖN:
    900.000 Euro für Schmieds Bildungs-Hymne

  • c-bra
    EBEL
    • 30. März 2010 um 09:00
    • #61
    Zitat von Senior-Crack

    Trotz hoher Staatsschulden, der Ankündigung von drastischen Budgetkürzungen infolge von Sparmaßnahmen, sowie weiteren Steuererhöhungen gibt es wieder ein mehr als unverständliches Beispiel für die Verschwendung unserer Steuergelder. Für die Werbekampagne zur Bildungsreform mit der Umtextung unserer Bundeshymne auf "Heimat bis du großer Söhne und Töchter" hat die Bildungsministerin Claudia Schmied (SP) mit lockerer Hand bisher insgesamt 900.000 € hinausgeschmissen.

    Aus den OÖN:
    900.000 Euro für Schmieds Bildungs-Hymne

    also ich kann da jetzt nix wirklich schlimmes erkennen. eher schlimm finde ich dass ich von der kampagne noch nix mitbekommen habe. aber bildungsreform ist wichtig ( ob es in eine richtige richtung geht ist ja nicht gegenstand dieses threads) - und die summen die in dem artikel angeführt sind kommen mir alle halbwegs im rahmen vor ( ok - 14,-- für ein t-shirt is ned billig)

    wenn garnix mehr ausgegeben wird bringt uns das auch ned weiter

  • Senior-Crack
    NHL
    • 30. März 2010 um 13:23
    • #62
    Zitat von c-bra

    also ich kann da jetzt nix wirklich schlimmes erkennen.


    Ich schon, denn die Produktion des TV-Spots, für den Popsängerin Christina Stürmer für ein nicht ausgewiesenes Honorar die neue Version der Bundeshymne lieferte, kostete z.B. insgesamt 167.000 Euro netto! Völlig unnötig hinausgeschmissenes Steuergeld! ;(

  • c-bra
    EBEL
    • 30. März 2010 um 13:39
    • #63

    naja - 167 k für einen TV spot halte ich jetzt mal nicht für komplett absurd, hab den spot nicht gesehen.

    warum soll die frau stürmer gratis singen ( ich mag sie zwar nicht, aber das ist hier blunzn)

    und hymne - wegen mir brauch ma keinen hymnen und keine fahnen und so kram - aber den meisten leuten sind hymnen ja wichtig ( ich ärgere mich jetzt im stadion über die singerei) und daher sollte man auch in ordentliche hymnen und updates investieren.

    im vergleich zu seeeehr vielen ausgaben sind mir diese 167k ziemlich egal

  • Senior-Crack
    NHL
    • 12. April 2010 um 15:35
    • #64

    Ein langer, aber doch bemerkenswerter Text, der es lohnt, gelesen zu werden ist dieser Beschwerdebrief vom deutschen Stern-Autor WALTER WÜLLENWEBER:

    "Liebe Griechen!
    Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit und Jugend hindurch das Sparschwein füttert? Beim ersten Fahrrad, dem ersten Radio, der ersten Urlaubsreise - immer gibt sie ein paar Scheine dazu. Und dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein freundliches Dankeschön.

    Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante. Keine Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns wünschen, ist: Versetzt Euch mal in unsere Lage.

    Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU. Kein anderes Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir, nämlich netto rund 200 Milliarden Euro. Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie Ihr, zusammen netto fast 100 Milliarden. Rund die Hälfte also von dem, was wir in den EU-Topf gekippt haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft. Oder anders ausgedrückt: Rein rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem von Euch Griechen, vom Säugling bis zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett, oder?
    Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen Zeitraum so großzügig unterstützt - Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde.

    Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich vermute, auch heute brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über unsere Sorgen zu erfahren. Ich erzähle es Euch trotzdem:
    Unsere Straßen sind so löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das Geld für die Instandhaltung fehlt. Bibliotheken und Schwimmbäder werden geschlossen. Manche Städte schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil sie die Stromrechnung nicht bezahlen können. Im Gegensatz zu Euren steigen unsere Löhne seit der Einführung des Euros praktisch gar nicht mehr. Und jetzt sollen wir auch noch Euch Griechen retten. Die Sorgen um Euch, die haben uns gerade noch gefehlt.

    Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr regel mäßig dieses schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat Und dann ruft Ihr nach unserer Feuerwehr, weil Ihr es nicht allein gelöscht kriegt. Ihr wollt alle in den öffentlichen Dienst, aber keiner will Steuern zahlen. Wenn auch nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in den vergangenen Wochen lesen mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit zu arbeiten, wenn Ihr dafür Schmiergeld bekommt. Vor allem Eure Ärzte und das Krankenhauspersonal langen kräftig zu.

    Ihr betrügt Euch also gegenseitig, wo Ihr nur könnt. Das kann uns egal sein. Doch Ihr betrügt auch uns. Seit vielen Jahren. Das ist uns nicht egal.

    Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land passen. Offenbar versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die Stabilitätskriterien für den Euro zu erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler nichts gemerkt haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer erschwindelten Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie gelungen, die Stabilitätskriterien zu erfüllen. Um Eure Wirtschaft größer erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen Taschenspielertrick einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus Geldwäsche, Rauschgifthandel und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation angerechnet.

    Über Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie selbstverständlich auf Kosten von anderen zu leben, laufend betrügen und tricksen - das kann nicht ewig gut gehen. Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen. Irgendwann ist jetzt. Streng genommen seid Ihr pleite.

    Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, "Griechenland wird nicht allein gelassen", dann geht es unserer Kanzlerin und uns Deutschen nicht mehr um Euch Griechen. Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft. Das Unglück ist nur: Wir sind an Euch gekettet. Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die 300 Milliarden Schulden, die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30 Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken, in Form von Staatsanleihen. Ob Ihr das jemals zurückzahlen werdet? Euretwegen geht der Euro in die Knie. Uns droht die Inflation. Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch oder in Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer weniger wert. Wegen Euch. Solche Gedanken sind Euch natürlich fremd, denn sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros lieber raus. In der EU seid Ihr Griechen das Volk, das von seinem Geld den größten Anteil für den Konsum verprasst.

    Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine direkten Finanzhilfen bekommen sollt. Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe. Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer Geld, genauer: unser Geld.

    So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken retten, jetzt müssen wir Euch Griechen retten und schließlich alle Länder mit einer Schweinewirtschaft - die "PIIGS", Portugal, Italien, Irland, Griechenland, Spanien. Ein Staatsbankrott eines dieser Länder, darin sind sich die Experten ausnahmsweise einig, wäre eine Tragödie, die selbst die Bankenkrise wie ein Lustspiel erscheinen ließe.

    Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro gewarnt: Die Wirtschaftsunion kann ohne die politische Union nicht funktionieren. Sie hatten recht. Jetzt erkennen wir das dramatische Demokratie-Defizit. Wir Deutsche sind von den Entscheidungen der Regierung Griechenlands abhängig. Aber wir können sie nicht wählen. Ihr Griechen könnt sie wählen, aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir wollen, dass Euer Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht. Mindestens. Besser wär's, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte. Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht. Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt. Letzte Woche der öffentliche Dienst, nächste Woche alle, Generalstreik.

    Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann streikt, dann demonstriert, dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung, sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und weiter retten soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen die Knie.

    Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern treibt endlich mal die Steuern Eurer Millionäre ein, von denen Ihr bislang fürs Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.

    Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern behandelt Eure Patienten. Von jetzt an, ohne vorher um einen Geldumschlag zu bitten. Und dann versteuert einfach Euer Einkommen. Ja, dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später bestellen. Ihr werdet es überleben.

    Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, bekommt er nicht mal 40 Prozent seines durchschnittlichen Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der OECD-Länder. Und wer ist auf Platz eins? Richtig: Ihr. Über 95 Prozent Eures durchschnittlichen Einkommens gönnt Ihr Euch als Rente. Um das hinzukriegen, greift Ihr wieder in die Trickkiste: Ihr bezieht einfach die Rentenhöhe nicht aufs ganze Leben, sondern nur auf die letzten drei bis fünf Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am Ende noch mal kräftig erhöht. Von dem Geld, mit dem wir Euch fast 30 Jahre lang gesponsert haben, gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung, als wir uns leisten können. Findet Ihr das gerecht?
    Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die Generation, die diese Misere verursacht hat. Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure Regierung die Sparpläne durchziehen.

    Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure Politiker seien allein schuld an der Katastrophe. Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das Volk, regiert und damit verantwortlich seid. Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen, gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu wählen. Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt. Sicher werdet Ihr jetzt einwenden:
    Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser. Stimmt. Ein Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter sich begräbt - genau diese Probleme haben wir auch. Und Ihr seid uns auf diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Früher habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die Demokratie, die Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht.
    Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg. Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo Ihr seid, geht's nicht weiter.

    Herzliche Grüße,
    Walter Wüllenweber

    PS: Meldet Euch doch mal! Über eine Antwort würden wir uns freuen."


    Der Brief stimmt irgendwie nachdenklich, vor allem wenn man so wie ich in 7 Wochen nach Griechenland auf Urlaub reist... :huh:

  • AlexR
    EBEL
    • 12. April 2010 um 19:15
    • #65

    Diesem Artikel möchte ich einen anderen Artikel gegenüber stellen: Spiegel Artikel

    Unbestritten ist jedoch, dass das Geld anderswo dringender gebräucht würde......

  • Senior-Crack
    NHL
    • 19. April 2010 um 13:55
    • #66

    Aus ORF.at:

    Deutschland: Staatsschulden steigen auf 1,76 Billionen Euro

    Der deutsche Schuldenberg ist im Krisenjahr 2009 kräftig gewachsen. Die Staatsschulden von Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen kletterten nach Berechnungen der Deutschen Bundesbank zum Jahresende 2009 auf 1,762 Billionen Euro.

    Die deutsche Schuldenlast stieg von 65,9 Prozent im Vorjahr auf 73,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und liegt damit deutlich über der Marke von 60 Prozent, die nach den EU-Regeln erlaubt sind.

    Nicht zuletzt wegen der Sonderausgaben im Kampf gegen die Finanzkrise erhöhte sich der Schuldenstand im vergangenen Jahr um 116 Milliarden Euro und die Schuldenquote um 7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Notenbank mahnte eine umfassende Konsolidierung der Staatsfinanzen an.

    Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal
    Der strenge Winter hat die deutsche Wirtschaft erstmals seit einem Jahr wohl wieder schrumpfen lassen. Für das erste Quartal müsse mit einem "leichten Rückgang" des Bruttoinlandsprodukts gerechnet werden, schrieb die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.

    Besonders die Baubranche habe unter dem langen, schneereichen Winter gelitten. "Auch die industrielle Erzeugung konnte sich dem wohl nicht vollständig entziehen." Noch mehr habe der Industrie die Auftragsdelle im Herbst zu schaffen gemacht.

  • Senior-Crack
    NHL
    • 22. April 2010 um 13:36
    • #67

    Aus ORF.at:

    [Blockierte Grafik: http://orf.at/100422-50422/e…2q_innen_ap.jpg]

    Euro weiter geschwächt

    Die wiederholten Statistikfälschungen in Griechenland gehen munter weiter, methodische Schwächen und massive politische Einflußnahmen, die die Situation noch mehr negativ beeinflussen, stehen an der Tagesordnung. Angesichts der dadurch weiter fortschreitenden Abwertung des Euros sollte nun die EU wohl bald zu drastischen Maßnahmen greifen!

    Aber auch Österreich verschuldet sich immer mehr. Die Sorglosigkeit, wie auch unsere Politiker mit den ihnen kurzfristig anvertrauten Steuergeldern umgehen, sollte dem kleinen Mann auch nicht mehr ganz gleichgültig sein. Allerdings muß man der fortschreitenden negativen Entwicklung leider ziemlich ohnmächtig zusehen...

  • Senior-Crack
    NHL
    • 23. April 2010 um 13:19
    • #68

    Aus ORF.at:

    [Blockierte Grafik: http://orf.at/100423-50469/g…innen_v2_ap.jpg]

    Kredite werden fällig

  • Gordfather
    Wichsomat
    • 24. April 2010 um 22:29
    • #69

    kauft Edelmetall und buddelt es im Garten ein! Ihr werdet es brauchen!!


    http://www.gegenfrage.com/euro-offiziell…er-wertverlust/

  • Senior-Crack
    NHL
    • 26. April 2010 um 17:56
    • #70

    Griechenland ist wohl ziemlich pleite und unehrlich gegenüber der EU, wenn man das in den OÖN liest:
    Wenig Hoffnung für Griechen: Mehr als 200 Milliarden nötig

    Daher ist es wohl mehr als legitim, daß die EU mit ihrer Hilfe etwas vorsichtig ist und nun vehement auf Eigenleistungen der Griechen drängt:
    Merkel: Griechen sollen sich anstrengen

  • Senior-Crack
    NHL
    • 27. April 2010 um 19:17
    • #71

    ...und weil's eh schon wurscht ist, gibt's dazu auch noch eine vollkommen unnötige und auch geschmacklose Inseratenkampagne des Finanzministers. Sparen ist offensichtlich bei allen Politikern wirklich ein unbekanntes Fremdwort...

    Aus ORF.at:
    [Blockierte Grafik: http://orf.at/100427-50623/proell_inserat_2q_innen_n.jpg]

    "Verhöhnung der Steuerzahler"

  • grizzlies
    Nachwuchs
    • 27. April 2010 um 19:50
    • #72

    In meisten zeitungen wird negativ und populistisch über eu geschrieben dabei ist die gar nicht so schlecht.zumindest die grund idee.nur gemeinsam kann man am globalen markt überleben.schaut euch china an und das österreich gar nicht profitier hat stimmt auch nicht.die ganzen banken,fangt bitte nicht mit hypo,und die ganzen firmen strabag und co haben riesige gewinne erwirtschaftet,ein beispiel von balkan.autobahn bau auschreibung kriegt fast immer ein ausländische firma obwohl die heimische deselbe geräte und leute haben.einfach schmiergeldzahlungen,und jetzt nach jahren in sause und brause zu jammern weil der markt gesätigt ist,ist auch nicht fear.noch ein beispiel.firma aus wien erzeugt die metall zubehör.schickt die volle ladung nach bosnien zum färben und wiedeer retour.nach der frage wie sich so was auszahlt kamm die antwort,na ja umweltvorschriften sind anders,sprich keine filter oder änliches....was schuldenberg angeht die wird weiter wachsen weil die meisten denken ziemlich konservativ.ganztag schulen und gratiskindergarten ist schon und gut genau wie die krankenversorgung.in system liegt die fehler,zahlreiche krankenkassen,bund läder überschneidende kompetenzen,das ist nur damit die politeker nach gescheiterten wahlen geparkt werden.sonst nichts.heute lese ich über burka verbote.mein gott hat dieses land nicht die andere probleme oder dient das nur um bevölkerung abzulenken.einzige burka trägerinen die ich sehe sind die arabische touristen die über sommermonaten nach wien kommen.also ist wirtschaftlichen schaden grosser.jeder soll sich anziehen wie er will.da kann man genau so die punks und ganzen schnörer ihre art von kleidung verbieten.dabei ist pynkahüttn ein blödsinn aber was solls.wem soll man wählen?

  • Senior-Crack
    NHL
    • 30. April 2010 um 18:15
    • #73

    Aus diepresse.com:

    Staatsfinanzen: Eine milliardenteure Feuerwehr

    Eine sehr ernüchternde Einschätzung der finanziellen Lage in Österreich und Europa mit eher tristen Zukunftsaussichten...

  • Senior-Crack
    NHL
    • 7. Mai 2010 um 09:04
    • #74

    Mit dem Bild eines Babys wird in Zeitungs-Anzeigen erläutert, dass in Österreich die Staatsschulden pro Kopf 24.000 Euro betragen. Diese Werbekampagne hat laut einer Anfragebeantwortung durch Finanzminister Josef Pröll bisher 728.000 Euro gekostet.

    Diese Art, um bei den Steuerzahlern für Verständnis für die zukünftigen Belastungen zu werben, ist angesichts unserer ständig steigenden Staatsschulden nahezu ein Frevel! Freilich sind 728.000 € unnötige Ausgaben im Verhältnis zu ca. 200 Milliarden Staatsschulden ein Klacks. Aber es könnte auch der Herr Finanzminister mit einem guten Beispiel vorangehen, auf versteckte Presseförderungen verzichten und wirklich einmal echten Sparwillen zeigen. Mit einem Verhalten nach der Methode "Es ist eh schon wurscht...!" werden wir alle bald einmal ganz anders aus der Wäsche schauen. Wenn man bedenkt, dass ab dem Jahr 2013 alleine für Zinsen ca. 15,2 des Gesamtbudgets aufgewendet werden müssen, kann man deutlich ersehen, wohin die Reise geht...

  • Senior-Crack
    NHL
    • 10. Mai 2010 um 05:38
    • #75

    Ein interessanter Kommentar von Dietmar Mascher aus den heutigen OÖN:

    Zuerst sparen

  1. Datenschutzerklärung
  2. Impressum
Community-Software: WoltLab Suite™